Hallo,
bei meinem (und ich nehme an bei vielen auch bei vielen anderen) Autos schlug der Kopf des Dummys beim Frontalcrash gegen die seitliche B-Säule.
Wenn dort Seiten- bzw. Kopfairbags aufgegangen wären würde dies das Verletzungsrisiko minimieren - wieso öffnen diese Airbags nicht bei einem Frontalcrash?
Gruß und Dank
Desperado
Das weiß wohl nur der Hersteller.
Ein Seitenairbag ist meist im Sitz integriert, und reicht oft nicht viel weiter als bis zur Schulter. Da ist die Frage, ob der wirklich geholfen hätte. Er darf nicht zeitgleich mit dem Front-Airbag aufgehen, weil er dann den Fahrer eher zur Seite geschoben hätte, bzw dann, wenn der Körper sich zurück bewegt, schonwieder leer wäre. Er müsste also später zünden, würde dann aber dem Fahrer von hinten in die Seite boxen. Das könnte es nur noch schlimmer machen, zumal eben auch nicht ganz sicher ist, wie sich der Körper denn nun wirklich bewegt.
Die Seite selbst schreibt auch:
Beginning with 2002 models manufacturered after March 2002, they were equipped with standard side airbags for drivers’ and front passengers’ heads and chests (note: information about when a specific vehicle was manufactured is on the certification label typically affixed to the car on or near the driver door).
Die ersten Wagen des Modells haben also so einen Airbag noch gar nicht. Vermutlich lässt man die erstmal nur bei nem echten Seitenaufprall auslösen, und so ein Feintuning, bestimmte Airbags auch in anderen Fällen zu bestimmten Zeitpunkten zu zünden, gibt es da noch nicht.
Danke für die interessante Antwort. Kopfairbags wären dann evtl. eher angebracht. Auch die Position der Gurte wäre seitenverkehrt sinnvoller damit man nicht gegen die B-Säule knallt sondern in Richtung Beifahrersitz (sieht natürlich blöd aus wenn die Gurte vom Dachhimmel oben kommen).
Beim 7er BMW e38 waren deshalb zumindest hinten die Gurte seitenverkehrt, d.h. mit Gurtschloß in der Nähe der Türen.
Auf das spezifische Modell war die Frage gar nicht bezogen, hier in Europa gab es den schon 2001 mit Seitenairbags (meiner hat zumindest welche). Hab das Beispiel nur gebracht weil man bei dem Modell eben mit dem Kopf gegen die Seitenscheibe knallt.
Warum, umnötig und zum Teil auch gefährlich und bei Reperatur teuer, daher öffnen die Airbags je nach „Stoßrichtung“ des Fahrzeuges.
Die meisten Seitenairbags sind recht klein. Sie schützen nur den Bereich Schulter und Brustkorb. Würde also beim versetzten Frontalcrash auch dieser Airbag öffnen, würde er den Kopf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wirklich schützen. Dafür müsste aber anschließend der Sitz ausgetauscht werden.
Aber selbst wenn der Wagen einen „Gardinenairbag“ hätte, müsste man sich ansehen, wie stark der Schädel anschlägt, wie hoch also das Verletzungsrisiko ist. Dass sich der Kopf Richtung Fenster bewegt bedeutet nicht automatisch, dass es zu schweren Verletzungen wie einem Schädelbasisbruch kommt.
Ich erinnere mich, gelesen zu haben, dass moderne Fahrzeug nicht einfach alle möglichen Airbags öffnen, sondern ganz genau die Kräfte aufs Fahrzeug ausmessen und dann entscheiden, welche Airbags überhaupt einen erheblichen Schutz bilden.
Aber nicht nur die Modernität des Fahrzeugs ist für den Insassenschutz relevant, sondern auch der Preis des Fahrzeugs. Und in einem deutschen Oberklassewagen darf man mehr und vor allem intelligenteren Schutz erwarten, als bei einem koreanischen Budget-Fahrzeug. (Ich gebe ehrlich zu, dass das nur eine Meinung ist und ich nicht belegen kann.)
Grüße
Pierre
Naja, auch wenn es nicht zu schweren Verletzungen am Kopf kommen würde wäre den meisten Menschen wohl ein aufgegangener Kopfairbag lieber als mit dem Kopf irgendwo dagegen zu knallen - vor allem weil jeder Unfall und auch jeder Mensch anders ist.
Klar mag es in Einzelfällen dazu kommen, dass der Kopfairbag mehr schadet als nutzt - aber das kann man auch vom Gurt, Helm usw. behaupten.