Wieso ist Gott ausgerechnet als Mann Mensch geworden?

Servus,

auf welches Original beziehst Du dich mit

?

Den bekannten griechischen Text oder irgendwas Rückerschlossenes auf Aramäisch? Und wie lautet das Original wörtlich, auf das Du dich beziehst?

Schöne Grüße

MM

Orginal? wie wurde die Bibel im Laufe der zeit gefälscht?

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Gott hat ja schon anläßlich der Schöpfung Adams („in Gleichheit“) eine männliche Form angenommen. Für dessen Frau hat er dann die Rippe verwendet - ER als Mann hätte keine Frau in Gleichheit formen können. Also: Rippe.

Und auf welcher Seite fehlte Adam fortan eine Rippe?
Und beeinträchtigte das nicht die Funktion der inneren Organe?
Und hatten Kain und Abel soviele Rippen wie Adam vor oder nach dem göttlichen chirurgischen Eingriff?
Fragen über Fragen!

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Du weißt ja, dass symmetrisch auf beiden Seiten der jeweils untersten Rippe etwas fehlt.

Wenn ich im Fantasy-Genre aktiv wäre, wäre das jetzt der Anfang zu der Geschichte „The missing rib“, die von dem Wesen handelt, das aus der anderen Rippe gemacht worden ist…

Schöne Grüße

MM

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Hi,

bevor man in einen drei Jahre alten Thread hineingreift, empfiehlt es sich vorher zu lesen, was alles bereits geschrieben wurde, Von „Rippe“ ist im hebräischen Text überhaupt nicht die Rede, auch nicht in ersten griechischen (LXX) und lateinischen (Vulgata, Hieronymus) Übersetzungen. Wie es zu er späteren Missdeutung „Rippe“ kam, ist derweil noch ungeklärt.

Wie schon erwähnt: Genaueres zur "Legende von Adams Rippe) siehe → hier

Gruß
Metapher

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Servus,

weil der Thread wieder nach oben gespült wurde, an dieser Stelle noch ein paar Hinweise:

Die Bibel ist - in teils unterschiedlichen Zusammensetzungen - der meistübersetzte Text der Welt; Texte, die ebenfalls weit oben in den Charts stehen wie einiges aus den MEW und der Schlager „Lili Marleen“, liegen weit abgeschlagen dahinter.

Wenn Du alleine die Vielzahl der Übersetzungen ins Deutsche (die teils bereits an der „stillen Post“ teilgenommen haben und nicht von hebräischen (AT) und griechischen (NT) Quelltexten übertragen wurden) nebeneinander legst, kommst Du zu recht unterschiedlichen Texten. Schon alleine, dass sich die in dieser Hinsicht relativ nahe stehenden katholischen, lutherischen und reformierten Teilnehmer an dem viele Jahre dauernden Projekt „Einheitsübersetzung“ nicht auf einen gemeinsamen deutschen Text einigen konnten, zeigt, dass es dabei nicht bloß um wörtlich unterschiedliche Formulierungen für die selbe Aussage handelt.

Die Sache mit Adams Rippe hält sich, sobald man sich in einem ersten Schritt vom hebräischen Original entfernt (oder auch nur im Hebräischen weniger sattelfest ist als @Metapher, der für ein scheinbares Mysterium eine höchst einfache Erklärung gegeben hat) und dann einer vom anderen abschreibt - fast so hübsch wie die seltsame Formulierung vom Kamel, das in einem Gleichnis Jesu angeblich nicht durch ein Nadelöhr geht, möglicher- und plausiblerweise durch einen ganz frühen Schreib- oder Kopierfehler bereits im griechischen Original (κάμηλος statt κάμιλος) veranlasst.

Wenn man also einem Evangelisten vorwirft, nicht ausführlich genug „gegendert“ zu haben, muss man schon zuerst klären, auf welchen der vielen Bibeltexte man sich dabei bezieht.

Schöne Grüße

MM

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Hm…
Weil der Mann als erstes geschaffen wurde (1.Mose 2,15).

Märchen oder Lügen kann man nicht totschlagen.
Damit meine ich nicht den Glauben an eine allumfassende Kraft sondern die zur Machtgewinnung und -festigung von Menschen/Religionsfunktionären erdachten Geschichten.

Weil die Geschichte vor fast knapp 1900 Jahren von Männern in einer patriarchischen Gesellschaft verfasst wurde…

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Tatsächlich ist die Bibel nicht so patriarchalisch wie man meinen könnte. Die Geschichte mit der Rippe beruht auf einem Übersetzungsfehler; tatsächlich steht dort - so entnahm ich es dem Buch „Lexikon der biblischen Irrtümer“ -, dass Eva aus der Seite Adams geformt wurde, was Gleichberechtigung ausdrückt.

… und weil Frauen ca. ab dem dritten, vierten Jahrhundert gezielt von Männern bei der Verfassung von Übersetzungen verleumdet (Maria Magdalena) und gezielt aus kirchlichen Positionen gedrängt wurden.

Danke für diesen vollkommen richtigen Hinweis.

vielleicht deswegen so „sexistisch“ kurzgefasst, damit die Predikten nicht länger als unbedingt nötig dauern (gepriesen seien die Skifahrer und -innen sowie divers/e/y/s)

Peace

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Es ist aber schwierig darzulegen oder gar zu beweisen, welche Geschichten aus diesen Motiven erdacht wurden und welche nicht.

Die Entstehungsgeschichte der Bibel - sowohl das Neue, aber noch viel stärker das Alte Testament - ist sehr komplex. Es haben sich nicht ein paar „Männer“ in einer Redaktionssitzung zusammengetroffen, um politische oder gesellschaftliche Ziele zu erreichen.
Das bedeutet nicht - bevor hier das Argument kommt - dass keine Teile mit einer gewissen Motivation verfasst oder redigiert wurden. Nur: Diese Motivation können sehr vielschichtig sein: politisch, gesellschaftlich, theologisch, rituell, machterhaltend etc.

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Das einzig konkrete Beispiel, das mir hier einfällt, ist keins in deinem Sinne.

Das Wort z. B. in den Paulusbriefen, das landläufig mit „Brüder“ übersetzt wird („Adelphi“? - @Metapher wird’s wissen), beinhaltet auch die weibliche Bevölkerung. Bei der Übersetzung hat man immer die Frage zu beantworten, ob man näher am Wort oder näher am Sinn übersetzen will.
Wenn man näher am Wort übersetzen will, ist „Brüder“ richtig - allein, weil es wie das Original ein und nur ein Wort ist. Die Lutherübersetzung folgt diesem Weg. Wenn man näher am Sinn übersetzen will, ist „Schwestern und Brüder“ richtig. Die Gute Nachricht Bibel übersetzt so.

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Das ist leider auch eine Vereinfachung, die so nicht stimmt.
Die Bibel wurde über viele Jahrhunderte zusammengestellt und geschrieben und ediert. Sie wurde erst um das Jahr 200 kanonisiert.

Ob das mit den Männern so stimmt, kann ich nicht beurteilen - du übrigens auch nicht.

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Klar kann ich das beurteilen , du übrigens auch wenn man die römisch geprägte Gesellschaft des Mittelmeer Raumes der Spätantike näher betrachtet.

Die Rolle der Frau im römischen Imperium war der Rolle des Mannes untergeordnet, so hatten diese zum Beispiel keine Bürgerrechte, durften nur bestimmte Berufe ausüben, durften nur in bestimmten Umfang Eigentum besitzen und verbrachten ihr Leben in " manum viri " unter der männlichen Kontrolle des Hausvorstandes des paterfamilias, hatten in der Regel keinen Zugang zu höherer Bildung, auch durfte der paterfamilias Verfehlungen von in seinem Haushalt untergeordneten weiblichen Angehörigen sogar mit dem Tot bestrafen.

Die römische Gesellschaft die über viele Jahrhunderte hinweg Europa und den Mittelmeerraum bis heute prägte war durch und durch Patriarchalisch ausgerichtet und entsprechend waren religiöse Texte für Menschen geschrieben die lesen konnten und das waren nun mal in der frühen Antike nahezu ausschließlich Männer.

Es ist extrem unwarscheinlich das Teile der Apostelgeschichten von Frauen verfasst wurden und es gibt auch keinen Hinweis darauf das dem so sein könnte.

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Irre ich mich oder hat nicht gerade Paulus geschrieben, dass Frauen in Gemeindeangelegenheiten schweigen sollen?

Das Ganze ist inzwischen ein undurchdringliches Konglomerat von Schreib-, Lese-, Übersetzungs- und Verständnisfehlern (alle mehr oder weniger versehentlich) gemischt mit kirchenpolitischen und -rechtlichen Absichten, garniert mit den unterschiedlichsten persönlichen Moralvorstellungen. Und das über mehrere Jahrhunderte hinweg. Eine Auflösung halte ich für unmöglich.

Ja, das ist richtig

1 Kor 14,33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens. Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist,
1 Kor 14,34 sollen die Frauen in der Versammlung schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden. Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz es fordert.

Genaugenommen sagt er damit das Frauen Unordnung und Unfrieden bringen …