Also den konkreten Fall kenne ich nicht und dann ist es auch schwierig zu beurteilen, ob der Bericht wirlich ALLE Aspekte fair beleuchtet (Wann kam denn der Bericht wo ?).
Meine Erfahrungen als Banker sagen mir, dass sehr oft die Bonität des Kunden nicht wirklich soooo Top ist und evtl. doch ein formales Recht der Bank bzw. des Kreditkäufers besteht, zu kündigen. Aber das ist Spekulation.
GRUNDSÄTZLICH gilt:
Banken müssen für die Risikoposition „Kredite an Kunden“, die ja grundsätzlich ein Ausfallrisiko darstellen (egal wie die Bonität im Detail und die Werthaltigkeit der Sicherheiten ist), eine „Unterlegung“ durch Eigenkapital vorhalten. Das heißt, für z.B. 1 Mio Kredit Volumen muss ich eine bestimmte Menge Eigenkapital reservieren. Die Höhe des benötigten Eigenkapitals richtet sich im Details nach vielen Kriterien, z.B. Bonität, Sicherheiten und vieles andere mehr.
Das bedeutet für die Geschäftspolitik der Bank, dass dieses Eigenkapital nun nicht mehr für die ebenso benötigte Unterlegung ANDERER GEschäfte, die ebenfalls eine EK-Unterlegung benötigen, zur Verfügung steht. UND: Eigenkapital ist für die Geschäftsbank das TEUERSTE, was es gibt (Ackermann, Deutsche Bank: Ziel ist 25 % EK-Rendite, d.h. die Aktionäre wollen für ihr Risikokapital 25 % Rendite sehen, denn das Kapital kann ja auch mal weg sein…).
Während z.B. Omas Sparbuch die Sparkasse oder Bank als Fremdkapital jetzt nur noch 0,3 % kostet - kleiner Unterschied, oder ???
Wenn nun die Bank ihr Geschäftsfeld (z.B. grundsätzlich keine Kredite mehr an Geschäftskunden) ändern möchte oder z.B. befürchtet, dass alle Hotels künftig schlechtere Geschäfte machen werden (Mindestlohn oder das Internet oder oder oder…), dann kann sie auch einen problemlos laufenden Kredit VERKAUFEN (wenn es der Kreditvertrag und die Gesetze zulassen).
Vorteil für die Bank: Entlastung des reservierten Eigenkapitals, das wieder für andere Risikogeschäfte zur Verfügung steht, die evtl. mehr Rendite versprechen…
Der Käufer kann nun ein Hedgefonds oder eine Heuschrecke im weitesten Sinne (VORSICHT: Nicht alle Hedgefonds sind Heuschrecken !!!) sein. die investieren einen etwas kleineren als den Nennbetrag der Kreditforderung und HABEN in der Regel KEIN Interesse, den Vertrag lange laufen zu lassen, sondern wollen durch schnelle Fälligstellung incl. evtl. ZV schnell an ihr Geld kommen: 30 % Gewinn in 2 Jahren wären tats. 15 % Rendite p.a. !
Warum die Bank ihre Forderung zu weniger als 100 % verkauft ??? Entweder weil sie sich strategisch aus dem Geschäftsfeld verabschieden will oder muss oder weil es ihr sehr schlecht geht und lieber schnell mit größerem Verlust, aber Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende das Risiko loswerden will oder muss…
Mir als ehemaligem Kundenberater einer Geschäftsbank hat sich damals der Magen umgedreht, als tatsächlich angefangen wurde (Commerzbank, HVB u.a.) auch reguläre Kredite an solche Investoren zu verkaufen.
DAs waren in der Regel erst einmal problematische Kredite, aber dann immer mehr auch „normale“ Kredite…
Die Detais der rechtlichen Seite kann ich nicht kommentieren, aber oft ist es ja so, dass der mächtigere erste einmal etwas erklärt, und dagegen muss man erst einmal erfolgreich ankämpfen. Da gibt es sicherlich viele EXTREM rücksichtslose Mitspieler in diesem Markt.
So, ich hoffe, ich konnte das Thema etwas beleuchten… es gibt da noch viele Aspekte.