Hallo,
Ja. Das könnte man so formulieren. Potentielle Gläubiger, die sich sich um Einträge bei Schufa, Bürgel und Co. nicht scheren, werden zu Opfern solch asozialer Menschen.
Die Potentiellen Gläubiger, die genügend Sorge um ihr Leistung haben, werden aber vorher die Datenbanken befragen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der zukünftige Schuldner seine Schuld zuverlässig abtragen wird.
Welche Personen? Die die überschuldet sind? Ja. Richtig. Keinen Vermieter zu finden, ist ein sehr großes Problem für solche Menschen.
Oder meinst Du die, die einfach nur ein kleines Einkommen haben? Nein. Falsch.
Auch wenn der Vermieter kein Recht hat, eine Schufa-Auskunft zu erhalten, fragen genügend danach. Und weil die zukünftigen Mieter die Wohnung haben wollen, geben genügend dem Wunsch des Vermieters auch ohne Rechtsgrundlage nach. Somit kann also der Mieter einige Risiken ausschließen. Der potentielle Vermieter kann auch vom Vor-Vermieter des potentiellen Mieters eine Bescheinigung über Freiheit von Mietschulden erbitten. Und so können auch Empfänger von geringen Gehältern eine Wohnung mieten, mit kalkulierbarem Risiko für den Vermieter.
Ich stelle die Frage mal anders herum: wie konnte Chaoten-Gerhard einst auf die Idee kommen, dass das Existenzminimum, das die Gesellschaft verteilt, so deutlich geringer sein darf, als das Existenzminimum, das Gläubigern ihren Schuldnern zugestehen müssen?! Aber mein Vorschlag, darüber sollten wir in einem getrennten Beitrag diskutieren.
Wo kämen wir dahin, wenn ich mit meinen Steuern das unternehmerische Risiko eines Vermieters auffangen soll?! Gibt mir denn die Gesellschaft eine Bürgschaft, falls mein Arbeitgeber mal nicht mehr genügend Einnahmen hat und mein Gehalt nicht mehr bezahlen kann? (Ja, ich weiß, es gibt das Arbeitslosengeld. Aber das beträgt ja nur einen Bruchteil meines Gehaltes.)
Statt dessen gibt die Gesellschaft finanzschwachen Menschen mit nachgewiesener Bedürftigkeit einen Teil zum Lebensunterhalt dazu. Ja, in vergangenen Jahrzehnten hatten es solche Menschen am Wohnungsmarkt einfacher, als es noch eine deutlich höhere Zahl an Sozialwohnungen gab. (Die Zahl der belebungsgebundenen Sozialwohnungen sank seit 1990 auf fast ein Drittel!) Aber das Recht gibt dem Vermieter aus meiner Sicht genügend Mittel an die Hand, um sein Risiko zu mindern.
Aber ja, gegen echte Mietnomaden scheint kein Kraut gewachsen. Vor diesem Phänomen stehen viele Vermieter immer wieder weitgehend hilflos da.
Grüße
Pierre