Mir kommt es so vor, als würde es wirklich modern werden ins Fitnessstudio zu gehen. Wie kommt das? Ist es nicht toller eine richtige Sportart auszuüben und sich dort zu verbessern?
Hallo,
das hat mindestens zwei Gründe:
- „Richtiger“ Sport hat feste Trainingszeiten, häufig nur ein- bis zweimal pro Woche. Je nach Arbeitszeit / Trainingsort kann es schwierig sein, die Trainings wahrzunehmen. Fitness-Studios haben dagegen lange Öffnungszeiten, man kann trainieren, wann man möchte
- „Richtiger“ Sport erfordert Konzentration. Nach einem Arbeitstag möchte man aber vielleicht eher abschalten, das geht bspw. auf dem Laufband eher, als beim Sport.
Hinzu kommt natürlich, das Fitness-Studio und „richtiger“ Sport sich nicht gegenseitig ausschließen. Man kann durchaus beides betreiben.
Gruß,
Steve
Fortsetzung …
- Das Fitnessstudio bedient sehr viel mehr als der „richtige“ Sport, das heutige Verlangen nach zeiteffizienter „body modification“. Da gehts weniger um den Sport als Vorgang, sondern da ist der Sport Mittel zum Zweck.
(gilt natürlich nicht für alle Studio-Sportler)
Gruß
F.
Hallo,
was bitte ist „richtiger Sport“?
Joggen / Laufen? Da ist das Fitness-Studio die Schlechtwetteralternative (und auch Licht-Alternative, denn selbst wenn es trocken ist, ist es nicht jedermanns Sache im Dunkeln zu laufen). Außerdem gehen die neuesten Erkenntnisse dahin, dass man, wenn man sich beim Laufen verbessern will, durchaus Krafttraining nicht vernachlässigen soll. Das gilt natürlich auch für andere Sportarten, wie Schwimmen, Leichtathletik sowieso, Radfahren, usw.
All diese Individualsportarten profitieren von einem abwechslungsreichen Training, das nicht nur die eigene Sportart beinhaltet.
Oder meinst du eventuell Mannschaftssport? Das ist zum einen, wie schon erwähnt, ein Zeit/Organisationsproblem. Außerdem auch nicht jedermanns Sache. Und auch diese Sportarten profitieren vom Allround-Training und zusätzlichen Krafteinheiten.
Oder umgekehrt gefragt: was stellst du dir unter Fitness-Studio-Sport vor? Nur Geräte abarbeiten? Auch hier kann man sich Ziele setzen und sich verbessern. Wieso ist das kein richtiger Sport?
Oder meinst du Fitnessklassen? Da steht vielleicht die Freude an der Bewegung, am Auspowern im Fordergrund, und warum ist das dann kein „richtiger Sport“?
Grüße
Siboniwe
Es ist häufig günstiger als ein Sportverein, man hat keine festen Zeiten und kann gehen wann man will und hat eine hohe Vielfalt (Kurse) wo man sich ausprobieren kann.
Aber ist diese „body modification“ in den letzten Jahren so viel populärer geworden? Denn die oberen zwei Punkte waren ja schon immer so. Mir kommt es so vor, als wäre besonders in den letzten Jahren dieser Fitness-Boom aufgekommen!
Ich denke, das kann man nicht so punktgenau datieren, weil neue Dinge ja meist in einem kleinen Kreis aufkommen und sich dann nach und nach ausbreiten.
So richtig aufgekommen ist der Fitness-Gedanke in den 60er Jahren, in den 80er hat er seine erste große Ausbreitung über die Szene hinaus erfahren … seitdem besteht Dauer-Boom.
Wenn dich das Unterthema Fitness+Körperarbeit+Datierungsfragen+gesellschaftlicheBedeutung näher interessieren sollte:
http://bodypolitics.de/de/wp-content/uploads/2013/04/Heft_1_07_graf_leistungsfaehig_end.pdf
Gruß
F.
Muahahahaaaaaaa…
Ich meine, es geht um den Körperkult. Man will einfach seinen Körper gezielt formen, stärken, straffen oder Problemzonen bekämpfen oder auch damit schneller abnehmen.