Wieso gibt es Versicherungsvergleichsseiten?

Geld & Sparen Versicherung
#1

Guten Abend,
ich frage mich was man mit Internetseiten soll die die günstigste Versicherung finden sollen - da sie genau dies eben nicht tun.

Hab gerade beim Testsieger Check 24 mit der „Nirgendwo-Günstiger-Garantie“ einen Kfz-Haftpflichtversicherungstarif gesucht - und die billigsten sind trotzdem teuerer als bei meiner bisherigen Versicherung - und das obwohl ich den Vertrag mit meinem aktuellen Anbieter erst abgeschlossen habe und damit unter das neue (teuerere) System falle.

Was ist so eine „Nirgendwo-Günstiger-Garantie“ wert wenn es einfach nicht stimmt? Was bekommt man wenn man diese in Anspruch nimmt? Oder redet man sich heraus dass man ja die Versicherung von Anbieter X nirgends günstiger bekommt und dieser ja Service Y bietet den meine Versicherung nicht hat? Aber sucht der Kunde nicht primär nach einer Autoversicherung und nicht nach ungewollten Extraserviceleistungen?

Wieso darf ein Portal einfach Unwahrheiten verbreiten und damit Geld verdienen? Wieso wird ein Blogger abgemaht der sein Impressum vergisst aber Großunternehmen die den Verbraucher täuschen können tun was sie wollen?

Gruss
Desperado

P.S.: Die Sortierung bei Check 24 habe ich geändert so dass die billigsten Anbieter oben stehen.

#2

Mitbewerber können bei unlauterer Werbung klagen.

#3

Hallo,

Wieso gibt es Versicherungsvergleichsseiten?

Um Geld zu verdienen?! So manch einer scheint doch zu glauben, dass solche Vergleichsseiten von gemeinnützigen Vereinen getragen und kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Denkste. Die Verdienen durch Werbung und Vermittlungsgebühren.

Sie verbreiten nicht die Unwahrheit, sie erfassen lediglich nicht den kompletten Überblick über alle Versicherungen. Sie zeigen noch nicht mal alle Tarife einer ihnen bekannten Versicherung - auch weil die Versicherungen das nicht wollen.

Was diese Seiten nicht bieten können: persönliche Tarife anbieten. Ich habe bei der Versicherung, bei der mein Kfz versichert ist noch einige andere Verträge. Das Angebot dieser Versicherung findet sich auf keinem Vergleichsportal… :wink:

Die Verbraucherverbände kämpfen gegen die Selbstdarstellung der Portale. Sie sollen deutlicher kennzeichnen, dass sie eben nicht unabhängig alle(!) Versicherungen und mögliche Tarife vergleichen, sondern nur einen Auszug davon.

#4

Auch da frage ich mich, wieso die Leute glauben, daß irgendjemand (und das gar noch automatisiert) alle Produkte in allen Variationen eines Produkt- oder Dienstleistungssegments darstellen und auch noch vergleichen kann. Dem vernehmen nach, geht der ein oder andere Kunde dieser Portale auch einer geregelten Beschäftigung nach und wenn man nicht gerade ausschließlich preisgebundene Artikel im Sortiment hat, dann weiß man doch von der eigenen Tätigkeit, daß es a) nicht nur standardisierte Produkte gibt und b) erst recht nicht jeder den gleichen Preis bezahlt.

Gruß
C.

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#5

Man „redet sich nicht heraus“, das steht so da: https://www.check24.de/kfz-versicherung/nirgendwo-guenstiger-garantie/

Es wird wohl so sein, dass die teilnehmenden Versicherungsgesellschaften eigene Tarife für solche Portale konstruieren, eben um das Ganze für das Vergleichsportal rechtssicher zu machen - eine Hand wäscht die andere. Und wenn es sich nur um unwesentliche Details handelt, das gegenüber den „normalen“ Tarifen (die durchaus günstiger sein können) anders ist.

Tja. Dann muss der Kunde eben selbst entscheiden, was ihm diese „Garantie“ wert ist. Ich sehe darin nicht mehr als einen Werbegag.

Sind ja keine Unwahrheiten. Es steht nicht da „eine Vollkasko für einen Porsche 911, Baujahr 1986 kriegen sie nirgendwo günstiger“, sondern „den Tarif Check24KaskoPorscheTop kriegen sie nirgendwo günstiger“ :wink:

Der Verbraucher fährt eben auf so Zeug ab. Möglichst bequem soll es sein, und möglichst billig. Hier wird billig mit legalen Mitteln suggeriert und dem Bequemlichkeitsanspruch Genüge getan. Der Kunde ist zufrieden, die Versicherung auch, Check24 sowieso - also wo liegt das Problem?
Natürlich könnte Check24 einpacken, wenn die Masse der Verbraucher sich wirklich kümmern, also kritisch prüfen würde. Aber das schafft man nicht, indem man solche Portale verbietet.

Gruß

Kannitverstan

#6

Wieso es Check24 gibt?
Mehrere Hundert Mio Umsatz ernaehren 450 Mitarbeiter. https://de.wikipedia.org/wiki/Check24

#7

„Um Geld zu verdienen?! So manch einer scheint doch zu glauben, dass solche Vergleichsseiten von gemeinnützigen Vereinen getragen und kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Denkste. Die Verdienen durch Werbung und Vermittlungsgebühren.“
So isses:
Erlaubnis § 34 d GewO: Die CHECK24 Vergleichsportal für Versicherungsprodukte GmbH ist Versicherungsmakler mit Erlaubnispflicht nach § 34d Abs. 1 GewO. Registrierungsnummer: D-P105-1W8WS-19. IHK für München & Oberbayern, Balanstr. 55-59, 81541 München. Versicherungsvermittlerregister: www.vermittlerregister.info

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#8

Wieso gruendet niemand eine Vergleichsseite die auch wirklich Versicherungstarife bzw. andere Produkte vergleicht?

Wenn sich herumspricht dass die Seite wirklich den guenstigsten Anbieter sucht wuerde sich das schnell lohnen.

Wieso gibt es keine objektiven Tests solcher Seiten? Und wieso bekommt die Seite Bestnoten der Stiftung Warentest obwohl sie eben nicht alle relevanten Tarife vergleicht? (Und meine Versicherung ist eine der groessten in Deutschland - aber existiert fuer Check 24 scheinbar nicht).

#9

Wer soll das bezahlen? Unabhängig und seriös? Webspace, Mitarbeiter usw. kosten Geld.

Data

#10

Es gibt Versicherer, auch große, die generell nicht mit Maklern zusammenarbeiten. Vielleicht ist deine Versicherung eine davon.

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#11

Check24 und auch andere Portale können nur diese Versicherungen in den Vergleich einbeziehen, die auch Provisionen zahlen.

Oder kennst Du jemand, der kostenlos (ohne jeglichen Geldvorteil) den ganzen Tag durch die Stadt geht und jeden anspricht, um ihm zu erklären, wie schön der neue Mazda 6 ist.

Das Vergleichsportal macht mehr oder weniger Werbung für die Versicherung und bekommt dafür die vertragliche Vergütung (Provision) bei Abschluss eines Versicherungsvertrags.

P.S.: Und natürlich werden die Kunden durch Werbeaussagen verarscht! Es gibt tatsächlich Leute, die bekommen da für 0,99% einen Kredit bei barclaycard. Das sind aber die aller wenigsten, denn im Kleingedruckten seht „2/3 aller Kunden erhalten: 4,15% eff. Jahreszins“ --> ups 4,15% ist dann wohl etwas mehr als 0,99%

#12

Kurz mal nachgerechnet. Kredit 84 Monate, 10.000 EUR
Kreditzinsen insgesamt bei 0,99% sind 354,68 EUR
Kreditzinsen insgesamt bei 4,15% sind 1.539,92 EUR
Unterschied 1.185,24 EUR