Hat das eine bestimmte Bedeutung?
Die mittelalterlichen Kelten taten das mit Absicht, um nicht mit den Kelten der Eisenzeit verwechselt zu werden, die ihre Ortsnamen gerne auf -bona, - dunum, - magus, -briga und -brixa enden ließen.
Das könnte ein Überbleisel von „Thing“ sein, was ein Versammlungs- Beratungs- und Gerichtsplatz eigentlich der Germanen war, die im frühen Mittelalter die Kelten im heutigen deutschsprachigen Raum weitgehend verdrängten.
Aber das lässt sich in der Vermischung kaum auseinanderhalten und differenzieren.
Städte im heutigen Sinne mit Häusern aus Stein gab bei den Kelten nicht.
Hallo Odo,
der Anlaut „th“ wäre nicht weggefallen, sondern heute noch zu hören - es sind eher die Konsonanten, die eine Wortwurzel ausmachen, und wenn sie überhaupt wegfallen, dann eher im Auslaut.
Andererseits ist der Vokal „i“ nicht besonders markant. Die Namensendungen -ing, -ingen, -ung, -ungen, -ens haben alle die gleiche Wurzel.
Ein hübsches Aufsätzlein zur Bedeutung, zu der es zwei verschiedene Hypothesen gibt, die naturgemäß nicht bewiesen werden können, gibt es hier: http://www.boari.de/ortsnamen/ing-orte.htm
Schöne Grüße
MM
- ach ja, und gar nicht mehr dran gedacht: Selbstverständlich sind es keine keltischen, sondern germanische Ortsnamen, die so enden. Typische keltische Endungen habe ich ja schon benannt - die kamen bei mittelalterlichen Siedlungen und Gründungen ganz sicher nicht mehr vor.
gehts hier um binding?
Keltische Städte
Nochmal Hallo,
etwas von den vielen interessanten Zügen der mangels schriftlicher Zeugnisse nicht mehr rekonstruierbaren keltischen Kultur ist die Bildung von großen, quasi städtischen Siedlungen, die später von Germanen etc. nicht übernommen wurden. Ziemlich rätselhaft ist dabei die Lage dieser Oppida: Zwar sind sie immer an leicht zu verteidigenden Orten auf Rücken, Satteln, Nasen - um den Preis, dass man nur mit sehr tiefen Brunnen oder mit Zisternen Zugang zu Wasser hat, aber nicht an Stellen, die wegen fruchtbarer Ackerböden oder wichtiger Verkehrswege besonders interessant z.B. für eine römische oder fränkische Stadt wären.
Der Hügel südwestlich von Cugir, an dem das möglicherweise größte keltische Oppidum anfing, das allerdings bisher archäologisch überhaupt nicht erschlossen ist, heißt bis heute „oraș“.
Schöne Grüße
MM
Ergänzend: als wichtiges toponymisches Suffix wäre noch das gallo-romanische -acum (gallisch *-āko(n)) zu nennen. Östlich bis zum Rhein verbreitet, z.B. das nach der keltischen Gottheit Mogo(n) benannte Mogontiacum im Gebiet der treverischen Aresaken.
Die Endung-ing ist sicher nicht keltisch, sondern germanisch; es gibt diese Endung nämlich von Schleswig-Holstein St. Peter-ORDING (wo niemals Kelten gesessen haben) bis hinunter nach Bayern - Gauting. Und der Name bedeutet "Leute des Cotto/Gotto.ä.
Ähnlich verhält es sich mit den Endungen -ingsen, die man vor allem rund um Soest findet. Da handelt es sich um alte sächsische Namen, die in aller Regel auf einen Eigennamen zurückgehen und den Platz bezeichnen, den der Träger dieses Namens besiedelt hat.