Ich habe mich gestern ausgiebiger mit der Entstehung von
Gebirgen befasst. So weiß ich nun, dass Gebirge durch einen
von der Erde ausgehenden Druck entstehen, der bewirkt, dass
die Platten nach oben fahren und dann irgendwie
auseinanderklaffen.
„Gebirge“ im engeren Sinne (wie z.B. die Alpen) entstehen durch Kollosion und Stapelung von tektonischen Platten, die Abbildung die Du hier zitierst zeigt den Aufbau des Oberrheingrabens und die verkippten Schollen an seinem Rand.
Die Ursache dafür liegt aber ebenfalls in der Kollosion der Apulischen Platte (= Italien) mit der Europäischen Platte (= Frankreich Deutschland Polen etc…)
sowie mehreren kleinen Heissen Stellen im Erdmantel („Hot Spots“) von denen einer unterhalb des Oberrheingrabens ziemlich sicher vermutet wird (Kaiserstuhl-Vulkan mit Karbonatiten u.a. speziellen magmatischen Gesteinen)
Dadurch wurde die sogenannte Süddeutsche Großscholle (Liegt im Dreieck Alpennordrand-Rheingraben-Vogelsberg-Grenze zum Bayerischen Wald) nach Südsüdost verkippt und auch noch etwas verwellt… Die Vekippung beträgt dabei grade mal wenige % neigung maximal, was aber auf 100 km Strecke auch ein bis 2 km Höhenunterschied ausmachen kann.
Was das bedeutet kann man vieleicht fogendermaßen visualisieren: Nimm ein paar großformatige Bücher (vorzugsweise welche, die Du nicht magst ) leg sie Übereinander (die ablagerung der einzelnen Gesteinsarten) und verkippe den ganzen Klotz (=Verkippung der Großscholle). Dann mit dem Hobel die Fläche oben abhobeln, bis die wieder eben ist (Erosion). Du siehst, dass auf der Oberfläche sich ein Streifenmuster bildet, wo dann die verschiedenen Bücher an der Glattgehobelten Oberfläche wieder erscheinen.
Nun besteht der Schichtaufbau nicht alles aus papier, sondern aus verwitterungsresistenten und weniger verwitterungsresistenten Gesteinen. Es ist somit relativ einsichtig, dass durch die Verwitterung die härteren Schichten herauspräpariert werden und Steilabbrüche entgegen die Verkippungsrichtung bilden. das nennt man dann Schichtstufenlandschaft, und eine sehr prominente Schichtstufe ist der Albtrauf.
Somit haben wir im Bereich der Alb verwitterungsresistente Kalksteine (und Dolomitsteine) die durch die verwitterung herauspräpariert wurden.
Diese mächtige kalksteinschicht setzt sich nach Süden unter das Molassebecken hinein fort (wurde dort oft erbohrt) und mit gewissen Gesteinswechseln auch unter die alpine Deckenfront. D.H. südlich der Alb liegt der Kalksteinkörper unter Wasserstauenden und wasserleitenden Schichten (Wechselfolgen aus Feinsedimenten und sanden (teilweise auch gering mächtige Karbonate) somit ist dort der Wassermangel an der Oberfläche nicht vorhanden und was in ein paar 100 m tiefe stattfindet ist nicht wirklich für den Oberflächenwasserhaushalt von tieferer Bedeutung.
Kalkstein ist auch sehr anfällig für Verkarstung, so dass sich in dem relativ zum Umlad hoch liegenden Bereich schnell Höhlen bilden, durch die das Oberflächenwasser in den Untergrund verschwindet und dann am Fuß des Albtraufes rauszukommen.
Ein zweites Problem der Karstgrundwasserleiter liegt in der quasi nicht vorhandenen Filterwirkung des Gesteins, so dass der Dreck, der oben reinläuft, ungefiltert und ungeklärt nach wenigen Stunden im Grundwasser landet. (deswegen sind zur Oberfläche offene Karstgrundwasserleiter extrem unbeliebt zur Trinkwasserversorgung)
Auf der Alb kommt als spezielles Problem hinzu, dass die Kalksteinschichten sehr mächtig sind, so dass man um in unbeeinflusstes Grundwasser zu kommen teilweise über 100 m tiefe Brunnen anlegen muß.
Es ist übrigens hierbei weniger von Bedeutung, welchem Erdzeitalter diese Gesteine nun angehören, sondern welcher Art die Gesteine sind. Das ist regional teilweise SEHR unterschiedlich.
LG
Mike
(Disclaimer: Das ist jetzt ziemlich vereinfacht dargestellt…)