Hallo,
da ich selbst eher zu den Pessimisten gehöre möchte ich mir gerne Vorträge von Optimisten anhören - also im Fall der Wirtschaft Personen die eine positive langfristige Zukunftsprognose für die Weltwirtschaft vertreten (und diese natürlich auch gut begründen).
Hat jemand ein paar Links zu entsprechenden Videos?
Da draußen laufen Millionen von Optimisten um. Die Leute kaufen beispielsweise ohne Sinn und Verstand Immobilien, weil sie davon ausgehen, dass die von der positiven Wirtschaftsentwicklung angetriebene Preisentwicklung in diesem Bereich ungebremst so weiter gehen wird. Außerdem konsumieren sie wie wild, weil sie davon ausgehen, dass sie aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung auch steigende Reallöhne haben werden und deswegen keine Ersparnisse benötigen. Alles ist prima!
Ich kann wärmstens die Arbeiten von Dr. Max Roser empfehlen, vor allem seine Website Our World in Data. Er führt gewissermaßen die Mission des kürzlich verstorbenen schwedischen Professors Hans Rosling fort, über die grafische Darstellung von Daten aktuelle Entwicklungen ins richtige Licht zu setzen. Und im richtigen Licht sehen die meisten Entwicklungen überraschend gut aus.
Man benötigt ja auch keine Ersparnisse. Das bisschen, was man als „kleiner Mann“ zurücklegen könnte, reicht sowieso nicht für eine einigermaßen angenehme Zukunft, wie man schon jetzt an den Pflegepreisen und der gegenwärtigen Situation der Rentner sehen kann. So oder so muss der Staat ran, also warum nicht das „Jetzt“ wenigstens etwas komfortabler gestalten…
Du solltest vielleicht eher nach realistischen Zukunftsaussichten Fragen.
Immerwährendes Wachstum ist nunmal einfach völlig unrealistisch. Gab es noch nie, wird es nie geben können.
Bufo
Rosling
Videotip zum Bevoelkerungswachstum
englisch leicht verstaendlich
Die Menschen werden zahlenmaessig mehr, „der Westen“ wird an Bedeutung verlieren, die anderen entwickeln sich auch, und das ist gut so youtube
Im Video zeigt er seine typischen Blasen-Diagramme, interessante Darstellung, und man kann einzelne Laender mit eigenen Videopausen etwas genauer verfolgen.
Kein Wunder. Bei meinem Schwiegervater belief sich der Eigenanteil (zusätzlich zum Anteil, den die Pflegeversicherung übernahme) monatlich auf 1900€. Es hätte zwei Pflegeheime zur Alternative gegeben - eins wollte 2100€, bei dem für 1750€ hätte man das gesparte Geld als Fahrtkosten ausgegeben.
Es gibt nicht viele, die das auf Dauer wuppen können.
Danke, aber Roser erklärt ungefähr das gleiche wie Rosling - es ist zwar interessant aber geht kaum auf die Zukunft ein - und weil er während des Vortrags fast einschläft muss man ihn mit doppelter Geschwindigkeit ansehen.
Mich würde interessieren wie ein Optimist beschreibt wie die gegenwärtige Situation nicht zu einer Wirtschaftskrise führen könnte.
Rosling suggeriert in seinen Vorträgen aber dass die Entwicklungen der Vergangenheit sich auch in der Zukunft fortführen werden - daran zweifel ich derzeit aber, vor allem bei China.
Realistisch wäre nach meiner Ansicht pessimistisch - aber ich will mir ja die Ansichten von jemanden anhören der eine andere Meinung vertritt, z.B. dass die Wirtschaft einfach weiter wächst, die Staatsschulden kein Problem ist, Automatisierung gut ist und nicht zu einer Krise führt…
Hallo,
so ein Video zu finden ist tatsaechlich eher schwierig.
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Ein Bild von der Dollar-Verschuldung und Zins ueber viele Jahre. http://img.boerse.de/Chart_1.jpg Siehst Du im Ganzen eine allgemeine gleichmaessige Entwicklung des Zinses, oder siehst Du eine Folge von Krisen, die ueberwunden werden und sich zu neuer Krise aufbauen, mehrmals im Diagramm? Weitgehend persoenliche Einstellungssache. Im Deutschen gibt es solche Diagramme nicht, wir haben keine langjaehrige Waehrung.
Die Wirtschaft wächst seit dem Beginn der Zivilisation unaufhörlich. Kleinere Abweichungen hat es im Zeitablauf gegeben, diese haben aber nie lange angehalten und den Wachstumstrend langfristig nicht gestoppt.
Staatsschulden sind Merkmal eines funktionierenden Staatswesens. Verschuldung ist völlig unproblematisch, da jeder Euro/Dollar/Yuan/Yen Schulden zu Investitionen führt und die Liquidität der Märkte gewährleistet, somit eine unerwünscht große Volatilität verhindert. Es gab in der Geschichte nur sehr wenige Fälle unkontrollierbarer Staatsschuldenkrisen, diese betrafen jeweils einzelne Länder, nicht die Weltwirtschaft. Die Weltgemeinschaft hat Instrumente entwickelt, Staatsschuldenkrisen einzelner Länder aufzufangen, ohne dass insgesamt großer Schaden entsteht, wie man in der jüngeren Vergangenheit am Beispiel der Griechenland-Krise sehen konnte.
Automatisierung ist gut, denn sie führt über die Steigerung der Produktivität zu mehr Wohlstand. Im Zuge von Technologiesprüngen kann zwar es zu Strukturkrisen einzelner Branchen oder Regionen kommen, die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass diese bislang immer durch ein überproportionales Wachstum der anderen Bereiche mehr als ausgeglichen wurden.
Die Geschichte hilft nur bedingt wenn man Zukunftsprognosen anstellen will denn die Welt war noch nie so interrelatiert wie jetzt.
Vor 11 Jahren hätte noch niemand geblaubt dass die Welt in eine Wirtschaftskrise gestürzt wird wenn ein paar private Baukreditnehmer in den USA ihre Schulden nicht mehr zahlen können.
Ein vergleichsweise kleines Ereignis kann eine Kettenreaktion auslösen - und ab und zu gibt es für eine Krise gar kein auslösendes Ereignis im realen Leben, wie z.B. beim Flashcrash.
Wenn es in China aus irgendeinem Grund zu weiteren Kursabstürzen an der Börse kommt können einige Chinesen ihre Hypotheken nicht mehr bedienen und müssen ihre Immobilien verkaufen. Wenn das genug Chinesen tun müssen platzt die Immobilienblase in China - und so wie 2008 brechen dann auch die Immobilienmärkte und Börsen in anderen Ländern ein. Investitionen und privater Konsum geht zurück und schon ist man mitten in der Krise. Das muss nicht so kommen aber weil es ja nicht die erste Krise wäre brauch ich nicht sehr viel Phantasie dafür mir das vorzustellen.