Hallo,
wenn man den teils widersprüchlichen Meldungen der Presse
Glauben schenken kann, dann wird die Phobos-Grunt wohl am
26.11. wieder auf die Erde stürzen.
Nö, das dauert noch deutlich länger. Vor dem Jahreswechsel wird das nicht passieren, siehe:
http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=ru&tl=…
Daß bei einer Masse von 13,5t kaum etwas unten ankommen soll ist für
mich eigentlich nicht ganz plausibel
Das relativiert sich schnell, da fast 90% davon Treibstoff sind. Von der Sonde wird daher wirklich praktisch nichts mehr unten ankommen.
Wenn ich richtig informiert bin, dann handelt es sich um
7,5t Treibstoff, also Dimethylhydrazin (Heptil) und ein
Gemisch von Stickstoff-Tetraoxid mit Salpetersäure als
Oxidationsmittel.
Also zunächst mal sind es 11.350 kg Treibstoff, wie du hier direkt aus den Angaben des verantwortlichen Konstrukteurs entnehmen kannst:
http://ms2010.cosmos.ru/pres/4/martynov.ppt
Außerdem *ist* Distickstofftetroxid der Oxidator. Da brauchst du keine Salpetersäure. Da sowohl das Distickstofftetroxid als auch das Hyrazin hoch brennbar sind, wird das Zeug beim Verglühen in der Atmosphäre verbrennen. Was eben passiert, wenn man so extrem brennbare Stoffe so heiß macht, wie das beim Wiedereintritt passiert.
Aber es soll auch radioaktives Kobalt 57 an Bord sein und ich finde
keine Mengenangaben darüber. Weiß jemand von euch, wieviel
radioaktives Kobalt 57 auf der Phobos-Grunt ist?
An Bord ist wohl kein Kobalt-57. Diese Behauptungen wurden vermutlich aufgestellt, weil an Bord der Sonde ein Mössbauer-Spektrograph ist und vergleichbare Instrumente z.B. auf den NASA Mars-Rovern Kobalt-57 als Gammaquelle für den Spektrographen (übrigens gebaut an der Uni Mainz) benutzen. Eine simple Recherche auf der Missions-Homepage von Fobos-Grunt hätte jedoch gezeigt, dass der dort verwendete Spektrograph gar kein Kobalt nutzt, sondern Fe-57, also ein Eisen-Isotop.
http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=ru&tl=…
Davon abgesehen wäre es aber sowieso egal, weil die Kobalt-Mengen (genau wie die Fe-57 Mengen) in einem solchen Spektrographen nur wenige Mikrogramm (also einige Millionstel eines Gramms) sind und daher fernab jeder Gefahr beim Absturz des Geräts. An Bord der NASA-Rover waren es z.B. gerade mal 40 Mikrogramm.
vg,
d.