Wieso trug Petrus ein Schwert?

Bald ist wieder Karfreitag, und als ich mir die Gethsemane-Geschichte heute in ihren verschiedenen Versionen mal wieder vornahm, stellte sich mir unversehens folgende Frage:

Lt. Joh. 18,10 versuchte Petrus Jesu Gefangennahme zu verhindern, indem er mit dem Schwert dreinschlug. Wieso trug er als Fischer, unmittelbar nach der Abendmahlsfeier mit seinem Idol, der stets die Gewaltlosigkeit gepredigt und vorgelebt hatte, eigentlich ein Schwert bei sich? Es ist doch sonst nirgends in den Evangelien davon die Rede, dass Jesus und seine Jünger bewaffnet durchs Land gezogen wären.

Auffallend ist außerdem, dass nur bei Johannes behauptet wird, es sei Petrus gewesen, der dem Malchus das Ohr absäbelte. Bei den Synoptikern wird nur berichtet, es sei einer von denen gewesen, die auf Jesu Seite waren. Kann es sein, dass hier die spontane Reaktion eines anonymen Waffennarren nachträglich dem Petrus angedichtet worden ist?

Lukas 22:36

Er aber sagte zu ihnen: aber jetzt, wer einen Beutel hat, nehme ihn, ebenso auch eine Tasche, und wer es nicht hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert.

Ein Schwert gehört zu den Dingen, die man lieber hat und nicht braucht, als eines zu brauchen und keins zu haben.

Hallo,
es ist einfach eine Geschichte…
Oder hat schon irgendjemand einen Hinweis auf diese Personen außerhalb der „Evangelien“ gefunden?
GruĂź Michael

Hi,

das musste nicht extra erwähnt werden das sie bewaffnet durchs Land zogen, weil es damals selbstverständlich und lebensnotwendig war bewaffnet durchs Land zu ziehen.
Es wäre absolut erwähnenswert gewesen wenn sie unbewaffnet durchs Land gezogen wären.

GrĂĽĂźle
Frank K.

Diesen unsinn ist erst 300 jahre n Chr erfunden!

Und noch was, Jesus ist NIE am kreuz gestorben!
Das ist wissenschaftlich belegt.
Er wahr bewustlos, und naturlich sofort geflohen, nach Ladak, da wurde er 56 jahre.

In dieser damaligen Kultur war es nicht ungewöhnlich solche „Waffen“ mit sich zu führen. Es waren kurze Dolchartige Waffen, eher Messer als Schwerter. Außer als Waffen im Kampf hatten sie eine vielfältige praktische Verwendung. Es waren wohl eher Werkzeuge als Waffen.

An die Daumen-Runter-Drücker: Könnt ihr auch meine Frage beantworten?

Das ist ein derartiger Blödsinn, dass er eigentlich jeglichen Kommentars unwürdig ist.
Die 300 Jahre hast Du Dir aus den Rippen geleiert - ernst kann man das nicht nehmen.
Dass der Tod Jesu am Kreuz wissenschaftlich nicht belegt sein,müsstest Du mindestand wahrscheinlich machen. Nenn doch mal einen Historiker (einen ernsthaften, NICHT Holger Kersten oder Nicolai Notowitsch!), der dasbehauptet. Und die Legende, Jesus sei in Kaschmir gestorben,ist längst als die moderne Wiederauflage der „Barlaam und Josaphat-Legende“ entlarvt.
Ich finde, wer ernst genommen werden möchte, sollte sich so nicht äußern.

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Das Johannes-Evangelium ist von allen kanonischen Evangelien das jĂĽngste, und es steht der Person des Petrus erheblich kritischer gegenĂĽber als alle anderen. Das hat mit der Gemeinde zu tun, in der dieses Evangelium entstanden ist, aber das muss uns hier nicht weiter interessieren.
Johannes will eins deutlich machen: Wenn Petrus dasSchwert zieht, begibt er sich auf das militärische Gebiet. Da aber ist er eindeutig unterlegen, auf diesem Gebiet kann nur einer siegen: Rom.
Die Erlösung, die Jesus bringen will, derSieg, den er erringen will, kann nur über die wirkliche, anerkannte Niederlage erreicht werden. Der Weg, den Petrus einschlagen will, ist der falsche Weg.

In den Episteln
In der Apostelgeschichte
(beides sind keine Evangelien, beide entstanden unabhängig von ihnen - die ersten Episteln entstanden vor den Evangelien)

ok mein Fehler. Ich hätte „außerhalb der Evangelien und Apostelgeschichte“ schreiben sollen.
Es gibt keinen historischen Beweis für die Existenz Jesu und Gottes. Da hört man nur dass es Jesus „wahrscheinlich“ gab.

Dann bleiben immer noch die Epistel. :smile:

Im Ernst: Der erste Brief Paulus’, der Galater-Brief, wurde um 50 n.Chr. geschrieben, also ca. 17 Jahre nach der Kreuzigung. Und da gab es schon christliche Gemeinden, die also spätestens wenige Jahre nach dem Tod Jesu gegründet sein mussten.

So schnell kann ein Religionsstifter nicht erfunden werden. Das heißt, die Existenz Jesu als Person kann logisch betrachtet schon einmal als gegeben angenommen werden. Seine Bedeutung wiederum ist Glaubenssache - das passt zwar hier ins Brett, nicht aber zu deiner Frage, darum gehe ich darauf nicht näher ein.

Zur Glaubwürdigkeit der Einzelheiten: In der Antike hatte man ein anderes Verständnis von wahrheitsgetreuer Berichterstattung. Viele Einzelheiten waren von Anfang metaphorisch zu verstehen, nicht wörtlich, weil sie metaphorisch gemeint waren. Die Verfasser der Evangelien wollten einen Inhalt, eine Bedeutung transportieren, nicht eine Biograpie verfassen. Darum stellt sich bei vielen Einzelheiten die Frage (oder eben nicht), wie wörtlich sie zu verstehen sind.

Das älteste Evangelium ist das von Markus, ca. 60 nChr. Die beiden darauf aufbauenden, das Matthäus- und das Lukas-Evangelium, verwendeten aber auch die so genannte Logienquelle, eine Sammlung von Sprüchen, die vermutlich vom echten Jesus stammen, die aber selber verloren ist. Diese Quelle dürfte noch älter sein als der Galaterbrief (meine Vermutung, ich kenne nicht den aktuellen Stand der Forschung in diesem Punkt) und somit nochmals als Indiz für die irdische Existenz Jesu gelten.

Petrus übrigens ist später auch in Rom nachgewiesen, der hat definitiv wirklich gelebt.

Ja, insgesamt kann man sagen, dass unabhängig vom individuellen Glauben die Existenz des Predigers Jesus von Nazareth sehr wahrscheinlich ist. Es gibt aber keinen Eintrag im Einwohnermeldeamt von Bethlehem oder Nazareth - wenn du nur das als Existenzbeweis akzeptierst, dann hast du schlechte Karten …

Und Gott kannst du historisch nicht beweisen, aber auch nicht widerlegen. Darum spricht man auch vom Glauben und das apostolische Glaubensbekenntnis redet von „Ich glaube an Gott, den Vater […] und an Jesus Christus […] Ich glaube an den Heiligen Geist […]“

Wer behauptet, Gott (mathematisch korrekt) beweisen zu können, kennt mathematische Logik nicht. Aber: selbst das Gravitationsgesetz von Newton oder die Relativitätstheorie von Einstein lassen sich nicht mathematisch beweisen, sondern nur durch Beispiel bestätigen.

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Jesu kam nicht auf diese Erde, um Frieden zu bringen (Mt.10,34; Lk.22,36).

Jesu ist heute unser „geistiges“ Schwert (Eph.6,17).

Das war es keineswegs. Die römische Besatzungsmacht hat außerordentlich genau darauf geachtet, dass die Bevölkreung eben NICHt bewaffnet war.

Woher hast du Deine Weisheiten?
Lässt Du uns vielleicht auch an dem Halm saugen, aus dem Du das hast?