Hallo ihr lieben!
Ich hab gerade gelesen dass Nordkorea seine Uhrzeit um 30 Minuten zurück gestellt hat.
Gibt es dafür einen Grund, ausser dass sie „anti-imperialistisch“ (also anders als die restliche Welt) sind?
Ich frage mal wieder schnell euch um eine schlaue Antwort
Ich meine damit nicht dich persönlich … Solche reflexhaften Sätze in der hiesigen Berichterstattung nerven unglaublich.
Wenns Südkorea gemacht hätte (da wurde m.W. dieser Schritt ja durchaus auch ernsthaft diskutiert), dann hieße es irgendwas von „notwendiger Vergangenheitsbewältigung“ und hervorgehoben würde es als „Schritt der Vernunft“, dass das Land sich damit wieder der idealen Zeitzonenanteilung bzw. der „natürlichen Ordnung des Sonnenlaufs“ annähert.
Einzig die NZZ würde vielleicht kritisch anmerken, dass es 3 Euro 50 mehr Kosten verursacht als es bringt.
Gruß
Fatz
Hallo,
es handelt sich vor allem um eine politische Aktion, die eine von den Japanern (ehedem Besatzungsmacht) eingeführte Zeitumstellung rückgängig macht. Das nordkoreanische Regime brauchte vielleicht einfach mal wieder einen Propagandasieg oder der Potentat wollte sich noch potenter fühlen.
Gruß
vdmaster
Die Zeit wird auf einen Erlass von Kim Jong Un hin am 15. August, dem Nationalfeiertag zur Befreiung von der japanischen Besatzungsmacht, um eine halbe Stunde zurückgestellt. Nennt sich dann „Pjöngjang-Zeit“ und liegt achteinhalb Stunden vor der Westeuropäischen Standardzeit.
Man will damit ein politisches Zeichen setzen, sich sozusagen auch zeitlich vom ehemaligen Besatzer trennen.
Südkorea hat das tatsächlich auch probiert, für den Staat, der ganz anders steht als Nordkorea, hätte das aber massive Konsequenzen gehabt, sodass es letztendlich nie dazu kam. Für Nordkorea wird es aber ganz sicher auch einige Probleme geben, vor allem in de Sonderwirtschaftszone Kaesŏng, die es zusammen mit Südkorea führt. Doppelte Uhrzeiten sorgen da sicher sehr für Verwirrung!
Wir werden ja sehen!
Die JST, Japan/Korea Standard Time, bezieht sich auf den 135. Längengrad, wo die Sonne dann mittags den höchsten Stand erreicht. Pjöngjang liegt auf dem 125. Längengrad. Dort müsste man also genau genommen 40 Minuten zurückstellen, damit die Sonne um 12:00Uhr genau im Zenit steht.
Nepal hat z.B. auch eine eigene Zeitzone, da ist es 5:45h später als in London.
Gruß
T.
Hallo,
mir persönlich ist es völlig schnurz, welche Zeit sich NRK gibt bzw. welche verordnet wird. Der Tonfall, den Pjöngjang anlässlich der Zeitumstellung anschlägt sowie das Timing(!) zum 70. Jahrestag belegen IMHO eindeutig, dass es in erster Linie eine Aktion ist, die einmal mehr die Unbesiegbarkeit des eigenen Volkes (gemeint ist eigentlich das Regime) in den Himmel jubelt.
Die offizielle Politik NRKs strotzt vor Chauvinismus der übelsten Couleur. Und wie in allen Führerstaaten muss der Oberchauvinist stets beweisen, wieviel Macht er „zwischen den Beinen“ hat.
Gruß
vdmaster
Warum regst du dich denn dann so auf?
Die frage beinhaltete ja
Gibt es dafür einen Grund, ausser dass sie „anti-imperialistisch“ (also anders als die restliche Welt) sind?
Und das wurde ja bereits ausreichend beantwortet.
In Südkorea gab es mal einen kurzen Versuch einer Zeitumstellung, wurde aber auf Protesten hin wieder zurückgenommen. Also auch in Südkorea ist der Gedanke einer Zeitumstellung durchaus nicht befrmdend, findet bei etlichen Menschen Anklang.
Man darf nicht vergessen, dass die Zeiteinteilung in Korea von den verhassten Japanern, insbesondere deren Staat, vorgenommen wurde.
Es ist daher nachvollziehbar, dass Nordkorea damit mal Schluß gemacht hat.
Dies passend zum 70. Jahr der Befreiung von den einstigen Besatzern, mithin symbolisch bedeutsam.
So ganz neu ist die Idee ja auch nicht. Bereits im Kaiserreich Korea wurde diese Zeitzone verwendet und erst nach der japanischen Annektion 1910 auf die JST umgestellt.
Allerdings dürften hier angesichts des Zeitpunkts und der Rhetorik aus Pjöngjang eher politische Gründe (ähnlich wie in Venezuela 2007) der Anlass sein.
Lg,
Penegrin