Wieso kann ein junger Mann seiner Mutter sagen: Du bist tot für mich

Zu weit auszuholen, wäre zuviel. Aber, kann es sein, dass ein Sohn seiner Mutter immer wieder droht: Wenn es mir finanziell gut geht, siehst du mich niemals wieder. Dann bin ich weg. Er hatte mit seiner langjährigen Freundin ein Appartment in der Nähe seiner Mutter gemietet. Vor einem Jahr zieht die Freundin 100 km weiter weg.  Die Mutter und der Stiefvater unterstützen schon jahrelang den Sohn, bis ihnen das Geld dieses Jahr ausging. Dann kommt ein Punkt, wo er gehen möchte - zur Freundin. Da die Eltern nicht mehr viel Geld haben, fragen sie die Freundin des Sohnes, um die Haare zu machen. Sie ist Friseuse. Sie verlangt der Mutter, dem Vater und dem Stiefbruder viel Geld für die Haare schneiden. Teures Geld. Es kommt zum Streit. Der Sohn packt und zieht zu ihr. Er sagt seiner Mutter noch am Telefon: Du bist für mich tot. Du siehst mich nie mehr im Leben (seine Stimme vibriert), ich würde auf dich spucken, wenn du vor mir liegen würdest. Wie soll die Mutter reagieren. Es tut verdammt weh, verdammt. 
Es ist noch zu erwähnen, dass die Mutter jahrelang versucht hat, die Sympathie der Freundin zu gewinnen. Ohne Erfolg.

Hallo,

Geld bzw. die Abwesenheit dessen kann leider ein großes Problem darstellen. In unserer Gesellschaft dreht sich schließlich alles darum. Je weniger davon vorhanden ist, desto größer wird oft die Bedeutung.

Bei Eurem speziellen Problem sehe ich dazu als Grundlage unterschiedliche Einstellungen zu Dienstleistungen in der Familie oder im Freundeskreis. Bzw. wer wann zu diesem gehört. Scheinbar sieht die Freundin des Sohnes ihre Rolle in der Familie nämlich anders. Sie sieht euch zwar als Familie ihres Freundes, nicht aber als ihre Familie. Daher lehnt sie ab, kostenlos die Haare zu schneiden. Das kann man sehen, wie man will, aber wenn die Mutter des Sohnes nur den Sohn unterstützt, besteht eigentlich keine Verpflichtung von Seiten der Freundin. Hier einen Streit zu beginnen, war vielleicht nicht gut überlegt. Zumal ich nicht verstehe, wie es kostengünstiger sein kann, 200 km zu fahren, um sich die Haare machen zu lassen.

Ich weiss natürlich auch nicht, welche Worte gefallen sind, aber scheinbar ist der unterschwellige finanzielle Druck zu groß geworden und hat sich anderweitig Bahn gebrochen. Dabei sind ihm Familienbande in den Quere geraten. Dass hier viele Emotionen eine Rolle spielen, erkennt man an der vibirerenden Stimme des Sohnes.
Natürlich könnte man jetzt sagen, er sei undankbar. Aber das wäre vielleicht etwas zu einfach. Denn wir sehen hier nur eine Seite der Geschichte. Möglicherweise hat er sich gedrängt gefühlt, zwischen seiner Freundin und seiner Mutter zu entscheiden. Die Mutter könnte sich überlegen, wie sie sich wünschen würde, dass ihr Mann handeln würde, wenn sie in der Position der Freundin wäre. Egal, wie die Freundin zu ihr steht.

Was könnte die Mutter nun tun? Zuallererst sollte sie versuchen, emotional auf Abstand zu der momentanen Situation zu gehen. Natürlich tut der Moment weh, aber es gibt sicherlich viele gute Erinnerungen. Die dürfen nicht einfach beiseite gelegt werden. Dann sollte Sie die Situation ganz nüchtern von allen Seiten betrachten, denn Schmerz und Zorn waren nie gute Ratgeber. Höchstwahrscheinlich sind die Worte des Sohnes im Affekt gesprochen worden. Dafür kann er sich später, wenn die Sache ruhiger geworden ist, immer noch entschuldigen. Ebenso kann sich natürlich die Mutter bei gegebener Zeit falls nötig für Ihre Worte entschuldigen. Ich würde auch nicht sofort auf eine Lösung bestehen. Manchmal hilft es, zu akzeptieren, dass gerade Streit herrscht. Deswegen löst sich die andere Person ja nicht auf und verschwindet von der Erde. Einfach Akzeptieren, dass jetzt beide Parteien verletzt und aufgebracht sind. Und dann versuchen, durch die Augen des anderen zu sehen. Und zwar möglichst wohlwollend. Also nicht mit der Idee, dass eine böse Absicht hinter allem steckt.
Und denkt dran: Geld auf dem Konto tut zwar gut, aber Familie ist unersetzbar.

Und jetzt einfach tief durchatmen und sich etwas gutes tun. Ein tolles Stück Kuchen, ein Frühlingsspaziergang, das Lieblingsessen. Einfach abschalten und Kraft tanken. Die Situation ist sicherlich unangenehm, aber das bedeutet ja nicht, dass alles andere auch stressig sein muss. Als Bild gesprochen: Um das Haus tobt ein Gewitter, aber man setzt sich in einen gemütlichen Sessel, trinkt einen heissen Tee und läßt das Gewitter für eine Zeit Gewitter sein.

Euch viel Glück,
MaToK

Danke für diese Zeilen. Ich bin ganz bestimmt an der gesamten Situation mitschuldig. Da bin ich mir gewiß. Mein Sohn möchte hoch hinaus. Er hat seinen Beruf geschmissen, er arbeitet jetzt in Strasbourg in einem hochangesehenen Geschäft bei einer hochangesehenen Modeschöpferin. Er ist Model. Er sieht verdammt gut aus. Ich, die Mama, nahe 60, erwarte demnächst mein Lebenwerk: Mein erstes Buch kommt auf den Markt. Er hat sich noch nie für mein Buch interessiert, das sagt er auch. Ich bewunderte seine Aufnahmen usw. Vielleicht war es auch im Grunde genommen eine Art Neid, dass ich es geschafft habe. Warum hat er nie etwas dazu gesagt. Oder ist zu meinen Lesungen gekommen, die ich im Vorfeld hielt? Die Freundin rechnete nur aus, was ich, wenn das Buch endlich herauskäme, verdienen könnte. Mir ist der Verdient so etwas von egal, die Hauptsache, ich habe mein Buch in der Hand.

Hallo

Die Mutter und der Stiefvater unterstützen schon jahrelang den Sohn, bis ihnen das Geld dieses Jahr ausging.

Sowas sollte man nie machen - außer vielleicht wenn der Sohn krank ist oder entführt wurde oder so. Wenn man anderen so lange hilft, bis man selber hilfebedürftig ist, das wird einem so gut wie nie gedankt. Das wollen die meisten Leute auch gar nicht, und Kinder erst recht nicht. Die wollen meistens starke Eltern, die auch Grenzen setzen können.

Ich weiß nicht, was da genau vorgefallen ist, aber mit so einer Vorgeschichte wundert mich der Bruch nicht besonders.

Ihr solltet einfach gucken, wie ihr wieder auf die Beine kommt, und den Sohn nicht mehr unterstützen, aber von ihm auch nichts erwarten.

Viele Grüße

Hallo

Warum hat er nie etwas dazu gesagt. Oder ist zu meinen Lesungen gekommen, die ich im Vorfeld hielt?

Ich glaube, es ist einfach so, dass sich Kinder, die gerade flügge werden, nicht für ihre Eltern interessieren. Das ist wahrscheinlich kein Neid, sondern eher der Wunsch sich abzugrenzen. Besonders wenn man als Elternteil von den Kindern Zuwendung und Aufmerksamkeit verlangt oder erwartet. Eltern haben sich für die Kinder zu interessieren, nicht umgekehrt; so ähnlich ist das.

Viele Grüße

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Danke, wir werden warten, wie sich das Jahr über die Angelegenheit entwickelt. Hilfsbedürftig in dem Sinne sind wir nicht. Wir erwarten keinen Cent von unserem Sohn. Das weiß er auch. Wir sind keine starken Eltern, dafür hatten wir eine zu schlechte Kindheit - beide. Hoffentlich war ich eine gute Mutter.

Hallo,

es fällt schwer zu antworten. So gelesen ist die Mutter ein Opfer und der Sohn ein arroganter Vollidiot, den man mitsamt der Freundin am liebsten da hinjagen möchte, wo diverse Gewürze wachsen. Aber so ist es sicher nicht. Wer bist Du, der hier schreibt (in welchem Verhältnis stehst Du zu den genannten Personen) und wo hast Du die Informationen her?
Wie alt ist der Sohn? Wie war vorher das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn? Hat sich das Verhältnis mit der Beziehung zur Freundin verschlechtert?

In der Pubertät, aber durchaus auch später, manchmal sogar im Erwachsenenalter (wenn nicht genug „Reifung“ da war), spielen sich viele Menschen auf „Theo gegen den Rest der Welt“. Dabei ist „Theo“ der unreife Mensch und „der Rest der Welt“ die Familie, die etwas gegen eine Beziehung haben. Gut, Du schreibst, sie hat nichts gegen die Beziehung, aber ich würde das mal kritisch überprüfen. Zwischen „sich um Sympathie bemühen“ und jemanden wirklich sympathisch finden, liegen Welten.

Da wäre ich ganz gelassen und würde mich um gar nichts bemühen. Sie tut es ja auch nicht um der Dame zu gefallen, sondern um in die Gunst ihres Sohnes zu kommen - eine recht ungünstige Art dies gerecht zu werden.

Ein weiterer sensibler Aspekt ist Geschäfte unter Freunden. Eigentlich sollte man das erstmal lassen - es sei denn man ist sehr vertraut miteinander und (ganz wichtig): die Vertragsregeln werden VOR der Ausführung des Geschäftes klar ausgesprochen. Ich würde meiner Schwiegermutter auch umsonst die Haare schneiden wenn ich Friseuse wäre. Würde ich sie doof finden und mein Freund auch, dann würde sich diese Situation gar nicht ergeben. Würde ich fragen, dann würde ich eher ablehnen als Geld dafür zu verlangen - aber so sind sie die Menschen eben: verschieden. Es ist ihr Job und sie möchte Geld dafür. Von ihrer Seite aus etwas unprofessionell, aber auch von der Mutter unsensibel danach zu fragen.

Ich habe einen Freund, der ist Arzt und wenn ich seine Kompetenzen brauche, dann gehe ich den ganz offiziellen Weg: in seine Praxis und lege meine Krankenkarte auf den Tisch. Wenn er mich bevorzugt behandelt, dann ist das SEINE Entscheidung.
Wenn man sich sehr nahe steht, erübrigt sich sowas und man weiß was geht und was nicht. Dann kann ich auch nachts anrufen, wenn es brennt oder im privaten Gespräch einen Rat suchen - aber berufliches mit privatem zu vermischen bedarf immer ein Fingerspitzengefühl - und zwar immer von dem der eine Leistung in Anspruch nimmt.

Viele Grüße

Mir fällt noch was auf

Aber, kann es sein, dass ein Sohn seiner Mutter immer wieder droht: Wenn es mir finanziell gut geht, siehst du mich niemals wieder. Dann bin ich weg.

Da hatte es der Sohn doch schon ausgesprochen, dass er den Kontakt zu den Eltern nur gehalten hat, weil sie ihm immer wieder Geld gegeben haben. Das scheint er ja ernst gemeint zu haben.

Das Problem ist also schon ein älteres. Dazu kann man ganz schwer etwas Sinnvolles sagen.

Hallo,

Du fragst, wie Du reagieren sollst-- was würdest Du einer guten Freundin sagen, wenn sie in Deiner Situation wäre?

Die Situation hat eine Geschichte und gipelte nun in diesem Szenario.
Es wirkt als hättest Du Dich immer in einer „schwächeren Position“ gefunden - zumindest danach reagiert und ihm gegenüber gehandelt.
Wie Du auch nun in der schwächeren Position bist, denn Du kannst Deinen Sohn nicht zu Kontakt oder einem guten Verhältnis zwingen.

Wieviel schlechtes Gewissen hat Dich in Deinem Leben begleitet und das Verhalten zu Deinem Sohn dadurch gestaltet?
Wie oft hast Du Deine Bedürfnisse oder Ansprüche zurück gestellt - für Deinen Sohn?
Wie oft Deinen Sohn wiederum an Dich binden wollen durch Handlungen, die ver-bindend sind?

Ich finde, Du solltest Dich jetzt einmal Deinem Leben widmen und schauen, was DIR gut tut und auch danach handeln!
Stell Dich hin- und zwar aufrecht!!
Wenn Du alles richtig gemacht hast, dann ist Dein Sohn in der Lage sein Leben gut alleine zu leben-- das sollte das Ziel für Kinder sein.
Wenn er nun sein Leben leben will- dann lass ihn gehen und ziehen.

Zuviel und zu harter Widerstand kommt vor allem dann auf, wenn die Bindung ZU eng ist und man sich nciht mehr zu helfen weiß.
Derjenige der um sich schlägt ist mit solchen Aussagen Dein Sohn.
Welchen Grund kann er haben, daß es solche Worte braucht um die Frage nach der nächsten Reaktion aufzubringen?

Konzentriere Dich auf Dich- und lass Deinen Sohn seinen Weg gehen…
Abstand kann sehr gut tun…nehme doch die Zeit um Dich auf Dich zu konzentrieren und glücklich mit Deinem Mann zu sein.
VIelleicht nachholen, was nie möglich war…Du hast ein Leben und bist sowieso nicht nur Mutter-- denk daran und nutze es!
Wenn Du für Dich stabil dastehst…wird sich alles wieder finden und möglicherweise ganz neue Konstellationen in Deiner Familie entstehen…

alles Gute
kitty

Paternalisierung

Hilfsbedürftig in dem Sinne sind wir nicht. Wir erwarten keinen Cent von unserem Sohn. Das weiß er auch. Wir sind keine starken Eltern, dafür hatten wir eine zu schlechte Kindheit - beide. Hoffentlich war ich eine gute Mutter.

Zielt vielleicht in diesem Fall in eine falsche Richtung, dennoch ein Gedanke dazu: Wenn man selbst als Kind seitens der Eltern keine Zuwendung und Anerkennung erhalten hat, ist es fatal, diese später von seinen eigenen Kindern zu erhoffen. Eine Kompensation, die nicht funktionieren kann.

~//~

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Ich wollte meinen Sohn nicht fliegen lassen, nehme ich ganz stark an. Jetzt flog er einfach weg.

Vorgeschichte?
Hallo!

Zu weit auszuholen, wäre zuviel.

An dieser Stelle vermutlich: ja.

Aber, kann es sein, dass ein
Sohn seiner Mutter immer wieder droht: Wenn es mir finanziell
gut geht, siehst du mich niemals wieder. Dann bin ich weg.

Das Ganze hat also eine Vorgeschichte. Anhand der Äußerung frage ich mich: Wenn mein Sohn sowas ankündigen würde, würde ich sofort jede finanzielle Unterstützung einstellen. Ich „bezahle“ doch niemanden dafür, dass er Kontakt hält…

Er
hatte mit seiner langjährigen Freundin ein Appartment in der
Nähe seiner Mutter gemietet. Vor einem Jahr zieht die Freundin
100 km weiter weg.  Die Mutter und der Stiefvater unterstützen
schon jahrelang den Sohn, bis ihnen das Geld dieses Jahr
ausging. Dann kommt ein Punkt, wo er gehen möchte - zur
Freundin.

Verstehe ich alles nicht. Er hat die Freundin schon länger und wohnt mit ihr zusammen. Was heißt in dem Zusammenhang „ein Punkt, wo er gehen möchte - zur Freundin“?
Als wäre das eine Extra-Entscheidung, noch nach dem Auszug: Die Freundin oder die Mutter. Das ist zum einen in der Abfolge unlogisch und zum anderen geht doch normalerweise beides (in unterschiedlicher Abwägung natürlich): Mit der Freundin zusammen sein und Konktakt zur Mutter haben.

Da die Eltern nicht mehr viel Geld haben, fragen sie
die Freundin des Sohnes, um die Haare zu machen. Sie ist
Friseuse. Sie verlangt der Mutter, dem Vater und dem
Stiefbruder viel Geld für die Haare schneiden. Teures Geld. Es
kommt zum Streit. Der Sohn packt und zieht zu ihr.

Ich dachte er wohnt schon mit ihr zusammen? Oder ist er quasi zum neuen Wohnort der Freundin gezogen? Und dass ein junger Mann bei seiner Freundin wohnen möchte, halte ich doch für ganz normal. Die Kränkung muss also an einer anderen Stelle liegen, der Streit ums Haareschneiden war also nur die willkommene Kleinigkeit als Anlass zur Eskalation, zum Wegzug.

Ich nehme an, Deinem Sohn war es schon lange zu „eng“ in Deiner Nähe. Er konnte es Dir aus nur zu vermutenden Gründen (Abhängigkeit, Rücksichtnahme) nicht sagen und schmorte in der Enge, bis es zur Eskalation kam. Vielleicht hat das ja eine reinigende Wirkung - ihr könnt endlich ehrlich zueinander sein, im Guten wie im Bösen. Wenn der Staub des heftigen Streites sich gelegt hat.

Er sagt
seiner Mutter noch am Telefon: Du bist für mich tot. Du siehst
mich nie mehr im Leben (seine Stimme vibriert), ich würde auf
dich spucken, wenn du vor mir liegen würdest.

Natürlich inakzeptabel, egal wem man sowas sagt. Und in der klaren Absicht, Dich zu verletzen. Mildernde Umstände könnte man ansetzen, wenn man bedenkt, dass er wahrscheinlich auch in die Enge getrieben war,außer sich und um sich schlug.

Wie soll die
Mutter reagieren. Es tut verdammt weh, verdammt. 

Ihm genau das so sagen und erstmal abwarten, bis sich die Wogen geglättet haben. Sich überlegen, was sie vom Sohn erwartet und warum und ob das funktionieren kann oder nicht. Wieviel Nähe/Abstand Du brauchst und wieviel wohl Dein Sohn braucht, darüber werdet ihr dann mal sprechen müssen. Wie andere schon schrieben: Die Kontaktpause nutzen, um sich über vieles klar zu werden, Abstand zu gewinnen, die Emotionen, die verständlicher weise hochgekocht sind, wieder runterzuregeln.

Es ist noch zu erwähnen, dass die Mutter jahrelang versucht
hat, die Sympathie der Freundin zu gewinnen. Ohne Erfolg.

Da bist Du nicht die Erste :smile: Und ich denke, dass die Freundin da auch ihren Anteil dran hat, an der ganzen Situation. Was nicht heißt, dass sie der Sündenbock ist oder sein sollte. Du wirst Dich dran gewöhnen müssen, dass Dein Sohn eine (und zwar diese) Freundin hat, ändern wirst Du es nämlich nicht. Und da ist es wenig hilfreich, Fronten aufzubauen. Stell Dir mal vor, die beiden gründen eine Familie und die Probleme zwischen Dir und Deinem Sohn sind immer noch ungelöst, das wäre doch jammerschade.

Grüße
kernig

Ich muss mich einfach zurückhalten ab sofort, das ist mir klar geworden. Ich wollte schon die 5 Jahre, in denen die beiden sich lieben, nie einen Riegel dazwischen schieben. Ich habe nie negativ über das Mädchen geredet. Sie hat vor einem Jahr dem ganzen einen Riegel vorgeschoben. Sie ist 100 km weggezogen, um ihm zu sagen: Ich oder Deine Familie und Deine Freunde, du musst dich entscheiden. Jetzt hat er sich entschieden. Das ist gut so. Es hätte nur anders passieren können, ohne verletzende Worte.

Hallo!

Ich muss mich einfach zurückhalten ab sofort, das ist mir klar
geworden. Ich wollte schon die 5 Jahre, in denen die beiden
sich lieben, nie einen Riegel dazwischen schieben. Ich habe
nie negativ über das Mädchen geredet.

Naja, sie wird schon gemerkt haben, ob Du sie magst oder nicht. Und Dein Sohn erst recht.

Sie hat vor einem Jahr
dem ganzen einen Riegel vorgeschoben. Sie ist 100 km
weggezogen, um ihm zu sagen: Ich oder Deine Familie und Deine
Freunde, du musst dich entscheiden.

Und da liegt meiner Meinung nach der Denkfehler: Es muss ja gar nicht „entweder - oder“ heißen. Aber da wird Dein Sohn hoffentlich auch noch dahinter kommen.

Jetzt hat er sich
entschieden. Das ist gut so.

Irgendwie schon, fürs Erste. so könnt Ihr das neu ordnen.

Es hätte nur anders passieren
können, ohne verletzende Worte.

Ja. Nein. Weiß nicht. Manche Knoten kann man nur mit einem scharfen Schwert auseinanderhauen…

Grüße
kernig

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Hi,

irgendwo im Archiv müsste hier im Elternbrett ein Teil der Vorgeschichte zu finden sein. Im Partnerschaftsbrett gab es vor einiger Zeit auch einen längeren Strang, ob die eine Sache mit der anderen etwas zu tun hat, kann ich nur vermuten. Meist greift ja das eine ins andere…

Ich habe aber grad keine Zeit zum suchen.

Gruß
Tina

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ja, ich hatte schon öfter geschrieben. Das war bestimmt auch, wo ich erwähnte, dass er das Tourette-Syndrom hat. Ich habe nachgeschaut. Ich konnte mich an diesen Beitrag gar nicht mehr erinnern. Ja, es gab eine Vorgeschichte. Das war am 28.04.2012, wo ich dieses hier schrieb:
Also, vor 3 Jahren begann es damit, dass wir die Freundin unseres Sohnes ab und zu zum Abendessen einluden .Jetzt wohnen beide seit 1 1/2 Jahren in einer eigenen Wohnung. Das Mädchen arbeitet 3 x die Woche als Friseurin und mein Sohn ist noch in der Ausbildung. Geschickt haben die beiden mich nun so im Griff, dass sie jeden Abend am Tisch sitzen und mitessen. Da es mir sehr schwer fällt, nur meinen Sohn am Tisch zu haben, und er mir seine arme Freunde bemitleidet, sie sitze alleine zu Hause, lasse ich es zu, dass auch sie Abend für Abend bei mir mitißt. Meinem Mann gefällt das überhaupt nicht, da es sich die beiden sehr bequem machen, was mir auch klar ist. Nur, wie soll ich es angehen? Ich bin sehr gutmütig, und das wissen beide und nutzen mich aus. Ich möchte auch dazusagen, dass mir nach den Mahlzeiten niemand hilft (ich weiß, ich bin daran selbst Schuld). Sie stehen auf und gehen. Bitte nur antworten, wenn es darum geht, mir geschickten Rat zu geben.

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Ich erinnere mich daran
Hallo!
(Finde ich übrigens super, dass Du Rückmeldung gibst und nicht wie so viele andere eine Frage absetzt und dich nicht mehr drum kümmerst)

Und die Geschichte bestärkt mich in meiner Meinung und auch die vieler, die hier geantwortet haben: Das mit dem Abnabeln vom Elternhaus hat bei Euch nicht so richtig gut funktioniert. Das solltet Ihr klären/nachholen.

Was mich noch interessieren würde: Wie ist das denn weiter geganen mit den regelmäßigen Abendessen-Selbsteinladungen? Konntest Du da mal Deinen Standpunkt anbringen damals?

Und nebenbei: Mit dem gemeinsamen Abendessen ist ja jetzt wohl endgültig Schluss - durch die Entfernung: Problem gelöst :wink:

Grüße
kernig

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Das mit dem Abendessen ging weiter so. Dann, am ersten Weihnachtstag, als wir abends zu 10 am Tisch saßen, durfte ich den Tisch abräumen, neu servieren, zwischendurch alleine abwaschen, meine Spülmaschine gab genau zu Weihnachten den Geist auf. Auf das Eis, auf das alle warteten, warten sie heute noch. Ich war außer mir. Aber es hat meine Kinder nicht gestört. Mein Mann half mir beim Abwasch. Dann bat ich das Mädchen wieder ab Mitte Januar, uns die Haare zu machen. Ich bezahlte 50,00 Euro Mitte Januar für mich, 2 Wochen später 20,00 Euro für meinen Mann und unseren jüngeren Sohn, dann Mitte Februar sollte sie mir die Haare wieder machen. Als sie dann aber 50,00 Euro verlangte, schrieb ich ihr, sie solle sich schämen (ich ließ mir danach die Haare beim Friseur machen: 61,50 Euro). Da schrieb mir das Mädchen eine ganz böse Email: Wir würden sie nie wieder sehen. Sie beide würden hart arbeiten. Ich hingegen (bin in voller Erwerbsminderung) würde nichts tun (ich habe ein Buch geschrieben). Sie müsste unseren Sohn ernähren (ich lüge mit keinem Wort, das ich hier schreibe) Sie arbeite nicht umsonst. Meine Frisur hätte beim Friseur 124,00 Euro gekostet. Ich solle mein Haare grau lassen. Mein Mann würde auch nicht umsonst arbeiten. Mein Sohn und sie kämen nie wieder. Sie hätte andere Eltern wie wir es sind. Ihre Eltern würden jetzt einen Sohn gewinnen. Sie wäre tot für uns." Ich muss doch irgendetwas entschuldige „sauverkehrt“ gemacht haben. Verdammt noch mal. Ich möchte noch anfügen, mein Sohn hat das Tourette-Syndrom. Das Mädchen hat Bulimie, sehr schlimm. Unser jüngster Sohn, 19, er lebt hier bei uns, ist anerkannter Autist.
Aber das kriegen wir hin.

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Du musst einen Punkt machen
Hi!
Das ist Dir noch sehr präsent, daran sieht man deutlich, wie Dich das getroffen hat. Ist keine Schande.
Aber von außen besehen, ist das purer Hickhack um Kleinigkeiten ( ich hab gesagt, sie hat gesagt etc.)

Und das ist nicht hilfreich - Du musst das für Dich irgendwie klar bekommen. Und dann entsprechend reagieren. Das kann man lernen, klappt sicher nicht auf Anhieb, ist die Mühe aber sicher wert.

Das mit dem Abendessen ging weiter so.

Du hast es zugelassen und mitgemacht.

Weihnachtstag, als wir abends zu 10 am Tisch saßen, durfte ich
den Tisch abräumen, neu servieren, zwischendurch alleine
abwaschen,

Warum hast Du es getan?

Ich war außer mir.

Hast Du das gezeigt / gesagt?

Dann bat ich das
Mädchen wieder ab Mitte Januar, uns die Haare zu machen.

Allein, dass Du sie „das Mädchen“ nennst, finde ich bemerkenswert. Distanziert, irgendwie ein wenig abwertend.

bezahlte 50,00 Euro Mitte Januar für mich, 2 Wochen später
20,00 Euro für meinen Mann und unseren jüngeren Sohn, dann
Mitte Februar sollte sie mir die Haare wieder machen.

Warum fragst Du sie denn nochmal?

dann aber 50,00 Euro verlangte, schrieb ich ihr, sie solle
sich schämen

Du hast kein Recht, sie zu erziehen, da verstehe ich sogar ihre Reaktion ein wenig.

(ich ließ mir danach die Haare beim Friseur

machen: 61,50 Euro). Da schrieb mir das Mädchen eine ganz böse
Email: Wir würden sie nie wieder sehen. Sie beide würden hart
arbeiten. Ich hingegen (bin in voller Erwerbsminderung) würde
nichts tun (ich habe ein Buch geschrieben).

Du musst Dich nicht rechtferigen, tust es aber. Hier nicht und gegenüber der Freundin Deines Sohnes erst recht nicht. Damit setzt Du Dich bei jemandem, der Dir nicht wohlgesonnen ist ins Unrecht.

Mein Sohn
und sie kämen nie wieder. Sie hätte andere Eltern wie wir es
sind. Ihre Eltern würden jetzt einen Sohn gewinnen. Sie wäre
tot für uns."

Vielleicht ist „das Mädchen“ doch der richtige Ausdruck :smile: , ich würde sogar „Göre“ sagen wollen. Pubertierendes Mädchen, würde ich noch anfügen oder Kindergartenalter: „Wenn Ihr nicht so macht, wie ich will, dann bin ich nicht mehr Dein Freund“ (Na gut, dann nicht. Mein Sohn hat das mal im KiGa-Alter zu mir gesagt. Ich habe ihm geantwortet:„Ist mir egal, ich will nicht Deine Freundin sein, ich bin Deine Mutter“). Das Einzige, was ich hier erwidern würde ist, dass Dein Sohn doch bitte für sich selber entscheiden soll und dass Deine Beziehung zu ihm eine andere ist als die zu Ihr und dass ihr das gemeinsam klärt, Dein Sohn und Du.

Grüße
kernig

Hallo,

ich sehe ein Grundproblem: Du ärgerst dich, wenn andere ungefragt Ansprüche an dich stellen (z.B. bei dir mitessen und danach nicht abräumen helfen). Verständlich. Du kommunizierst deinen Ärger aber nicht. Trotzdem hast du gleichzeitig eine Erwartungshaltung an andere Menschen: Du hast erwartet, dass Schwiegertochter dir kostenlos die Haare schneidet (hast das aber, vermute ich mal, auch nicht klar kommuniziert). Deine Erwartungen wurden nicht erfüllt, da hast du ihr gesagt, sie soll sich schämen.

Fazit: Klar (!!!) kommunizieren, was du selber willst. Sowohl Ärger als auch eigene Ansprüche. Sonst kommen solche Situationen raus wie bei euch: Irgendwann explodiert es wegen einer oberflächlichen Kleinigkeit, dabei hat sich darunter über Monate hinweg irgendwas zusammengebraut. Ich schätze mal, deinem Sohn und seiner Freundin gehen so einige Sachen, die du machst, auch gehörig auf den Nerv. Da du selbst schreibst, du bist total gutmütig und betütelst deinen Sohn gern, rate ich mal, dass es genau darum geht. Hast du mal dein eigenes Verhalten hinterfragt bzw. auch deinen Sohn befragt, warum euer Verhältnis so schlecht ist?

Gruß

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