Wieso Ubuntu neben Windows installieren?

Hey Leute,

ich habe letztens überlegt, Linux Ubuntu auf meinen Rechner zu spielen.

Dazu 2 Fragen:

  1. Funktionieren Spiele und Spielplattformen (z.B. Steam) auch unter Ubuntu?
  2. Weshalb installieren Leute das Ubuntu neben Windows? Ich kann doch nur 1 BS benutzen, wieso also noch ein 2. parallel drauf spielen??

Hoffe ihr könnt mir helfen :smile:

Beste Grüße
Chris

Hallo

  1. Funktionieren Spiele und Spielplattformen (z.B. Steam) auch
    unter Ubuntu?

Das kommt drauf an. Es gibt Spiele, für die es Linux-Versionen gibt. Aber für Spiele gilt das selbe wie für sonstige Software: Unter Linux läuft kein Windows-Programm und umgekehrt. Allerdings kann man mittels ‚WINE‘ diverse Windows-Programme auch unter Linux ausführen oder mittels einer virtuellen Maschine (Virtualbox, VMWare o.ä.) auch ein anderes Betriebssystem so installieren, dass man z.B. im laufenden Linux ein Windows nutzen kann.

  1. Weshalb installieren Leute das Ubuntu neben Windows? Ich
    kann doch nur 1 BS benutzen, wieso also noch ein 2. parallel
    drauf spielen??

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Gerade, wenn jemand bisher nur Windows genutzt hat, kann es praktisch sein, sich Linux erstmal parallel zu installieren und sich da einzuarbeiten. Dadurch kann man Programme, die nicht unter Linux laufen bzw. verfügbar sind, weiterhin nutzen.

Es gibt auch Leute, die nutzen Linux zum Surfen im Internet, da es für Linux kaum Schädlinge gibt. Windows verwenden sie dann z.B. für Spiele.

Ob man Windows und Linux parallel installieren muss oder ob es ggf. auch eine virtuelle Maschine tut, muss man von Fall zu Fall abklären.

CU
Peter

Ich kann doch nur 1 BS benutzen

Du kannst ohne weiteres mehrere BS gleichzeitig nutzen - allerdings nicht bei konkurrierender Installation auf der Festplatte, sondern bei Installation des einen BS als virtueller Maschine unterhalb des anderen BS. Das ist mit gewissen Einschränkungen verbunden, z. B. kannst du beim virtualisierten BS (zumindest im Consumerbereich) keine 3D-Fähigkeiten der Grafikkarte nutzen. Das ist allerdings praktisch die einzige signifikante Einschränkung.

In deinem Fall würde das bedeuten, dass du Windows - als Spiele-BS - ganz herkömmlich auf die Festplatte installierst, und Ubuntu unter Windows als virtuelles System. Du kannst Ubuntu dann entweder in einem Fenster in Windows starten und nutzen, oder Ubuntu-Anwendungen direkt in den Windows-Desktop einbinden (letzteres setzt allerdings ein gewisses Know-How voraus).

Dabei wird Ubuntu nicht direkt auf die Festplatte installiert, sondern unter Windows wird eine Datei bereitgestellt, die Ubuntu als virtuelle Festplatte nutzt. Ein solches virtuelles BS kannst du dann auch nach Belieben kopieren, um es z. B. auf dem Notebook mit in den Urlaub zu nehmen, oder um es zu sichern und bei Bedarf im Handumdrehen wiederherzustellen…

Gruß

Hallo

…gewissen Einschränkungen verbunden, z. B. kannst du beim
virtualisierten BS (zumindest im Consumerbereich) keine
3D-Fähigkeiten der Grafikkarte nutzen. Das ist allerdings
praktisch die einzige signifikante Einschränkung.

Soweit ich weiss, sind die 3D-Fähigkeiten mittlerweile bei einigen VM-Programmen verfügbar, etwa bei Virtualbox. Wobei es wahrscheinlich trotzdem nicht für die absolute Highendgrafik der derzeitgen Toptitel reichen wird.

Dafür gibt es mitunter Probleme mit verschiedenen Geräten (Hardware) und es gibt auch Programme, die nicht in einer VM laufen.

CU
Peter

Hallo,

ich habe letztens überlegt, Linux Ubuntu auf meinen Rechner zu
spielen.

bis hierher kann ich dir noch folgen. Aber die Frage:

  1. Weshalb installieren Leute das Ubuntu neben Windows? Ich
    kann doch nur 1 BS benutzen, wieso also noch ein 2. parallel
    drauf spielen??

verstehe ich nicht. OK, sie werden ihre (verschiedenen) Gründe haben, warum sie das tun, aber aus welchem Grund willst DU das tun? Nur weil „alle anderen“ es auch machen?

Gruß
Christa

  1. Weshalb installieren Leute das Ubuntu neben Windows? Ich
    kann doch nur 1 BS benutzen, wieso also noch ein 2. parallel
    drauf spielen??

verstehe ich nicht. OK, sie werden ihre (verschiedenen) Gründe
haben, warum sie das tun, aber aus welchem Grund willst DU das
tun? Nur weil „alle anderen“ es auch machen?

Gruß
Christa

Wie gesagt: mir gefiel das Betriebssystem, ich will aber nicht auf die Windows Programme verzichten. Andere installieren die beiden parallel. Kann ja sein, dass das irgendwelche Vorteile mit sich bringt, die ich noch nicht kenne.

In deinem Fall würde das bedeuten, dass du Windows - als
Spiele-BS - ganz herkömmlich auf die Festplatte installierst,
und Ubuntu unter Windows als virtuelles System. Du kannst
Ubuntu dann entweder in einem Fenster in Windows starten und
nutzen,

Hey, das klingt interessant. Kannst du mir sagen, wie das funktioniert? Also wie ich das einstelle?

Es gibt auch Leute, die nutzen Linux zum Surfen im Internet,
da es für Linux kaum Schädlinge gibt. Windows verwenden sie
dann z.B. für Spiele.

Danke für die Antwort! Kann ich denn bei parallel installierten BS einfach zwischen den beiden switchen? Oder muss ich den Laptop dafür immer neu starten?

Wenn Du Windows und Linux parallel installierst, dann musst Du beim Start des Computers jeweils auswählen, welches Betriebssystem Du starten willst. Und zum Wechseln musst Du dann jeweils neustarten.

Hier liegt der Vorteil darin, dass das jeweils gestartete System exklusiv und direkt auf der Hardware läuft und somit alle Geräte mit voller Leistung genutzt werden können. Dass also etwa für Windows-Spiele die volle Power der Grafikkarte verfügbar ist.

Bei einer Virtuellen Maschine ist das anders. Da installierst Du ein System, z.B. Windows, direkt auf dem Computer. Im laufenden Windows kannst Du dann das Programm für die virtuelle Maschine, z.B. Virtualbox, starten und dort drin Linux installieren. So kannst Du dann Linux starten, ohne dass Du Windows zuerst beenden musst.

Verrate uns, was Du genau erreichen willst und nenne uns die Daten des Computers (Marke und Modell bzw. Angaben zur CPU, RAM etc.). Dann können wir Dir besser helfen zu entscheiden, ob eine virtuelle Maschine oder eine Parallelinstallation besser wäre.

CU
Peter

Okay :smile:

Also ich habe nen HP Pavilion dv6 (genaue Bezeichnung weiß ich grad nicht) mit 2,2 GHz Prozessor und 6Gb Ram, Win 7 Home Premium 64 Bit, einer Intel-GraKa und einer Radeon HD 6770M.

Ich würde dann Ubuntu fürs Surfen nehmen wollen und Windows zum Zocken. Da ich aber nicht jedes Mal den Laptop neu runterfahren möchte, wäre eine parallele Installation vlt angebrachter oder?

Hey, das klingt interessant. Kannst du mir sagen, wie das
funktioniert? Also wie ich das einstelle?

Sowas gibt’s m. W. bereits nativ in einigen Windowsversionen, aber damit kenne ich mich nicht so aus. Du kannst dir für Windows aber z. B. Virtualbox (https://www.virtualbox.org/wiki/Downloads https://de.wikipedia.org/wiki/VirtualBox) herunterladen und installieren. Virtualbox ist nach meiner Erfahrung ein sehr ausgereiftes und einfach zu benutzendes Produkt; v. a. aber wirst du hier bei w-w-w (und auch im richtigen Leben) viele Leute finden, die damit Erfahrung haben und dich bei Bedarf unterstützen können.

Es gibt nur eine Falle, auf die Anfänger gerne hereinfallen: Du kannst unter einem 32-bit-BS kein virt. 64-bit-BS installieren. Umgekehrt geht aber.

Der Rest ist eigentlich selbsterklärend. Du installierst Virtualbox, startest es, und legst mit Hilfe des Assistenten ein neues virt. System an.

Gruß

Soweit ich weiss, sind die 3D-Fähigkeiten mittlerweile bei
einigen VM-Programmen verfügbar, etwa bei Virtualbox.

Naja… Grundsätzlich nicht verfügbar ist der Direktzugriff aus dem virt. System auf die 3D-Fähigkeiten der Grafikkarte. Für grafiklastige Spiele reicht das keinesfalls.

Es gibt z. B. bei KVM die Möglichkeit, Geräte am PCI-Bus direkt an die virtuelle Maschine durchzureichen. Damit lässt sich dann auch in einem virt. Windows die Grafikleistung voll fürs Gaming ausnutzen. Aber das ist exklusiv, also für den Consumerbereich völlig ungeeignet.

Ich werde morgen erstmals beginnen, einen CAD-Server zu virtualisieren. Das Projekt läuft jetzt - bislang in der Vorbereitungs- und Beschaffungsphase - bereits seit über einem Jahr. Zu Beginn des Projektes war noch nicht einmal geeignete Hardware auf dem Markt. Und im Consumermarkt wird sowas auch in mehreren Jahren nicht verfügbar sein…

und es gibt auch Programme, die nicht in einer VM laufen.

Ja, diverse Trojaner. Oder kennst du noch andere derartige Software?

Gruß

Ich würde dann Ubuntu fürs Surfen nehmen wollen und Windows zum Zocken. Da ich aber
nicht jedes Mal den Laptop neu runterfahren möchte, wäre eine parallele Installation vlt
angebrachter oder?

Wie gesagt: Parallele Installation = Neustart, um das Betriebssystem zu wechseln.

Damit Du das Neustarten vermeiden kannst, müsstest Du eines der Systeme in einer virtuellen Maschine einrichten. Da Du mit Windows zocken möchtest, müsstest Du wohl Linux virtualisieren. Allerdings frage ich mich, wie sinnvoll das dann ist, um damit zu surfen.

Denn ein Punkt geht mitunter vergessen: Egal ob Du mit Windows oder mit Linux ins Internet gehst, es ist auf jeden Fall heutzutage zwingend und extrem wichtig, das System und die Programme stets aktuell zu halten.

CU
Peter

Danke schön :smile:

Auch hier: danke :wink:
Jetzt hab ich erst mal genug infos, jetzt kann ich in ruhe drüber nachdenken.

Hey,

  1. Weshalb installieren Leute das Ubuntu neben Windows? Ich
    kann doch nur 1 BS benutzen, wieso also noch ein 2. parallel
    drauf spielen??

Warum andere das tun, kann ich Dir nicht sagen, ich kann Dir aber sagen, warum ich es getan habe :smile:

Einerseits bin ich Microsoft ziemlich satt. Ständige Verschlimmbesserungen von Ribbons bis WIndows 8 (Trend zeigt aus meiner Sicht über die Jahre abwärts), wird immer fetter ohne erkennbaren Nutzen, Lizenzscherereien, immer dreistere und aufdringlichere Werbung, lausige Dokus, dafür Marketinggebrabbel satt, das alles behindert mich beim Arbeiten. Wenn Zeit Geld ist, ist Windows teuer ohne Ende.

Dagegen lief eine auf dem Flug in den Urlaub in einer guten halben Stunde von einer einer Fachzeitschrift beiliegenden DVD aufgespielte Linux Mint 16 auf Anhieb traumhaft, jedenfalls auf den ersten Blick, und bot eine absolut komplette Softwareumgebung von der man unter Windows nur träumen kann - für lau. Für mich als EDV Insel eine wirklich tolle Lösung.

Warum durfte Windows bleiben?

  • zum Spielen. Für meine Hardware mit ATI Grafikkarte gibt es keine vernünftigen Treiber für Linux --> selbst Minecraft ruckelt mit mageren 7 fps (Windows, gleiche Hardware: 30fps)

  • VPN. Problem: für VPN Anbindung gibt es leider - egal was die hersteller sagen - keine Norm, denn viele „Normen“ nebeneinander ist so gut wie keine Norm. VPN ist konfigurationstechnisch ein Albtraum. Für Windows gibt es von AVM ein Konfig-Tool, das einen kompletten passenden Satz VPN Einstellungsdateien für meine Fritzbox generiert, und das klappt auf Mausklick und auf Anhieb. Für Linux spuckt das Tool nur einen Haufen Konfigurationswerte zum Abschreiben aus, und man versinkt in einer Orgie von VPN Paketen die man nachladen muss, irgendwo habe ich mich wohl verlaufen, am Ende klappte das VPN nicht. Diagnosemöglichkeiten nahe Null --> KO.

  • Linux endgültig KO: unter Windows läuft das Laptop mit einer AKkuladung etwa 3 Stunden lang, unter Linux gerade mal 50 Minuten, und die Akkuladung wird in warme Luft und Lärm aus dem Lüfter umgesetzt, ich werde also 2 Mal bestraft.

Es gab also noch ein paar gute praktische Grunde, Windows noch nicht gleich vom Rechner zu verbannen. Trotzdem möchte ich Tuchfühlung mit Linux halten. Wenn ich zu Hause bin und am Netzteil hänge, arbeite ich gerne stundenlang ohne von irgendwelchem bunten Gedöhns gestört zu werden - ein Genuss, den ich unter Windows eher selten habe.

Gruss Armin.

Kleine Ergänzung …
Hab mich daran erinnert, dass doch auch der Mac irgendwie mit Unix läuft. Hab einen mit OSX 10.8 angeschlossen und das Verzeichnis über nfs gemountet. Das Resultat war eher ernüchternd: alle Dateien mit Umlauten im Namen fehlen. Statt dessen sind im Finder weiße Flecke da wo das Dateisymbol sein sollte.

Auch eine Art, mit dem Problem (nicht) umzugehen.

Habe ich da ein generelles Problem von NFS entdeckt, bin ich der einzige in 30 Jahren (oder warum bekomme ich keine Antwort auf die Frage), sind es alle gewöhnt und machen daher brav „Der Koenig der Loewen“ als Filmname, oder stimmt etwas mit dem Microsoft NFS Server nicht?

Gruss Armin

(Der eigentlich der Meinung war, dass das „Problem“ der deutschen Umlaute schon mal gelöst wurde - so irgendwann in den frühen 80-er Jahren des letzten Jahrtausends - und der daher etwas genervt rüberkommt - eigentlich hatte ich nicht vor, mich am Wochenende mit so einem Pipifax herumzuschlagen)