Wieso keine KV mit hohem Eigenbeitrag?

Hallo,

wieso gibt es eigentlich keine (private) Krankenversicherung die wirklich nur fuer wirklich unvorhersehbare enorme Kosten bezahlt, also eine KV mit hohem Eigenbeitrag.

Das ganze stelle ich mir so vor: Wenn die Gesundheitskosten z.B. ueber 10.000 Euro steigen zahlt die KV, darunter zahlt der Patient selbst. Wenn man sicher gehen will dass jeder 10.000 Euro hat koennte man auch jeden das Geld hinterlegen lassen.

Kann mir denken dass viele so etwas gerne annehmen wuerden. Bisher hab ich nur von einer KV mit hohem Eigenbeitrag gehoert die aber nur Aerzte aufnimmt. Ich frage mich wieso so etwas nicht fuer jeden angeboten wird.

Gruss

Desperado

P.S.: Dies soll keine politische Diskussion werden, politisch wuerde ich fuer ein ganz anderes Modell plaedieren, hier geht es mir aber nur um die Frage wieso keine KV so einen Tarief anbietet.

Hallo,

wieso gibt es eigentlich keine (private) Krankenversicherung
die wirklich nur fuer wirklich unvorhersehbare enorme Kosten
bezahlt, also eine KV mit hohem Eigenbeitrag.

Weil kaum jemand so einen Tarif abschließen würde.

Das ganze stelle ich mir so vor: Wenn die Gesundheitskosten z.B. ueber 10.000 Euro steigen zahlt die KV, darunter zahlt der Patient selbst.

Dazu muß er diese Summe zur Verfügung haben, und zwar im Extremfall jedes Jahr auf Neue. Dieses Risko scheuen die meisten PKV-Interessenten.

Wenn man sicher gehen will dass jeder 10.000 Euro hat koennte man auch jeden das Geld hinterlegen lassen.

Das Problem ist, dass der Versicherte diese Summe ggf. mehrfach hinterlegen müßte. Daher haben nach meiner Erfahrung die allermeisten Versicherten Schwierigkeiten sich auf einen vierstelliegen SB einzulassen.

Kann mir denken dass viele so etwas gerne annehmen wuerden.

Irrtum.

Ich frage mich wieso so etwas nicht fuer jeden angeboten wird.

Weil es nicht genügend Interessenten dafür gibt.

Gruß

Nordlicht

Hallo Nordlicht,

Danke fuer die schnelle Beantwortung.

Ob es viele Interessenten gaebe kann ich auch nicht sagen, aber woher weisst Du dass es so wenig Interessierte geben wuerde? Fuer Aerzte wird so ein Tarif ja auch angeboten (kenne leider die Details nicht), daraus schliesse ich dass es auch angenommen wird.

Man koennte ja den Tarif so gestalten dass bei lang andauernder Erkrankung der Eigenbeitrag nur einmalig bezahlt werden muss. 10.000 Euro waren auch einfach eine Beispielzahl, mit 3000 Euro wuerde das Prinzip sicher genauso funktionieren.

Gruss

Desperado

Hallo.

Die Frage ist leicht zu beantworten.

Der Gesetzgeber hat eine max. Selbstbeteiligung von 5.000 EUR gesetzlich verankert.

Es gibt auch von einigen Gesellschaften richtig „schicke“ Tarife, die eben die 5.000 EUR jährlichen SB haben, ab dann aber wirklich „alles und jeden“ bezahlen.

Wenn man es sich leisten kann den SB auch komplett zu bezahlen, dann sind derartige Großschadentarife Möglichkeiten in gesunden Tagen viel Geld zu sparen.

Viele Grüße

Claude Burgard
unabhängiger Versicherungsvermittler aus Saarbrücken
Fachwirt für Versicherungen / Finanzen (IHK)
http://www.versicherung-saarbrücken.de

Hallo,

Ob es viele Interessenten gaebe kann ich auch nicht sagen,
aber woher weisst Du dass es so wenig Interessierte geben
wuerde?

Weilich seit über 10 Jahren in der Branche tätig bin.

Man koennte ja den Tarif so gestalten dass bei lang

Geh davon aus, dass es solche Tarife gäbe, wenn sie gekauft würden.

Gruß

Nordlicht

Hallo,

Ob es viele Interessenten gaebe kann ich auch nicht sagen,
aber woher weisst Du dass es so wenig Interessierte geben
wuerde? Fuer Aerzte wird so ein Tarif ja auch angeboten (kenne
leider die Details nicht), daraus schliesse ich dass es auch
angenommen wird.

bei einem deutschen Versicherer gibt es solch einen Tarif auch nicht für Ärzte.

Gruss

Desperado

Gruß Merger

Hallo,

jetzt hast Du mich neugierig gemacht. Gibt es solche Tarife auch als reine Zusatzversicherung (zur bestehenden GKV)? Bislang hatte ich von so einer Geschichte noch nicht gehört. Ich agiere aktuell nach dem Muster: Ich spare mir seit Jahren die Beitragszahlung, und habe kein Problem damit im Falle des Falles mal für das Einzelzimmer, … privat in die Tasche zu greifen. Zu PKV-Zeiten habe ich auch immer meine jährliche Husten-Schnupfen-Rechnung lieber aus der eigenen Tasche bezahlt, und mir dann die deutlich höhere Rückvergütung eingesteckt.

Aber wenn man natürlich die dann fällige (durchaus hohe) Maximalsumme für einen interessanten Betrag begrenzen könnte, wäre das in der Tat eine nicht uninteressante Idee.

Gruß vom Wiz

Hallo.

Also ich rede ganz klar von einer privaten Krankenvollversicherung. Nur dort macht es ja überhaupt Sinn seine Behandlungskosten bis zu einer maximalen Limit selbst zu tragen. In der GKV gibt es zwar Wahltarife, aber ein derartiger Großschadentarif ist mir bisher nicht bekannt, zumal dann immernoch die Standardleistung der GKV drin steckt.

Die Zusatztarife Zweibettzimmer/Chefarztbehandlung kosten ohnehin nicht die Welt. Was will man hier noch einsparen?

Du darfst gerne persönlich Kontakt zu mir aufnehmen wenn Du noch mehr Informationen/Unterlagen haben möchtest.

Grüße
Claude Burgard
http://www.versicherung-saarland.de

jetzt hast Du mich neugierig gemacht. Gibt es solche Tarife
auch als reine Zusatzversicherung (zur bestehenden GKV)?

Gibt es, allerdings meines Wissens nicht mit wählbaren Selbstbeteiligungen. In diesem Jahr müßten allerdings zahlreiche neue Tarife auf dem Markt sein und alte verschwunden (Unisex-Thematik), sodaß eine erneute Recherche durchaus sinnvoll sein kann.

Aber wenn man natürlich die dann fällige (durchaus hohe)
Maximalsumme für einen interessanten Betrag begrenzen könnte,
wäre das in der Tat eine nicht uninteressante Idee.

Hohe Beträge sind am ehesten im Krankenhaus zu erwarten und da gilt das von Claude gesagte, bei den Prämien gibts kaum etwas zu sparen.