Hallöchen,
also der beste Rat ist wirklich dem Kind Zeit zu geben. Wenn ein Kind von alleine kein Interesse am Töpfchen zeigt dann ist es noch nicht so weit. Denn das sauber werden hat am allermeisten mit der Reifung des Gehirns zu tun und weniger etwas mit einem „Lerneffekt“.
Aus biologischer Entwicklungssicht haben Kinder bis zum 5. Lebensjahr Zeit sauber zu werden. Das liegt alles völlig in der Norm.
Was die Reifung des Gehirns, also die Entwicklung angeht sieht es so aus, ein Kind hat zwar einen angeborenen Reflex zu merken wann es Urin oder Stuhl abgeben muss. Dieser Reflex verkümmert aber bei uns im Gegensatz zu Kindern in Entwicklungsländern wo die Kinder noch fast nackig im Tragetuch bei der Mutter dabei sind.
Es ist ein knätschen oder ein kurzer Schrei den das Baby von sich gibt. In Zeiten von Pampers und Co. wird dieser „Schrei“ und das Bemerkbarmachen nicht mehr registriert von uns und das Kind „verlernt“ zu merken wann es wirklich muss.
Dieses muss das Gehirn nun neu erlernen. Sprich ein Kind muss im Laufe der ersten 5 Jahre merken: Blase oder Darm sind voll und drücken. Nächster Schritt, es muss lernen und erkennen: Druck auf Blase und Darm führt über Kurz oder Lang dazu das ich Pipi oder AA mache.
Dann kommt der Schritt auch noch rechtzeitig Bescheid zu geben bei Mama, Papa, Oma, Opa oder den Erziehern im KiGa oder wem auch immer.
Erst wenn diese 3 Dinge funktionieren klappt es auch mit dem Töpfchen.
Am besten klappt es, wenn man die Kinder einfach ganz ungezwungen mit zu sich ins Badezimmer nimmt. Wenn sie einem beim Toilettengang zu sehen können, mal mit die Spülung drücken dürfen, danach die Händchen waschen. Halt wie die Großen.
Wenn dann die Entwicklung so weit ist das es seinen Drang bemerkt und als solchen auch realisiert, dann wird das Interesse selbst wie die Großen auf die Toilette oder halt auf den Topf zu gehen von ganz alleine kommen und dann wird der Prozess des „tagsüber“ sauber sein sehr schnell gehen. Zum Teil ist das nach 1-2 Wochen manchmal sogar schneller dann schon geschehen.
Natürlich ist der Sommer eine gute Zeit um mit dem Töpfchen anzufangen weil Kinder eben viel ohne Windel rumlaufen können und dann merken wenn es nass und unangenehm wird.
Ihre Enkelin scheint diese Erfahrung auch schon gemacht zu haben, aber noch nicht so weit zu sein das sie das alles verknüpfen kann. Sie merkt nur, ui wenn ich Pipi mache bin ich nass an den Beinen, das ist unangenehm. Also hält sie ein bis die sichere Pampers da ist.
Kinder sind Meister im Einhalten, aber können nur ganz schwer los lassen.
Wenn sie dann irgendwann mal auf das Töpfchen geht und Probleme hat kann man sie mit einem Büchlein oder Spielzeug ablenken. Dann können Kinder eher den Schließmuskel mal los lassen.
Es ist halt alles eine Frage der Entwicklung und des „Abschauen“ bei den Erwachsenen.
Es gilt also: Je weniger Stress und Druck die Erwachsenen machen, desto besser klappt es dann von selbst. Aber erst, wenn der Entwicklungstechnische richtige Zeitpunkt da ist.
Mit 2,5 Jahren ist sie also noch vollkommen in der Norm und hat noch genug Zeit ihre Freude am Töpfchen zu entdecken.
LG
Gaija