Wieso ist das möglich?

„Dozenten können nicht ‚gezwungen‘ werden, gute Veranstaltungen zu geben.
Studenten können ‚gezwungen‘ werden schlechte Veranstaltungen zu besuchen.“

Was sagt ihr dazu?

Ich freue mich auf eure Antworten :smile:

Gemeinplätze ganz ohne Philosophie
Moin, kaki,

„Dozenten können nicht ‚gezwungen‘ werden, gute
Veranstaltungen zu geben.
Studenten können ‚gezwungen‘ werden schlechte Veranstaltungen
zu besuchen.“

isso. Wobei mit allerdings rätselhaft ist, warum gezwungen getüttelt ist.

Gruß Ralf

Moin,

Studenten können ‚gezwungen‘ werden schlechte Veranstaltungen
zu besuchen."

wie meinen?
Ich habe einen Prof zum ersten mal während der Klausur gesehen, weil ich mir dessen Veranstalltung nicht angetan und mit älteren Mitschriften und Büchern vorbereitet habe.
Gibt es mittlerweile eine Anwesenheitspflicht bei Vorlesungen?

Gandalf

Seit ‚Bologna‘ z.T. ja (owt)

Gibt es mittlerweile eine Anwesenheitspflicht bei Vorlesungen?

wahrscheinlich…
… weil es Studenten gibt die solche Fragen stellen.
Wer studiert ist idR über das Schulpflichtige Alter hinaus.
Lass es, und mach ne Lehre wenn es dir nicht passt.

Moin,

bei Vorlesungen?

So was gibt es an ‚meiner‘ Hochschule nicht.

Allerdings gibt es (und gabs schon vor Bologna) Anwesenheitspflicht bei Seminaren, Einführungsveranstalltungen für Praktika und Kurspraktatika.

Welche Studiengänge meinst Du?

Gandalf

Hallo pollux36,

was hindert dich darüber nachzudenken, die Hochschulen durch FernUnis zu ersetzen? Das spart Professoren, Assistenten und Personal. Ist es möglich, dass Du dir vielleicht sogar selbst ein Pöstchen versprichst? Dann wärst Du nicht objektiv, hör mal. :smile:

Gruß mki

Guten Abend!

Ja, ich meinte schon Vorlesungen.
Z.B. in meinem eigenen alten Studiengang (Soziologie, LMU München) gabs, als der Bachelor damals eingeführt wurde, Anwesenheitspflicht für einige Vorlesungen. Ist dort inzwischen auf Grund des Widerstands von allen Seiten mW wieder revidiert worden.

An meiner aktuellen Uni (LFU Innsbruck) besteht keine explizite Anwesenheitspflicht für Vorlesungen, allerdings gibts auch da Grauzonen, wo Veranstaltungen, die eigentlich nichts anderes sind als Vorlesungen als „Vorlesung mit Übung“ firmieren und zumindest formal zur Anwesenheit verpflichten.

E.T.

Hossa Grußloser :smile:

„Dozenten können nicht ‚gezwungen‘ werden, gute
Veranstaltungen zu geben.
Studenten können ‚gezwungen‘ werden schlechte Veranstaltungen
zu besuchen.“

Nicht jammern, sondern einfach durchmarschieren. Da mussten viele von uns durch! Was meinst du, wie das (später) im Berufsleben ist. Da hast du auch viel mit Mindertalentierten zu tun, auch da muss man einfach durch…

Viele Grüße

Hasenfuß

Aha
Moin,

Ist dort
inzwischen auf Grund des Widerstands von allen Seiten mW
wieder revidiert worden.

und zumindest formal zur Anwesenheit verpflichten.

also doch nicht wirklich.

Gandalf

zum einen habe ich ein ‚Pöstchen‘ und zum andern ist die ‚Überlegung‘ die Hochschulen durch Fernunis zu ersetzen so dumm wie sie dumm ist.
Hochschulen - der Begriff umfasst so wie du wahrscheinlich nicht weißt alle wissenschaftlich, wissenschaftlich-anwendungsorientierte, künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerische Einrichtungen des sogenannten tertiären* Bildungsbereichs. Das heißt, Lehre ist nur eine Aufgabe von Hochschulen aller Art. Forschung eine andere.

Wenn Studenten eine Veranstaltung nicht passt, kann er zu Hause bleiben. Niemand zwingt ihn an Vorlesungen teil zu nehmen. Was Praktika und Seminare anbetrifft - die sind idR so gut, wie die Studenten vorbereitet sind. Es ist die Aufgabe des Studenten den Stoff zu erarbeiten. Die Zeiten dass ihnen jemand alles vorkaut sind vorbei. Wenn Dinge unklar sind kann der Dozenten gefragt werden.

*heißt, Studenten haben die Möglichkeit sich auf ‚höhere berufliche Positionen‘ vorzubereiten. Heißt, Student bekommt die Möglichkeit Initiative zu entwickeln.

also doch nicht wirklich.

Ich hab nur von „meinen“ beiden Unis berichtet.
Ob die Anwesenheitspflicht in Vorlesungen inzwischen ÜBERALL revidiert wurde, weiß ich nicht. Das ist ja erst letztes Jahr richtig auf die Agenda gekommen („Bologna-Checks“ usw.)

Warum bist du eigentlich so auf die Vorlesungen fixiert, der UP sprach doch übergreifend von „Veranstaltungen“.

E.T.

Moin,

Warum bist du eigentlich so auf die Vorlesungen fixiert, der
UP sprach doch übergreifend von „Veranstaltungen“.

weil andere Veranstaltungen auch früher schon pflichtgebunden waren, was ich weiter oben schon mal dargelegt habe und die Leistungen der Profs in Praktika und Seminare weniger von den Profs geprägt ist.

Gandalf

Warum bist du eigentlich so auf die Vorlesungen fixiert, der
UP sprach doch übergreifend von „Veranstaltungen“.

weil andere Veranstaltungen auch früher schon pflichtgebunden
waren,

Von einem Vergleich früher-heute ist im UP doch gar nicht die Rede gewesen.
Egal.

und die
Leistungen der Profs in Praktika und Seminare weniger von den
Profs geprägt ist.

Das ist wohl Ansichtssache.
Während in der Veranstaltungsform Vorlesung fast jeder einigermaßen eine PPP hinbringt, trennt sich aus meiner Sicht beim Seminar schon stärker die Spreu vom Weizen. Es gibt für mich nichts nervigeres als ein konfuses Seminar wegen eines unstrukturierten Seminarleiters.

E.T.

erarbeiten heißt dann den Inhalt von 12 Kursen oder mehr innerhalb kürzester Zeit in die Birne knallen um ihn dann bei Prüfungen schriftlich oder mündlich auch sogleich zum größten Teil aus dem Kopf zu entlassen. Bilden braucht Zeit, die der Student von heute kaum hat.

Ist das eine…
…philosophische Frage?

Lieber guter pollux36,

du fällst durch kenntnisreiches Detailwissen auf. Darüber freue ich mich gerne mit Dir. Ich lasse mir nur ungern absprechen, dazu nicht auch etwas sagen zu dürfen. Von wegen Dummheit und Wahrscheinlichkeiten, bleib bitte mit solchen Ausgrenzungen weg. Ist unfair. Okay?

Und dann sage ich noch folgendes: Studenten sind trotz der von Ihnen angestrebten beruflichen Aufgabenfelder kein Material, das man einfach durch die Bildungsmaschine durchjagen kann.

Die Verantwortung den Studenten gegenüber, lässt sich nicht höher hängen. Es sind und bleiben Menschen. Die Voraussetzungen müssen daher stimmen.

Du bist nun einmal nicht objektiv. Daumen runter. Ätsch.

Gruß mki

Hallo Voltaire,

…philosophische Frage?

Na, sowas. Du verstehst das nicht? Gut. Die Frage hätte auch anders lauten können. Was war eher da? Die Henne oder das Ei?! Die Frage dürfte dir bestimmt besser liegen.

Gruß mki

Henne oder Ei?
Moin, mki,

Was war eher da? Die Henne oder das Ei?!

das ist doch längst geklärt:

_ Auf ein Ei geschrieben

Ostern ist zwar schon vorbei,
also dies kein Osterei;
doch wer sagt, es sei kein Segen,
wenn im Mai die Hasen legen?
Aus der Pfanne, aus dem Schmalz
schmeckt ein Eilein jedenfalls,
und kurzum, mich tät’s gaudieren,
Dir dies Ei zu präsentieren,
Und zugleich tät es mich kitzeln,
Dir ein Rätsel draufzukritzeln.

Die Sophisten und die Pfaffen
stritten sich mit viel Geschrei:
Wen hat Gott zuerst erschaffen?
Wohl die Henne, wohl das Ei?

Wäre das so schwer zu lösen?
Erstlich ward ein Ei erdacht:
Doch weil noch kein Huhn gewesen,
Schatz, so hat’s der Has gebracht.

Eduard Mörike (1804 - 1845)_
Gruß Ralf

1 Like

Hi,

das ist möglich, weil du einen Nutzen erstrebst, für dein späteres Leben. Da der Staat die Regeln bestimmt, nach denen sich der Nutzen zuerst für ihn selbst ergibt (viele Studenten wollen ja vorrangig beim Staat arbeiten und der Staat gestaltet sein Bildungsprogramm nach den WERTEN der Regierungspartei!), solltest du dir klar werden, was deine wahren Motive für dein Studium sind. Da dies aber das schwerste Lernen im Leben überhaupt ist, zu wissen, was man wirklich will und zu wissen, was man nicht wirklich will, sind wir heute nicht viel weiter als zu Zeiten des SOKRATES, als er feststellte: „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“

Wie viel Prozent aller Studenten und der ganzen Bevölkerung bleiben dagegen lebenslang in der Illusion verstrickt, Glauben mit Wissen zu verwechseln??

Gruß
C.