Auch neuere Umfragen bestätigen, daß die Zustimmung zur Flüchtlingspolitik abhängig von der Bildung ist. Steht zumindest in der Presse. Tatsächlich ging es bei den zugrundeliegenden Umfragen nicht um die Akzeptanz der Flüchtlingspolitik oder um Bedenken, sondern darum, wie die emotionale Reaktion der Befragten auf das Thema ist (Stichworte: Bedrohung, Angst).
Da gab es tatsächlich eine starke Korrelation zwischen Einkommen/Bildung und dem Grad der Besorgnis, Angst usw.
Das läßt sich aber leicht damit erklären, daß eine bessere Bildung dazu führt, daß man weniger diffuse Ängste als vielmehr rationale Bedenken hat. Das ist auch eine Beobachtung im Bekannten- und Kollegenkreis (allesamt mit einer Ausbildung Abitur und höher). Die Leute haben keine Angst, sondern ganz konkrete Bedenken hinsichtlich Stabilität des Sozialstaates, Leistungsfähigkeit der Verwaltung, innere Sicherheit, Kinderbetreuung usw.
90 Prozent der Deutschen sind weiterhin der Meinung, die Anzahl der pro Jahr in Deutschland aufgenommenen Flüchtlinge sollte begrenzt werden – mit 54 Prozent stimmt mehr als jeder Zweite dieser Forderung sogar sehr stark zu. Einen starken Einfluss auf die Einstellung zu dieser Frage hat die Bildung der Befragten. Mit steigendem Bildungsniveau sinkt die Zustimmung zu dieser Aussage, verbleibt jedoch immer auf hohem Niveau. Während 93 Prozent mit Volks- oder Hauptschulbildung für eine Begrenzung der Zahl jährlich aufgenommener Flüchtlinge ist, sinkt die Zustimmung bei Abschluss einer höheren Schule ohne Abitur auf 91 Prozent und bei Personen mit Abitur oder abgeschlossenem Studium auf 84 Prozent.
Wobei ich zwischen 84% und 93% keinen wirklich starken Unterschied sehen kann. Leider bleibt unklar, wie überhauot geantwortet werden konnte. Es macht IMHO für ein Meinungsbild durchaus einen Unterschied, ob man nur zwischen Ja - Nein oder zwischen Ja - Eher ja - Eher Nein - Nein entscheiden soll.
also die bezeichnen ihre Ängste etwas vornehmer als Bedenken?
Wenn ich Angst davor habe, beklaut zu werden, bin ich doof? Ab Abitur und höher habe ich dann rationale Bedenken Opfer eine Diebstahls zu werden?
Von doof war nicht die Rede, wenn ich mich recht entsinne.
Was ich im übrigen meinte: Angst ist diffus und irrational. „Die beklauen uns“, „die nehmen uns die Arbeitsplätze weg“ oder „die wollen nur Sex mit unseren Mädchen“ sind diffuse Ängste, die - naturgemäß - nicht durch Fakten untermauert sind. Im Gegensatz stehen konkrete Bedenken oder Überlegungen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der Verwaltung (1-x Millionen Menschen wollen auch verwaltetet werden, 1-x Mio. Menschen kosten Geld, das ohnehin schon kaum vorhanden ist, d.h. welche anderen Leistungen der Verwaltung werden gekürzt?), der Verfügbarkeit von Wohnraum (1-x Mio. Menschen brauchen Wohnraum; wo kommt der her, wo soll der hin, wer soll den bezahlen?), der Verfügbarkeit von Betreuungs- und Unterrichtsangeboten für Kinder (Kita-, OGS- und Schulplätze sind teilweise jetzt schon knapp und schon jetzt läßt sich bei uns erkennen, daß Flüchtlingskinder bspw. bei der Vergabe von Kita-Plätzen in kommunalen Einrichtungen bevorzugt werden. Wo werden die (ohnehin schon knappen) Lehrerstellen für den zusätzlichen Deutschunterricht abgezogen? Unterrichtsräume werden durch Sprachunterricht belegt, die an anderer Stelle fehlen, Sportunterricht und andere Aktivitäten fallen aus, weil die Räume durch Flüchtlinge oder durch Kurse usw. belegt sind), der Inneren Sicherheit (Einsatzkräfte und -mittel werden durch das Flüchtlingsaufkommen gebunden, d.h. fehlen bei der Prävention und Aufklärung in anderen Bereichen (z.B. bei uns dadurch zu spüren, daß die Polizei keine Aufgaben mehr im Bereich der Verkehrsüberwachung (heißes Thema) wahrnehmen kann und bei den Wohnungseinbrüchen, die sich ja nun auch wieder häufen, gnadenlos überfordert ist und über die reine Verwaltung der Vorgänge nicht hinauskommt) usw.
Und ja: ich sehe einen relevanten Unterschied zwischen der eingangs erwähnten Angst, die in unteren Bildungsgruppen auf dem Vormarsch ist und den konkreten Punkten, die ich aufgezählt habe. Übrigens auch im Hinblick auf die Wahlentscheidungen, die getroffen würden, stünden in nächster Zeit Wahlen an. Angst findet nämlich ihre Heimat an den extremen Rändern des Parteienspektrums, während es bei den Bedenkenträgern darauf ankommen wird, welche Parteien hier das beste Angebot an konkreten Maßnahmen im Programm haben.
Also ist die Mehrheit aller (78 und 56%) gegen die Aufnahme von allen in D ankommenden Flüchtlingen.
Leider sieht die Mehrheit im Bundestag das (noch) anders.
OK, die weniger Gebildeten haben diffuse Angst vor Wohnungsnot, die höher Gebildeten haben konkrete Bedenken hinsichtlich der Verfügbarkeit von Wohnraum.
Klingt für mich nach dem Gleichen, nur anders formuliert. Bei den weniger Gebildeten wird aufgrund der damit korrelierenden Einkommens- und Vermögenssituation die konkrete Betroffenheit etwas höher sein.
da können sie erst einmal Demos abhalten soviel sie wollen. Schon witzig, wenn man sich einbildet, dass eine Demo ein Gerichtsurteil revidieren könne. Hier haben einfach Verantwortliche vor Ort geschlampt und „par ordre du Mufti“ das geltende Recht mißachtet.
Allerdings spricht IMHO nichts gegen ein ordnungsgemäßes Verfahren durch das Bebauungsplan geändert werden kann.