Hallo Eckhard!
Wohl überall in Deutschland :fallen täglich riesige Mengen :von Holz bei Gärtnereien, :Grünämtern, Friedhöfen, :Baubetrieben
(Betoneinfassungen!), :Sägewerken, Tischlereien oder :als Möbelsperrmüll etc. an.
Das ist zwar zutreffend, aber für Heizzwecke muß man etwas genauer hinsehen. Ein Brenner für Holzhackschnitzel sieht abgesehen von der Brennraumbeschickung anders aus als für Scheitholz. Mit Schadstoffen, Holzschutzmitteln und Kunststoffen versetztes/kontaminiertes Holz darf ohne weiteres nicht verheizt werden.
unverkäufliche und deswegen :verrottende gefällte Stämme :und Brennholzstapel.
Das kommt vor, aber laß Dich trotzdem nicht bei der Selbstbedienung an vermeintlich herrenlosem Holz erwischen. Was da liegt, ist so gut wie immer längst verkauft. Und Brennholz ist das noch lange nicht! Brennholz muß mindestens 2 Jahre gelagert werden. Zuvor müssen aus den zwischen 1 und 3 m langen Stämmen ab Waldweg ofengerechte Stücke gemacht werden. Bitte nehme mir einfach ab, daß das richtig viel Arbeit ist. Knochenarbeit!
Manche Baumärkte haben ihre :Restholzcontainer
wohl bewußt an ihrem
arkplatz aufgestellt.
Dabei handelt es sich aber überwiegend um Spanplattenabschnitte. Die kann man schreddern - Tischlereien machen das für den eigenen Bedarf - und in einem Brenner mit Filteranlage verheizen. Aber nicht im heimischen Ofen oder Kamin!
Notfalls könnte man auch in :einer Regionalzeitung und an :Schwarzen Brettern
kostenlose Baumfällung :anbieten. Wenn ich eine :Holzheizung hätte, würde ich :sicher kein Geld für :Waldpacht ausgeben.
Für kleines Geld kann man sich vom Förster ein Flächenlos zuweisen lassen. Der Förster markiert die zu fällenden Bäume, die aus dem Bestand entfernt werden sollen und sich nur als Brennholz eignen. Bis dahin ist es billig, aber dann beginnt die Arbeit. Jeder Stamm wiegt hunderte Kilo und Fällen will geübt sein, sonst ist die Arbeit saugefährlich und der Baum tut Dir nicht den Gefallen, genau so zu kippen, daß Du ihn zerteilen und abtransportieren kannst. Oder er hängt sich in der Krone des nächsten Baums fest. Nehmen wir an, das Fällen hast Du drauf. Dann ist der Stamm zu entasten und in handhabbare Stücke zu sägen. Hat man das Flächenlos durchgearbeitet, braucht man Helfer, einen Traktor mit Anhänger. Sodann schleppt man tonnenweise Stammabschnitte zum Anhänger und transportiert die Ladung nach Hause. Abladen. Mit der Spaltaxt spalten. Aufschichten. Luftig und vor Regen geschützt mindestens 2 Jahre lagern. Dann auf ofengerechte Länge sägen und mit der kleinen Spaltaxt oder dem Beil hacken. Wieder aufschichten und eimerweise verbrauchen. Das Ganze ist irrwitzig arbeitsintensiv und darin ist auch der stolze Preis für ofenfertig bereitetes Brennholz begründet.
Der Preis für das Durchforsten eines Flächenloses ist nicht die Welt. Aber das Waldstück liegt gewiß nicht bei Dir vor der Haustür. Und wenn Du in einem Jahr solches Glück hast, dann kannst Du im nächsten Jahr schon nicht mehr damit rechnen. Dann mußt Du das Holz kilometerweit karren.
4.000 Liter Öl für ein EFH kosten etwa 1.600 €.
Das Flächenlos für die Holzernte gibt Dir der Förster für 200 €. Dann drückst Du noch 2 Helfern je 100 € in die Hand, die Motorsäge (Öl, Zweitaktmischung, Sägekette schärfen lassen) verursacht 50 € Kosten und dem Bauern, von dem Du den Traktor leihst, gibst Du auch einen Hunderter. Wir sind jetzt bei 550 €, zig Stunden eigener Arbeitszeit nicht berechnet. Und die Arbeit fängt erst richtig an.
Insgesamt hast Du 20 fm Holz auf dem Hof. Soviel brauchst Du nämlich, um die 4.000 l Öl für ein Haus an Heizenergie darzustellen, wenn Du sehr gute Öfen hast. Die 20 fm mußt Du für 1.050 € zu Brennholz machen, damit die Kosten nicht höher als bei einer Ölheizung werden. 20 fm - das ist schon ein ansehnlicher Haufen Holz. Du mußt Deinen Stundenlohn recht niedrig ansetzen, um Dir in die Tasche zu lügen, daß das Spiel billiger als Öl wurde. Was Du an Geld sparst, hast Du an harter Arbeit zu erbringen. Weil ich das alles eigenhändig durchgemacht habe, bin ich völlig illusionsfrei hinsichtlich Arbeitsaufwand und Kosten. Hinzu kommt, daß man mit Holz beheizte Öfen in kurzen Abständen manuell beschicken muß. Über Nacht gehen die Öfen aus und wenn man tagsüber abwesend ist, kühlt die Bude aus. Insgesamt ist das keine zeitgemäße Heizungsart und nur für eine Zusatzheizung brauchbar. Dann werden auch die zu bearbeitenden Holzmengen freundlicher und man kann beim Durchforsten eines Flächenloses den Bedarf für mehrere Jahre decken.
Die Holzheizung wird zeitgemäß und komfortabel, wenn man an Stelle von Scheitholz Hackschnitzel oder Pellets verwendet. Dann ist aber Technik für Brenner, automatische Beschickung und Lagerung erforderlich, die sich für ein übliches EFH mit einer Kesselleistung von ca. 15 bis 20 kW nicht rechnet. Man muß in die Größenordnung von 50 kW kommen, um derzeit gegenüber Öl und Gas kostengünstig zu heizen.
Gruß
Wolfgang