Hallo blauer Apfel 93
Vorab einmal, ich hatte als ich in Deinem Alter war ähnliche Träume, und ich weiss, dass viele Menschen in Deinem Alter ähnliche Träume haben. Möglicherweise auch andere! Ich nicht mehr.
Ich bin kein Traumdeuter und kein Psychologe, aber ich probiers trotzdem mal. (Das war jetzt weniger für Dich sondern eher für jene, die mir nach meiner Antwort gleich wieder auf die Mütze geben.)
Auf jeden Fall habe ich mich damals umgehört und Meinungen eingeholt,so wie Du es jetzt tust, und bin auf folgendes gestossen.
Angst ist menschlich, Verdrängung ist menschlich, auch wenn es Dir nicht bewusst ist.
Angeblich verarbeitet der Mensch in seinen Träumen Gefühle, welche er im Wachsein nicht verarbeiten kann od. will.
Ich bin kein Deutscher, aber da Du das Gymnasium noch vor Dir hast, gehe ich davon aus dass Du 15 od. 16 bist.
Dein Alter ist eine Zeit grosser Veränderung, du wirst erwachsen, sowohl im Geiste als auch körperlich. Du magst Dich vordergründig freuen darüber, dass Dir immer mehr Entscheidungen selber überlassen werden, dass Dir Schamhaare wachsen, dass Du Dich das erste mal verliebt hast, du fängst an Dir selber Deine Meinung über Jeden und Alles zu bilden*.
Doch kommen mit diesen Verantwortungen auch Ängste auf Dich zu, versuche nicht das wegzudenken. Viele Menschen haben vor viel unbedeutenderen Dingen Angst.
Du wirst ein ganz anderer Mensch werden als der, der Du warst.
* Du wirst in einen Konflikt geraten, od. besser gesagt bist mittendrin, Deine Weltanschauung wird sich nicht immer decken mit jener Deiner Lieben.
Wie gesagt es ist die Zeit grosser Veränderung und grosser Gefühle,
doch ist nicht immer Platz für diese in unserer Gesellschaft.( Wir müssen funktionieren, möglichst reibungslos. )
Viele Erwachsene haben das Kind in sich vergessen und auch den Jugendlichen und können daher nicht nachvollziehen wie es Dir und vielen anderen geht.
Mein Rat: Suche Dir einen Erwachsenen Menschen Deines Vertrauens, dem Du einfach mal alles erzählst das Dich beschäftigt, sei es positiv od. negativ. Gibt es so einen Menschen nicht, geh zu einem Deiner Lehrer, zu einem Geistlichen, od. einem Psychologen. Auch einem wildfremden kann man vieles ganz ohne Skrupel unterjubeln.
Mir hat damals meine Reli Lehrerin geholfen. Zwar nicht mit meinen Problemen, aber mit meinen Träumen. Sie hat mir empfohlen, mich vor dem Schlafengehen auf meinen Traum zu konzentrieren, ihn mir im Geiste vorzustellen und mir selber aufzuerlegen mir während des Traums bewusst zu werden dass ich träume und dann wenn ich mir dessen bewusst bin den Traum aktiv in meinem Sinne fertigzuträumen.
Somit hat sie mir auch bei meinen Problemen geholfen, sie hat mir nicht mehr gesagt, als dass es an der Zeit ist meine Probleme selber in die Hand zu nehmen.
Und ich habe begonnen Gedichte zu schreiben.
Mir träumte einst ich könnte fliegen,
doch nur in allergrösster Not,
als ich verfolgt von üblen Wesen,
vom Teufel und vom Tod.
Es war so echt, da war kein Boden,
auf dem ich fest mit Füssen stand.
Ich konnt es spür’n,schweben, schwerelos,
wie ein Vogel, ohne Flügel blos.
Als ich erwacht war ich erschrocken,
das Bett ganz nass vom kalten Schweiss.
Doch war da auch ein klein Frolocken,
über meinen Nachtausflug.
Die Sehnsucht nach dem Gefühl des Fliegens,
war grösser noch als jede Angst.
Drum glaube ich träumte ich wieder,
den selben Traum fast hundert mal.
Doch irgendwann war alles anders,
es ändert sich vom Traum der Stil.
Ich konnte plötzlich selber ändern,
was mir am Träumen nicht gefiel.
Die Fähigkeit den Traum zu lenken,
ist mir zu eigen heut nicht mehr.
Das ist für mich jedoch nicht wichtig,
und quält mich gar nicht sehr.
Auf jeden Fall die Lehre daraus,
liegt für mich auf der Hand.
Langst Du an Deines Körpers Grenzen,
überspring sie mit Verstand.
Viel Glück Tom
Ich träumte diesen Traum fast hundert mal