Hallo Astronomie-Experten!
Falls es stimmt, was der Spiegel schreibt, hat das LBT, ein neues italienisch-deutsch-amerikanisches Teleskop in Arizona eine viel höhere Auslösung als Hubble.
Der große Vorteil von Hubble ist (oder war) aber ja gerade, dass es sich im Weltraum befindet und damit keine störende Luftunruhe die Auflösung beeinträchtigt. In meinen Büchern steht, dass diese Luftunruhe der Auflösung einfach Grenzen setzt. Wird dieses „Luftproblem“ von den neusten Erd-Teleskopen irgendwie ausgeschaltet (durch die Kopplung von zwei Spiegeln?) oder irrt sich der Spiegel?
Gruß!
Christian
Hallo Astronomie-Experten!
Falls es stimmt, was der Spiegel schreibt, hat das LBT, ein
neues italienisch-deutsch-amerikanisches Teleskop in Arizona
eine viel höhere Auslösung als Hubble.
Das ist nicht das einzige. Es gibt schon mehrere, die besser sind, z.B. das VLT der ESO in Chile etc pp.
Der große Vorteil von Hubble ist (oder war) aber ja gerade,
dass es sich im Weltraum befindet und damit keine störende
Luftunruhe die Auflösung beeinträchtigt. In meinen Büchern
steht, dass diese Luftunruhe der Auflösung einfach Grenzen
setzt.
Das ist ersteinmal richtig.
Wird dieses „Luftproblem“ von den neusten
Erd-Teleskopen irgendwie ausgeschaltet?
Jain. Zum einen sind die erdgebundenen Teleskope bis zu 16 Mal größer als Hubble und zum Anderen wird die Luftunruhe quasi gemessen und das Bild um den Einfluß korrigiert.
Stichworte sind hierbei adaptive Optik und aktive Optik. Bei der adaptiven Optik wird wertet ein sogenannter Wavefrontsensor das einfallende Bild aus und paßt dementsprechend Spiegel im Strahlengang so an, daß ein ungestörtes Bild entsteht. Eine Beschreibung mit Skizze findet sich z.B. hier:
http://www.mpia.de/AO/INSTRUMENTS/FPRAKT/FPAOSHSscri…
Damit man weiß wie die Wellenfront aussehen müßte verwendet man dort häufig als Referenz einen künstlichen Stern, der mittels Laserstrahl an den Himmel projeziert wird. Dann verformt man Computergesteuert Hauptspiegel (bzw. dessen Segmente) so, daß dieser künstliche Stern immer optimal abgebildet ist - und somit auch alle realen Sterne.
Bei der aktiven Optik wird der Primärspiegel passend in Form gebracht.
http://www.ita.uni-heidelberg.de/~wjd/Ur03/Agarwal.pdf (insbes. Seiten um 47 herum)
Gruß,
Ingo
Hallo Christian,
Allerdings sollte man bei der ganzen Geschichte nicht vergessen, dass Hubble selbst einen grossen Beitrag zu dieser Entwicklung beigetragen hat.
Da Hubble ja einen Geometriefehler besass, wurde die die elektronische Bildbearbeitung wesentlich vorangetrieben und es wurde auch intensiver über Alternativen zu im Weltraum stationierten Teleskopen nachgedacht.
Alle diese Erkenntnise kommen den neuen Teleskopen nun zu gute.
MfG Peter(TOO)