Wieso ist Gott ausgerechnet als Mann Mensch geworden?

Weil die Geschichte vor fast knapp 1900 Jahren von Männern in einer patriarchischen Gesellschaft verfasst wurde…

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Tatsächlich ist die Bibel nicht so patriarchalisch wie man meinen könnte. Die Geschichte mit der Rippe beruht auf einem Übersetzungsfehler; tatsächlich steht dort - so entnahm ich es dem Buch „Lexikon der biblischen Irrtümer“ -, dass Eva aus der Seite Adams geformt wurde, was Gleichberechtigung ausdrückt.

… und weil Frauen ca. ab dem dritten, vierten Jahrhundert gezielt von Männern bei der Verfassung von Übersetzungen verleumdet (Maria Magdalena) und gezielt aus kirchlichen Positionen gedrängt wurden.

Danke für diesen vollkommen richtigen Hinweis.

vielleicht deswegen so „sexistisch“ kurzgefasst, damit die Predikten nicht länger als unbedingt nötig dauern (gepriesen seien die Skifahrer und -innen sowie divers/e/y/s)

Peace

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Es ist aber schwierig darzulegen oder gar zu beweisen, welche Geschichten aus diesen Motiven erdacht wurden und welche nicht.

Die Entstehungsgeschichte der Bibel - sowohl das Neue, aber noch viel stärker das Alte Testament - ist sehr komplex. Es haben sich nicht ein paar „Männer“ in einer Redaktionssitzung zusammengetroffen, um politische oder gesellschaftliche Ziele zu erreichen.
Das bedeutet nicht - bevor hier das Argument kommt - dass keine Teile mit einer gewissen Motivation verfasst oder redigiert wurden. Nur: Diese Motivation können sehr vielschichtig sein: politisch, gesellschaftlich, theologisch, rituell, machterhaltend etc.

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Das einzig konkrete Beispiel, das mir hier einfällt, ist keins in deinem Sinne.

Das Wort z. B. in den Paulusbriefen, das landläufig mit „Brüder“ übersetzt wird („Adelphi“? - @Metapher wird’s wissen), beinhaltet auch die weibliche Bevölkerung. Bei der Übersetzung hat man immer die Frage zu beantworten, ob man näher am Wort oder näher am Sinn übersetzen will.
Wenn man näher am Wort übersetzen will, ist „Brüder“ richtig - allein, weil es wie das Original ein und nur ein Wort ist. Die Lutherübersetzung folgt diesem Weg. Wenn man näher am Sinn übersetzen will, ist „Schwestern und Brüder“ richtig. Die Gute Nachricht Bibel übersetzt so.

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Das ist leider auch eine Vereinfachung, die so nicht stimmt.
Die Bibel wurde über viele Jahrhunderte zusammengestellt und geschrieben und ediert. Sie wurde erst um das Jahr 200 kanonisiert.

Ob das mit den Männern so stimmt, kann ich nicht beurteilen - du übrigens auch nicht.

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Klar kann ich das beurteilen , du übrigens auch wenn man die römisch geprägte Gesellschaft des Mittelmeer Raumes der Spätantike näher betrachtet.

Die Rolle der Frau im römischen Imperium war der Rolle des Mannes untergeordnet, so hatten diese zum Beispiel keine Bürgerrechte, durften nur bestimmte Berufe ausüben, durften nur in bestimmten Umfang Eigentum besitzen und verbrachten ihr Leben in " manum viri " unter der männlichen Kontrolle des Hausvorstandes des paterfamilias, hatten in der Regel keinen Zugang zu höherer Bildung, auch durfte der paterfamilias Verfehlungen von in seinem Haushalt untergeordneten weiblichen Angehörigen sogar mit dem Tot bestrafen.

Die römische Gesellschaft die über viele Jahrhunderte hinweg Europa und den Mittelmeerraum bis heute prägte war durch und durch Patriarchalisch ausgerichtet und entsprechend waren religiöse Texte für Menschen geschrieben die lesen konnten und das waren nun mal in der frühen Antike nahezu ausschließlich Männer.

Es ist extrem unwarscheinlich das Teile der Apostelgeschichten von Frauen verfasst wurden und es gibt auch keinen Hinweis darauf das dem so sein könnte.

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Irre ich mich oder hat nicht gerade Paulus geschrieben, dass Frauen in Gemeindeangelegenheiten schweigen sollen?

Das Ganze ist inzwischen ein undurchdringliches Konglomerat von Schreib-, Lese-, Übersetzungs- und Verständnisfehlern (alle mehr oder weniger versehentlich) gemischt mit kirchenpolitischen und -rechtlichen Absichten, garniert mit den unterschiedlichsten persönlichen Moralvorstellungen. Und das über mehrere Jahrhunderte hinweg. Eine Auflösung halte ich für unmöglich.

Ja, das ist richtig

1 Kor 14,33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens. Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist,
1 Kor 14,34 sollen die Frauen in der Versammlung schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden. Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz es fordert.

Genaugenommen sagt er damit das Frauen Unordnung und Unfrieden bringen …

Das ist alles richtig, aber die Bibel setzt hier eben andere Schwerpunkte. Wie gesagt: ich gebe hier nur die Worte eines Bibelforschers und Theologen wieder, der sich seinerseits wieder auch auf andere Forscher bzw. deren Erkenntnisse stützt.

… und wenn er wollte konnte er sogar seine Frau und Kinder als Sklaven verkaufen. Er wäre dann vermutlich gesellschaftlich schief angeschaut worden aber rechtlich konnte er das machen.

Das ist Unsinn. Die Ehefrau war explizit von der vitae necisque potestas ausgenommen und konnte sogar selbst Besitz erwerben.

Auch außerehelicher Sex war bei Männern kein Problem bei Frauen, ganz egal ob alleinstehend oder verwitwet konnte das durch den pater familias mit dem Tod bestraft werden .

Ich bin da vollkommen bei Dir , mir ging es nur darum das die Menschen die das NT verfasst haben in einer patriarchischen sehr Gesellschaft lebten und das natürlich ihr handeln, ihre Art Geschichten zu erzählen und natürlich auch für wen diese Geschichten waren extrem beeinflusst hat.

Ich gehe nicht davon aus das man böse lachend in einem Hinterzimmer beschlossen hat wieder besseren wissens Frauen zu unterdrücken und zu marginalisieren.

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Und die patriarchale Gesellschaft hat sich über wie viele mehr Jahrhunderte davor und danach entwickelt?

Man kann es für sehr wahrscheinlich halten und von den Gegebenheiten ableiten.

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So, so.
Das sollte der alte Mommsen wissen, dass seine „Römische Geschichte“ nach Ansicht eines Internetschreiberlings Unsinn enthält.

Aber wie auch immer: Du hast recht und ich meine Ruhe.

Dann zeig mir die Stelle bei Mommsen, wo dem Pater Familias das Recht eingeräumt wird, seine Ehefrau in die Sklaverei zu verkaufen.

Und nein, das ist nicht nur meine Ansicht:

In early Rome, the paterfamilias had the right to sell, punish, or kill both his children (liberi, the “free ones” in the household) and the slaves of the familia. This power of life and death, expressed as vitae necisque potestas, was exercised over all members of the extended household except his wife