Hallo zusammen,
wir sind dabei, uns einen guten Elektrogrill anzuschaffen. Es kommt weder ein Kontaktgrill noch Gasgrill in Frage. Preislimit max. 400 Euro
Ich lege Wert darauf, ein gutes Stück Fleisch „scharf“ anbraten zu können. Es muss also Hitze her.
Doch wieviele Grade an Temperatur benötigt man wirklich für?
Die Werbung lobt Grills mit meist 250-300 Grad Celsius, teils mit Deckel, andere halten 800 Grad für nötig. Dazwischen gibt es einen Severin, der 500 Grad erreicht.
Habt Ihr gute und erprobte Tipps für mich? Vielleicht eine Empfehlung?
In der Pfanne sind 200°C schon recht viel. Ob das zum scharfen Anbraten reicht, hängt aber maßgeblich davon ab, ob die Temperatur auch gehalten werden kann, oder ob ein dickes Stück Fleisch die Temperatur fallen lässt. Im Prinzip hilft hier nur Leistung, Leistung, Leistung. Alternativ ne Pfanne, die sich mit Hitze sozusagen auflädt, und die dann abgeben kann.
Auf dem Kohlegrill hat man mehr wie genug Leistung, beim elektrischen wird es eng.
Wenn der Grill 1800W hat, entspricht das ner eher kleinen Herdplatte, aber die Fläche des Grillrosts ist fünf mal so groß…
Das mit der Temperatur ist auch so ne Sache. Ein Feuerzeug erreicht 1000°C…
800°C bedeutet schon ordentliche Rotglut, das könnten die Heizschlangen von so nem Grill erreichen. Aber das sind kleine Flächen, die dann die Hitze abstrahlen.
Wenn die Heizschlangen direkt ins dicke Alurost eingearbeitet sind, sind 300°C schon sehr ordentlich - wenn sie denn gehalten werden können.
Elektrogrille erzeugen nicht die Hitze, die man braucht, um etwas „scharf“ anzubraten. Ein Holzkohlengrill kommt auf Temperaturen am Rost von bestenfalls - je nach Höhe, Kohle und Windstärke - 500-1000 Grad. Irgendein Mensch, der mich wahrscheinlich hasste, hat mir mal einen Severin-Elektrogrill geschenkt, der um die 2600 Watt Leistungsaufnahme hatte. Der hat nur über die Zeit gegart. Das Fleisch war zum Wegschmeißen. Wohlgemerkt: das lag nicht am Fleisch.
Kurz gesagt: lassen. Wenn Grillen, dann richtig und nicht Elektro.
Nein, ganz ehrlich, ich muss mich @C_Punkt anschließen. Alles, was Du an Elektrogrills für den privaten Bedarf für die Terrasse bekommen kannst, und noch an einer normalen Steckdose funktioniert, mag so aussehen wie ein Grill, ist aber nur ein sehr, sehr eingeschränkter Ersatz. Im Mietshaus muss man auf dem Balkon sicherlich unter Umständen Kompromisse eingehen, die einen in eine solche Richtung zwingen, aber das ändert eben nichts daran, dass wir hier von einem recht faulen Kompromiss sprechen.
Meine Holde brachte damals auch so ein Teil mit in meine damalige Wohnung, und wir waren natürlich froh, so ein wenig Grillgefühl zu haben. Der ist auch mal als Notnagel mit in das ein oder andere Ferienhaus gekommen, wenn nicht klar war, ob ein Grill vorhanden sein würde. Aber immer wenn ein Grill vorhanden war, habe ich den bevorzugt, und dabei geht auch letztendlich nichts über Holzkohle oder selbst erzeugte Glut von abgebranntem Holz. Trotzdem habe ich inzwischen einen recht großen Gasgrill als akzeptable Alternative entdeckt, der einfach etwas praktischer im Alltag ist, wenn man nicht lange voraus planen kann, und spontan etwas auf den Rost schmeißen will. Allerdings gibt es dazu inzwischen auch noch einen speziellen Steakgrill mit Gas, der 800° schaffen soll, und eine ganz andere Hausnummer in Bezug auf Steaks, Burger, … ist, als der normale Gasgrill. Da hast Du nach zwei Minuten wirklich eine echte Kruste auf dem Steak, schiebst es dann noch mal auf den normalen Grill bei milder Hitze auf die Ablage, und dann wird das.
Die hierfür benötigte Hitze bekommst Du aber einfach nicht aus einem Elektrogrill raus. Selbst wenn das Fleisch eher dünn und auf Zimmertemperatur ist, reicht es da doch eher für etwas müde Grillstreifen auf einer ansonsten gegarten Oberfläche. Von Kruste wirst Du da nichts sehen.
Ihr habt sicher Recht. Ich persönlich hätte nichts gegen einen Gasgrill, aber meine bessere Hälfte und mein Schwiegersohn in spe sind im wahrsten Sinne des Wortes ge-/verbrannte Kinder, was Gas und Kohle angeht.
Speziell Kohle muss halt auch lange vorbereitet werden und ist eine rußige Angelegenheit.
Euren Beiträgen entnehme ich aber, dass höchstmögliche Temperaturen vorzuziehen sind und 250° keinesfalls ausreichen, um Fleisch scharf anzubraten
In meiner Preisklasse gibt es durchaus Geräte, die 800° C erreichen…, eines davon wird es wohl werden. Wenn es nichts taugt, hab ich keine Unsummen versenkt.
Zur Zeit nützen wir einen Sigg-„Design“-Elektrogrill, dessen einziger Vorteil es ist, schick auszusehen und optional statt Grillrost Steinplatten zu erhitzen.
Als sog. „heißer Stein“ zu gebrauchen, aber sonst schrottig…
Die reichen natürlich, wenn das Fleisch direkten Kontakt zu dieser Temperatur hat. Eine Pfanne wird ja in der Regel auch nicht darüber aufgeheizt. Aber Wärmestrahlung ist halt etwas anderes als direkte Wärmeübertragung. Hinzu kommt, daß bei den mir bekannten Elektrogrillen halt doch viel Platz zwischen den Heizschlangen ist, d.h. es fehlt auch die gleichmäßige Begrillung, sozusagen.
Nicht günstig (wenngleich in Varianten auch günstiger zu bekommen), aber durchaus eine gute Sache, wenn es primär um Steaks gehen soll. Unser Rewe-Mann hat mal eine abendfüllende Veranstaltung mit den Dingern, viel Fleisch und ein bißchen Bier gemacht und es waren alle begeistert - vom Garergebnis und auch der Geschwindigkeit, in der es erzielt wurde.
Hmmm, ich meine, ich hatte dazu auch mal was geschrieben…
Nochmal: Bei 800°C glüht Metall deutlich sichtbar. Bei einem gewöhnlichen E-Grill erwarte ich, dass die Heizschlangen allerhöchstens 800°C erreichen. Das erzeugt zwar ordentlich Wärmestrahlung, aber die Oberfläche ist vergleichsweise gering, die dort abgestrahlte Wärme soll prinzipiell für das gesamte Rost reichen, und dann ist die Wärmestrahlung pro Fläche sehr mau.
Wie @C_Punkt schrieb, 800°C ist auch für normale Grills schon sehr viel, für Steak gibt es spezielle Modelle, die das schaffen. Aber wenn du da rein schaust, ist das auch ne ganz schöne Gluthölle.
Der Glühfaden einer Halogenbirne erreicht übrigens sogar 3300°C
Update: Wir haben uns nun doch für einen Weber-Elektro-Grill entschieden. Das Gerät wurde uns vorgeführt und ist mehr als ausreichend für unsere Zwecke.
Als ersten Test haben wir etwas dickere Rindersteaks auf den Rost gelegt. Wir haben (mit Deckel) die überraschend große Grillfläche vorgeheizt, die Steaks dann „scharf“ angebraten und dann bei reduzierter Hitze und geschlossenem Deckel bis „medium“ gegrillt.
Ich muss sagen, das Ergebnis war weit besser als erwartet, die Steaks punktgenau gegart und sehr lecker. Zwar hat das Fleisch nicht den Touch des auf offenem Feuer gegrillten Steaks, aber das ist angesichts des guten Ergebnisses zu verschmerzen.
Auch wenn sehr verspätet: Scharfes Anbraten ist auch auf ganz üblichen Herdplatten möglich. Menschen ohne E -Grill sind also nicht ausgeschlossen.
Man macht einfach eine Pfanne mit etwas Fett auf höchster Leistungsstufe so heiss, dass ein reingestippter Holzlöffel an der Basis kleine Perlen bildet. Dann kommt das scharf anzubratene Fleisch mit jeder Seite für ca. 1 Minute in die hocherhitzte Pfanne rein.Sie müssen beidseitig eine braune Kruste gebildet haben.
Danach brauchen die Teile absteigende Wärme (um die je nach Geschmack passende Fleischkonsistenz zu bekommen).
Geht im Backofen (bei max. 100 Grad oder auch auf dem Herd: Deckel drauf und Platte abschalten.
LG
Amokoma1