Wieso gibt es so wenig gruene Wellen? (Ampelschaltung)

Guten Abend,
angeregt durch einen Zeitungsartikel der beschreibt wieso es wenig gruene Wellen gibt stellen sich mir noch ein paar Fragen:

Jeder Autofahrer kennt das: Es gibt Hauptstrassen da hat man eine gruene Welle - aber nur wenn man an einigen Abschnitten zu schnell und auf einigen Abschnitten zu langsam faehrt. Das ganze liesse sich loesen indem man die Gruenzeiten einfach ein wenig besser auf das gueltige Tempolimit abstimmt. Bei einigen Strassen ist das sowieso kein Problem da sich diese nicht mit anderen Hauptstrassen sondern mit Nebenstrassen, Autobahnabfahrten usw. kreuzen wo eine gruene Welle sowieso nicht moeglich ist.

Mir ist klar dass der innerstaedtische Strassenverkehr zu komplex ist eine gruene Welle fuer alle zu erzeugen - aber es waere auch hier sinnvoller eine Ampel einfach ein wenig laenger auf rot stehen zu lassen anstatt diese auf gruen zu schalten nur dass man vor die rote Ampel 50 m weiter faehrt und deshalb ein paar Tonnen Stahl beschleunigen muss und die Abgasbelastung noch weiter erhoeht.

Wieso werden gruene Wellen nicht auf Strassen generiert wo dies ganz einfach moeglich waere?

Gruss
Desperado

Hallo,
auf einer Ortsdurchfahrt, wo morgens der Berufsverkehr noch weit ab aber Richtung Frankfurt lief, hat die Stadtverwaltung zur Verkehrsvermeidung damals stolz im oertlichen Blatt verkuendet, jetzt sei die Ampelschaltung so eingestellt, dass minimal Autos durchfahren koennen, rote Welle, und man hoffe so die Verkehrsbelastung der Anwohner zu reduzieren. Die Stadtverwaltung wurde uebrigens nie angeklagt oder gar verurteilt wegen Umweltvergehen. Mein Kommentar, die Autos sollten duch die wenigen Nachbargemeinden rollen und dort die Strassen verstopfen, alternativ sollten die zahlungskraeftigen Pendler mit gutem Arbeitsplatz in diesen Orten keine Steuern zahlen sondern woanders wohnen.
Anderes Beispiel, zum Berufsverkehr in Frankfurt auf dem Weg hinaus, ein Fahrgefuehl, als wenn die Stadt die Fahrzeuge festhalten will. Ueber die Kreuzung, grad vor die naechste rotwerdende Ampel.
Positives Gegenbeispiel in Loerrach erlebt, nachts, wenig Verkehr, die grosse Ampelkreuzung zeigte rundum rot (bei leichtem Nebel klar zu sehen) Kam irgendwoher das einzige Auto, wurde passend gruen ohne Autohalt, auch das naechste Auto aus beliebiger Richtung erhielt quasi sofort sein gruen.
Merke, alle gleichzeitig geht nicht, aber die Ampel koennte wenigstens jeweils wissen, an welcher Seite der Kreuzung wieviele Autos (nein nicht stehen sondern) in kurzer Entfernung angerollt kommen.
Alles noch optimierungsfaehig, wenn man die Autos auch rollen lassen will, zweifel.
Gruss Helmut

Hab mir auch schon gedacht dass einige Staedte auf diese Weise die Autofahrer durch andere Gemeinden umleiten wollen - und damit den Abgasausstoss insgesamt erhoehen denn wer mit dem Auto faehrt hat meistens einen guten Grund dafuer und steigt wegen ein paar Minuten extra nicht auf (meist schlechte) Alternativen um.

In anderen Laendern gibt es teilweise das Gegenteil: Man faehrt auf eine Ampel zu - diese wird rot kurz bevor man dort ist - man muss also halten - und nach ein paar Sekunden wird die Ampel wieder gruen. Dass die Ampel kurz rot wurde hat also nur den Sinn dass man halten muss und mit dem Anfahren unnoetig die Umwelt verpestet denn die Zeit ist zu kurz dass irgendeine andere Ampel gruen werden koennte. (Wenn man sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit haelt ist es genau so).

Ich frag mich manchmal ob die Bevoelkerung aus Masochisten besteht weil die gleichen Politiker wieder und wieder gewaehlt werden…

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Servus,

das ist ein lustiges Argument, alldieweil die Fahrten im Einzel-PKW, mit denen nicht unnötig die Umwelt verpestet wird, übern Daumen ein halbes Prozent ausmachen.

Schöne Grüße

MM

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Moin!

Natürlich hat das rein politische Gründe.
In München terrorisieren ja seit gefühlt 25 Jahren Rot-Grün die Bürger und werden doch immer wieder gewählt.
Rote Wellen sind rein ideologischer Natur. Fahrradfahrer und eine steigende Zahl von motorradfahrern halten sich immer weniger an solche unsinnigen Ampeln, zumal wenn nachts ohnehin nichts los ist.

Mittlerweile wäre es leicht möglich, den Verkehr sehr viel effizienter und stauärmer zu steuern. Es liegen unzählige Fahrdaten von Fahrzeugen mit vernetztem Navi vor, Sensoren für die Feststellung der Zahl der anrollenden Autos kosten fast nichts mehr.
Intelligente Ampelschaltungen erfordern im Vorfeld jedoch intelligente oder zumindest ideologisch nciht völlig vernagelte Politiker, die sie installieren lassen.

Nur gut, dass ich zu Stoßzeiten nicht mehr regelmäßig in große Städte fahren muss.

Gruß.
M.

Servus Mathias,

ich glaube die meisten Leute aergern sich zwar ueber die roten Ampeln aber sehen die Ampelschaltung einfach als naturgegeben an und kommen gar nicht auf die Idee dass dies in vielen Faellen Schikane ist.

Das mit unsinnigen Ampeln fuer Radfahrer ist ein anderes Thema, anders als in vielen anderen Laendern darf man als Radfahrer in Deutschland bei einer roten Ampel nicht einmal rechts abbiegen - obwohl man immer auf dem Radweg bleibt. Das ist genau so als wenn ich als Fuessgaenger auf dem Gehweg nicht einfach nach rechts gehen darf nur weil vor mir die Ampel rot ist (die ja nur relevant ist wenn ich geradeaus gehen wuerde).

Dass Ampeln fuer Radfahrer allgemein oft nicht sinnvoll sind zeigen Erfahrungen aus anderen Laendern:

Gruss
Desperado