Für mich gehört die Sexualität zu den Sozialen Bedürfnissen.
Ich selber bin 25 Jahre alt und hatte bisher nur eine Liebesbeziehung, die aber nur eine Fernbeziehung war. Ich hatte in meinen Leben noch nie Geschlechtsverkehr gehabt und bin bisher sehr gut damit klargekommen. Deswegen bin ich der Meinung, dass man es nicht zum Überleben bzw. als Grundbedürfniss braucht.
Um Sexualität (Ohne eine Person zu vergewaltigen) haben zu können, muss man erstmal jemanden kennenlernen. Um jemanden kennenlernen zu können, muss man erstmal die Sicherheitsbedürnisse erfüllt haben.
Eine Person kennenlernen fällt unter den Sozialen Bedürfnissen.
Es gibt auch asexuelle Menschen und solche, die aus Protest in einen Hungerstreik treten. Manche halten auch für 10 Minuten die Luft an, um nach Perlen zu tauchen. Das alles ändert nichts daran, dass es sich bei Atmen, Essen, Trinken, Schlafen und eben auch dem Ausleben von Sexualität um Grundbedürfnisse handelt.
Was ist das denn für ein Unsinn!
Du hast die Pyramide und vor allem den Sinn der Grundbedürfnisse nicht verstanden. Diese dienen dem Fortbestand des Menschen.
Natürlich kann Sex auch zu den sozialen Bedürfnissen gerechnet werden, ist ja bei der Liebe die Regel.
Dass es auch ohne geht, weißt du ja selbst.
Was ist der Lebenszweck eines Lebewesens in unserer Welt?
die Selbsterhaltung und 2. die Reproduktion.
Wird einer dieser Lebenszwecke nicht erfüllt, stirbt entweder das Individuum oder die Vererbungslinie.
Bei allgemeiner Verbreitung stirbt, wie oben schon von @Bernd54 erwähnt, die Art (und das heißt in Deinem Fall die Menschheit) aus.
Mir ist nicht genau klar, worum es dir primär geht. Steht deine individuelle Situation im Vordergrund oder geht es dir primär um die das Konzept der Maslowschen Bedürfnispyramide? Wenn es dir vor allem um Letzteres geht, wäre wichtig, sich erst einmal damit zu beschäftigen, was die Bedürfnispyramide ist und fast noch mehr, was sie nicht ist.
Hier ist ein Zitat von Maslow selbst schon mal ganz hilfreich, das er selbst formuliert hat, weil der Irrtum, der in deiner Frage enthalten ist, das Konzept von Anfang an begleitet. „ „Bisher hat unsere theoretische Diskussion möglicherweise den Eindruck erweckt, dass diese fünf Sätze von Bedürfnissen irgendwie in einer sukzessiven Alle-oder-keine-Beziehung zueinander stehen. Wir haben es so formuliert: ‚Wenn ein Bedürfnis erfüllt ist, so entsteht ein anderes.‘ Diese Aussage könnte den falschen Eindruck schaffen, dass ein Bedürfnis zu 100 Prozent erfüllt sein muss, bevor das nächste entsteht.““
Dann ist wichtig im Blick zu haben, was genau gemeint ist. „Sex“ taucht in dieser Pyramide mehrfach auf. Unter den Grundbedürfnissen sind tatsächlich jene gemeint, die zum Erhalt des Lebens erforderlich sind. Hier steht in dem Zusammenhang der Fokus auf die Fortpflanzung. Sexuelle Intimität taucht tatsächlich dort auf, wo du sie verortest, bei den sozialen Bedürfnissen.
Mal unabhängig vom Rest: „die Regel“ ist ja nun wirklich in dem Zusammenhang ein großes Wort. Was ist denn so die Regel bei Liebe und bei Sex? Und wierum möchtest du das jetzt formuliert haben wollen? Liebe (in der Regel) nicht ohne Sex? Sex (in der Regel) nicht ohne Liebe? Huihuihui
Vielleicht noch ein Nachsatz zum Thema Sicherheit. Die Maslowsche Pyramide ist nicht kritikfrei zu sehen! Das sieht man u.a. Daran, wie mit dem Begriff Sicherheit umgegangen und wie er definiert wird und wo er eingeordnet wird.
Das ist ähnlich schwach formuliert, wie der Komplex Sex und Liebe, der ja auch mehrere Ebenen umfasst, was zumindest in der Modelldarstellung nicht deutlich wird. Gewisse Aspekte von Sicherheit gehören unabdingbar zu den Grundbedürfnissen und hier sogar existenziell. Das meint objektive und subjektive Sicherheit. Das heißt, der Mensch muss nicht nur objektiv in Sicherheit sein, sondern er muss dies auch so empfinden.
Im Prinzip sagst Du also, dass Sozialität kein Grundbedürfnis darstellt, weil Du sie nicht zum Überleben brauchst. Das ist wohl richtig. Es gib ja immer wieder Menschen, die auf total leere Inseln verschlagen werden und dort jahrzehnte lang überleben. Die Frage ist vielleicht eher, wie gut es ihnen während dessen geht? Und ob sie zum Beispiel zur Entspannung (Bedürfnisbefriedigung) onanieren, sich dabei an frühere Sozialbeziehungen erinnerend mit großem Verlangen?