Hallo Werner,
vielleicht hast du schon mal eine Kamera mit Zoomfunktion bedient.
Ja, hab’ ich. Auf dem Gebiet kenne ich mich recht gut aus.
Dann dürfte dir der Effekt bekannt sein, wenn du ein entferntes
Objekt genauer erkennen willst und du dazu ranzoomst?!
Genau, der Bildauschnitt wird kleiner, du siehst also nur noch
einen winzigen Ausschnitt der Wirklichkeit.
Was spricht dagegen, ein paar Bilder mehr zu schießen?
Ich glaube schon gesehen zu haben, daß Kameras mit 28MP im Einzelhandel angeboten werden. Je höher die Auflösung in einem Bild ist, um so geringer muss die Zahl der Bilder sein. Die technisch mögliche Auflösung mit den selben Chips ist noch um ein vielfaches höher.
Eine Aufnahme von einem Satelliten mit maximaler Auflösung
ergibt darum nur einen Streifen vonvielleicht einigen hundert
Metern, wenn man mehrere Kameras untergebracht hat vielleicht
auch ein paar Kilometer. Für größere Gebiete muss man
sozusagen rauszoomen, mit entsprechendem Detailverlust.
Wozu mehrere Kameras? Eine Kamera kann man bewegen und mit den heute möglichen ‚Verschlusszeiten‘ kann die Kamera sicher einige Bilder ‚nebeneinander‘ schießen, bevor der nächste ‚Streifen‘ an der Reihe ist. Diese Einzelbilder zu einem Ganzen zusammenzufügen kann schon meine Kamera und sogar mein Handy.
Ein weiteres Problem ist, dass sich die Überwachungssatelliten
in relativ niedrigen Orbits bewegen. Dadurch rasen sie über
das unter ihnen liegende Gelände hinweg. Sie können nicht über
einem Interessanten Gebiet stehen bleiben und mal genauer hier
oder da hin schauen, sondern falls bei einem Überflug was
auffällt, dann muss man bis zum nächsten Mal in ein paar
Stunden warten, um dann dorthin mit höherer Auflösung zu
blicken.
Du unterschätzt die Technik vermutlich gewaltig.
Die Satelliten nehmen vermutlich einen sehr breiten Streifen sehr hochauflösend auf. Ein späteres heranzoomen ist da völlig überflüssig.
Und das setzt voraus, dass bis dahin die Bilderflut
überhaupt ausgewertet wurde. Das kann man wohl bis zu einem
gewissen Grad automatisieren.
Bis zu einem gewissen Grad? Das geht mit Sicherheit so weit, daß Truppenbewegungen, um die es hier und auch den Militärs geht, von der Technik erkannt und als Meldung ausgegeben werden.
Was Du beschreibst, war vermutlich schon in den späten 90er Jahren veraltet.
Sieh doch mal bei Google Earth vorbei. Stell Dir das mit der zehnfachen (oder noch höher) Auflösung und tagesaktuell vor. Das ist, was technisch möglich ist und das US-Militär tut auf diesem Gebeit alles, was technisch möglich ist.
Du unterschätzt die technischen Möglichkeiten gewaltig. Du beschreibst, was Mitte der 90er Jahre bekannt war und blendest 20 Jahre Entwicklung aus.
Vergleiche doch nur mal die heutigen Mobiltelefone mit denen vor 20 Jahren. Dann bekommst Du ein Gefühl für die Entwicklung in dieser Zeit. Wo die geheime Militärtechnik dann ist, bleibt allerdings der Fantasie überlassen.
Gruß Chewpapa