Wieso gibt es in Deutschland ein Wirtschaftswachstum?

Hallo!

Jetzt heißt es, konkludent zu handeln. Wir müssen also Verbündete - allen voran die USA und wenn die nicht wollen, machen wir’s selbst - animieren, zwischen Nordafrika, der arabischen Halbinsel und Pakistan mehr zu bomben und mehr bewaffnete Drohnen einzusetzen. Am besten bauen wir in D ganze Containerdörfer zur Unterbringung von Joy-Stick-Kriegern, die mit Tarifvertrag, geregelten Arbeitszeiten und Rund-um-die-Uhr-Schichtdienst Terror bekämpfen in den o. g. Ländern keine Infrastruktur und kein Wohnhaus heil lassen. Es darf dort keinen sicheren Acker, keinen unbeobachteten Feldweg mehr geben und überhaupt keinen Flecken, wo sich Einwohner ihres Lebens sicher sein können. Bringt wunderbar viele Flüchtlinge, was hierzulande die Binnennachfrage in bislang ungeahnte Höhen treiben wird. Die Flüchtlinge kommen sofort in Lohn und Brot, müssen Bomben für die Drohnen bauen.

Nicht dass sich jemand beschwert, es könnten auch ein paar Kriminelle unter den Flüchtlingen sein. Wir brauchen Kriminelle, viel mehr Kriminelle, egal woher. Wie Du ganz richtig dargelegt hast, verursachen sie Wirtschaftswachstum ohne Ende. Unablässiges Wirtschaftswachstum und Wachstum des Wachstums kann’s nicht geben ist für unsere Existenz unverzichtbar. Deshalb ist es schon alarmierend, wenn das Wachstum des Wachstums nicht steigt.

Gruß
Wolfgang

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Guten Abend,

China, USA, GB - fuer diese Staaten zeigt der Composite Leading Indicator der OSZE nach unten. Fuer die Eurozone zeigt er eine Seitwaertsbewegung - wobei ich nicht denke dass dies so bleiben wird wenn die Nachfrage aus Nicht-Euro-Laendern nachgibt. Frankreich hat seine Wachstumsprognose bereits nach unten korrigieren muessen.

Im Juni diesen Jahres ist in Deutschland der Umsatz des Einzelhandels um 2,3 % gesunken - waehrend die Prognosen von einem Plus ausgingen.

Die Immobilienpreise in den Grossstaedten steigen langsamer an als in den Jahren davor.

Wieso rechnen dennoch die meisten Institute mit einem Wirtschaftswachstum von ca. 2% in Deutschland? (http://www.arbeitgeber.de/www\arbeitgeber.nsf/res/GDP_CPI_Prod_Forecasts.pdf/$file/GDP_CPI_Prod_Forecasts.pdf)

Gruss
Desperado

  1. Es sind weder die meisten noch die wichtigsten Abnehmerländer in der Rezession. Eigentlich befindet sich überhaupt kein wichtiges Abnehmerland in einer Rezession. https://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktur#Rezession_.28Abschwung.29

Vielmehr reden wir hier von rückläufigen Wachstumsraten, was nichts anderes heißt, als daß die Wirtschaften immer noch wachsen - nur eben langsamer.

  1. Nicht die Länder sind Abnehmer, sondern die Unternehmen und Privatpersonen. So lange das, was die deutschen Unternehmen exportieren, nachgefragt wird, kann die Wirtschaft des jeweiligen Landes taumeln oder am Boden liegen.

Die Goldnachfrage ist zwar 2008-2010 und zwischendurch immer mal wieder angestiegen, aber dennoch ziemlich niedrig. Nur weil 100.000 Leuten eine Handvoll Goldmünzen kaufen, ist das kein Indikator für eine flächendeckende Verunsicherung (auf den Kopf umgerechnet lag die nach Goldbarren und Münzen im 1. HJ 2015 bei 0,30 Gramm; dabei ist zu berücksichtigen, daß nicht nur Privatpersonen Goldbarren kaufen).

Ganz generell ist das Verbrauchervertrauen in Deutschland derzeit sogar ziemlich gut und stabil.

Oder man interpretiert die Preisentwicklung einfach mal so, wie alle anderen das machen und sieht die niedrigen Zinsen und die Geldflut der EZB als Ursache für die hohen Preise bei Aktien, Anleihen und Immobilien.

Weil der Einzelhandelsumsatz und der IFO-Index nichts miteinander zu tun haben und weil es beim EH-Umsatz statistische Effekte zu berücksichtigen gibt:

Das ist ja abenteuerlich.

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Aber wieso geht es einem Exportland wie Deutschland wirtschaftlich gut wenn die meisten Abnehmerlaender eher in eine Rezession rutschen bzw. schon dort sind? Wie lange kann Deutschland dann noch enorme Exportueberschuesse einfahren?

Die Binnennachfrage sehe ich auch kritisch, die Verbraucher sind naemlich veraengstigt, ansonsten waere die Nachfrage nach physischem Gold bei Privatpersonen (in der EU und den USA - in Deutschland wird es nicht anders sein) auch nicht so hoch. Die Preissteigerungen bei Immobilien und Aktien koennen auch als Zeichen gedeutet werden dass viele Anleger dem Euro nicht trauen.
Wenn im Juni voellig unerwartet der Einzelhandelsumsatz um 2,3 % einbricht (und das trotz bleibend niedriger Energiepreise), frage ich mich schon, wieso der IFO-Index und andere positive Entwicklungen voraussagen.

Der groesste Faktor der die Binnennachfrage ankurbelt sind derzeit die Fluechtlinge. (Nicht nur weil sie selbst konsumieren und der Staat fuer deren Unterbringung Unsummen an Privatunternehmen zahlt sondern auch weil viele Inlaender evtl. mehr in z.B. Sicherheitsmassnahmen oder eine neue Wohnstaette investieren. Wenn einige der Fluechtlinge kriminell sind wird das BIP noch zusaetzlich angekurbelt.) Wobei ich nicht denke dass die Fluechtlinge als Konjunkturspritze ausreichen um Deutschland vor einer Rezession zu bewahren.

Hallo Micki,

im Prinzip hast Du schon recht: Wenn ein Institut eine ganz andere Prognose hat als die anderen und diese nicht stimmt wird der Verantwortliche wahrscheinlich entlassen - wenn alle falsch liegen dann wird ihm das niemand ankreiden.

Beim IFO-Index z.B. werden diverse Manager und andere Personen mit Entscheidungsfunktion nach ihrer Einschaetzung gefragt - und Menschen sind natuerlich leicht durch Medien zu beeinflussen. Nur frage ich mich ob diese Personen nichts von der Ukrainekrise (und den Sanktionen gegen Russland), der wirtschaftlich schlechten Lage in China und einigen europaeischen Laendern und anderen Faktoren mitbekommen haben.

Gruss
Desperado

Wie kommt man denn nur auf so etwas?

Unternehmen planen nicht anhand der Zeitungen von heute, sondern Monate und Jahre im voraus. Außerdem können die meisten Unternehmen die zukünftige Entwicklung der nächsten Wochen, Monate und/oder Jahre (je nach Branche) anhand der Auftragsbestände und anderer Indikatoren gut abschätzen.

Die bekommen das sehr wohl mit und deswegen stehen dazu auch Kommentare in den Lageberichten der Unternehmen. Nur sind die wenigsten Unternehmen von einem Markt abhängig und erschließen sich neue Märkte, wenn es auf einem mal nicht so läuft. Und das, was Du als wirtschaftlich schlechte Lage in China bezeichnest ist immer noch ein Wirtschaftswachstum weit jenseits dessen, was wir hier in Deutschland in den letzten 20 Jahren gesehen haben.

Hallo Christian,

mir gefällt das gut. Endlich mal einer, der beweist, wie hübsch alles zusammen könnte, wenn man sich nicht immer an Lappalien wie drei oder fünf lästigen Zehnerpotenzen aufhielte.

Damit wird auch sofort deutlich, dass Deutschland auch bloß eine Art Griechenland ist, aber halt mit Flüchtlingen statt Eisenbahnern, Forstangestellten und Müllabfuhrverwaltungsbeamten.

Schöne Grüße

MM

*>

Das ist nicht abenteuerlich sondern logisch: Wenn der Staat fuer Fluechtlinge Geld ausgibt ist es so als wenn er Geld aus dem Hubschrauber abwirft: Es landet meist im Wirtschaftskreislauf.

Bist Du psychisch gestoert oder charakterlich irgendwie nicht in Ordnung?
(Zitat: Du)

[quote=„C_Punkt, post:7, topic:9316453, full:true“]
Desperado:
im Prinzip hast Du schon recht: Wenn ein Institut eine ganz andere Prognose hat als die anderen und diese nicht stimmt wird der Verantwortliche wahrscheinlich entlassen -
Wie kommt man denn nur auf so etwas?

Wie es bei solchen Instituten laeuft weiss ich nicht, kann mir aber denken dass es Konsequenzen hat wenn jemand immer nur mit Prognosen ankommt die sich als nicht zutreffend erweisen. Bei den Hochschulen ist es ja aehnlich: Wer forscht und forscht aber nie irgendwas findet was man publizieren koennte hat irgendwann ein Problem.

Desperado:
Beim IFO-Index z.B. werden diverse Manager und andere Personen mit Entscheidungsfunktion nach ihrer Einschaetzung gefragt - und Menschen sind natuerlich leicht durch Medien zu beeinflussen.

Unternehmen planen nicht anhand der Zeitungen von heute, sondern Monate und Jahre im voraus. Außerdem können die meisten Unternehmen die zukünftige Entwicklung der nächsten Wochen, Monate und/oder Jahre (je nach Branche) anhand der Auftragsbestände und anderer Indikatoren gut abschätzen.

Das IFO-Institut frag aber ganz bewusst nach der subjektiven Einschaetzung und laesst sich nicht einfach die Auftragsbuecher zeigen. Das ist auch sinnvoll denn ob ein Grosskunde kurz vor der Involvenz steht oder wahrscheinlich noch mehr bestellen wird weiss der Unternehmer am besten, auch wenn es noch nicht schwarz auf weiss ist. Aber weil Unternehmer auch Menschen sind unterliegen sie den Einfluessen der Medien.

Desperado:
Nur frage ich mich ob diese Personen nichts von der Ukrainekrise (und den Sanktionen gegen Russland), der wirtschaftlich schlechten Lage in China und einigen europaeischen Laendern und anderen Faktoren mitbekommen haben.

Die bekommen das sehr wohl mit und deswegen stehen dazu auch Kommentare in den Lageberichten der Unternehmen. Nur sind die wenigsten Unternehmen von einem Markt abhängig und erschließen sich neue Märkte, wenn es auf einem mal nicht so läuft. Und das, was Du als wirtschaftlich schlechte Lage in China bezeichnest ist immer noch ein Wirtschaftswachstum weit jenseits dessen, was wir hier in Deutschland in den letzten 20 Jahren gesehen haben.

Klar hat China ein enormes Wirtschaftswachstum, Japan eine Rezession - aber trotzdem geht es Japan wirtschaftlich immer noch viel besser als China weil die Laender ein ganz andere wirtschaftliches Niveau haben. Wenn das Wirtschaftswachstum einbricht erreicht China nicht so schnell westliches Niveau - und die Exporte von z.B. Deutschland fallen geringer aus als erwartet.

Na müsste dann nicht das Wirtschaftswachstum in Griechenland durch die Decke gehen? Könnte eventuell daran liegen, dass das Geld, welches die Flüchtlinge ausgeben, nicht ihr eigenes ist. Das muss ja der schon anwesenden Binnenbevölkerung aus der Tasche gezogen werden, womit sich dieser Effekt aufheben dürfte. Ein Teil des Bargeldes wird zudem in Ausland fließen, sei es um den eigenen Schlepper zu bezahlen, die „Flucht“ weiterer Angehöriger zu finanzieren oder sie zumindest zu Hause zu unterstützen. Der Beitrag der Flüchtlinge zum Wirtschaftswachstum wird also erst positiv sein, wenn die hier selber zum Erwirtschaften des Wohlstandes (und nicht nur zu dessen Verzehr) beitragen.

Grüße

Hallo,
es kommt darauf an auf welche Weise die Fluechtlinge finanziert werden - geschieht dies durch Steuererhoehungen wird dadurch (teilweise) die Binnennachfrage wieder geschwaecht. Meist geschieht dies jedoch durch Staatsverschuldung.

Was die Fluechtlinge selbst bekommen ist ja nur ein geringer Teil dessen was der Staat fuer sie ausgibt - fuer die Unterkunft werden pro Fluechtling rund 750 Euro pro Monat an private Vermieter gezahlt - und dieses Geld ist dann wieder im deutschen Wirtschaftskreislauf. Es ist also u.a. eine Subvention an Unternehmen die sich auf die Vermietung von Fluechtlingsunterkuenften spezialisiert haben - genau wie die Abwrackpraemie Autohersteller, Autohaendler und Schrottplaetze subventioniert hat.

Gruss
Desperado

Hallo

irgendwie müsssen die doch was nachweisen, wo die Millionen an Geldern geblieben sind, die diese Institute verbraten. Wenn es dann nicht stimmt konnte man es ja so nicht vorhersehen :wink:

gruß
micki4

Das ist Leider ziemlich falsch, so sinkt (!) der Goldpreis seit dem Platzen der Spekulationsblase bei Gold 2013 kontinuierlich gefallen.

Das ist echt abenteuerlich…

Andererseits könnte es natürlich sein, daß es bei uns tatsächlich besser läuft als in vielen anderen Ländern. Und das tolle ist: in diesem Fall müßte man nicht einmal irgendwelche abenteuerlichen Theorien bemühen.

Nein, die Nachfrage nach physischem Gold ist extrem hoch und steigt immer weiter:
http://www.konjunktion.info/2015/07/goldpreis-waehrend-der-papiergoldmarkt-kollapiert-verkauft-der-handel-physisches-gold-im-rekordtempo/

Nur Papiergold (also Zertifikate die ein Anrecht auf Gold versprechen) werden massenweise verkauft und druecken den Boersenpreis. Wenn das so weitergeht gibt es bald kein physisches Gold bei den Banken mehr zum normalen Kurs sondern nur noch viel teuerer auf dem Schwarzmarkt.

Das ist echt abenteuerlich…

Wir sind in einem Diskussionsforum, d.h. man kann die Argumente des anderen durch Gegenargumente entkraeften - aber Aussagen wie „Abenteuerlich, doof, mag ich nicht, Moppelkotze…“ gehoeren eben nicht in ein Diskussionsforum.
Das gilt auch fuer C-Punkt… der es auch nicht geschafft hat die Argumente zu diesem Punkt zu entkraeften sondern einfach mal das gleiche abgelassen hat.

Ich weiß ja, daß die neue Zitierfunktion nicht ganz leicht zu bedienen ist, aber Deine Texte sind inhaltllich und logisch schwer genug zu entziffern, als daß ich mir nun die Mühe machen wollte, diese Buchstabewüste zu dechiffrieren.

Mal abgesehen davon, daß ja schon wieder (wie immer) durchklingt, daß Du keine Tatsache und kein Argument gelten läßt (oder verstehst), die bzw. das nicht mit Deiner Einschätzung der Situation in Einklang zu bringen ist.

Eigentlich wollte ich dazu nichts mehr sagen… Denn die paar Mia Euros, die für die Unterbringung der Flüchtlinge aufgebracht werden, ergeben offensichtlich nur einen geringen zusätzlichen Nachfrageimpuls, aber jetzt wird das Thema in der ZEIT in einem Blog abgehandelt.

Selbst wenn man alle Neuen Asylbewerber (800 000) mit einrechnet, ergibt sich dadurch eine aufwendung von 10 Mia Euro, ca 0,3 % des BIP…
Somit ist die Aussage, dass das Deutsche Wirtschaftswachstum der letzten Jahre ausschlieslich oder überwiegend auf die Flüchtlinge zurückzuführen ist, schlicht abenteuerlich.

Das Thema Gold ist wohl ein bissle komplexer

Weltweit gesehen ist der Goldbedarf von 2013 auf 2014 um ca 200 Tonnen gesunken, vor allem durch einen geringeren Verbrauch für Schmuck. 2014 haben die Primärproduzenten ausserdem 100 Tonnen zurückgehalten, wohl um dem Preisverfall entgegenzuwirken.

Alle alarmistischen Meldungen zum Thema „Gold“ sollte man eh „cum grano salis“ nehmen, denn die allermeisten dieser Meldungen dienen dazu den Vertrieb zu fördern.

Mike

Der Blog der Zeit hat aber in der Rechnung ein paar relevante Faktoren vergessen, wahrscheinlich aus politischer Korrektheit: Die Kriminalitaetsrate wird (leicht) ansteigen (https://en.wikipedia.org/wiki/Immigration_and_crime#Germany), dies wird nicht nur zur Neuanschaffung von z.B. gestohlenen Guetern fuehren sondern auch zum vermehrten Abschluss von Versicherungen, Anschaffung von Sicherheitstechnik…

Die meisten Fluechtlinge sind junge Maenner die noch keine Ausbildung haben oder deren Ausbildung in Deutschland nicht anerkannt ist. Die Schulungsaufwendungen verursachen ebenso Kosten. Dazu kommen medizinische und soziale Aufwendungen zur Behandlung von Krankheiten, Traumata uw. Das alles kostet und erhoeht somit das BIP.

Wenn man jetzt noch mit einrechnet dass einige Leute aufgrund von Fluechtlingsunterkuenften in der Nachbarschaft in eine teuerere Wohnlage ziehen hat man einen noch groesseren Effekt auf das BIP.
Gruss
Desperado