Wieviel Paten sind eigentlich "üblich"?

Hallo

Ich wollte mal fragen, wenn man ein Kind taufen lässt (Evangelisch) und dann muß (oder kann?) man ja einen Paten ernennen, der sich dann um das Kind kümmert bis es 18 ist (also jetzt mal ganz grob gesprochen :smiley: )

Jedenfalls würde mich mal interessieren, wie viele Paten man hierbei „beteiligen“ darf.

Zu „meiner Zeit“ war das immer nur eine Person, bzw. ein Paar. Oder kann man so viele bestimmen, wie man möchte?

Vielen Dank

Gruß
Taki

Hallo,
aus meiner Kinderzeit erinnere ich mich daran, daß zwei Paten üblich sind.
Für eine evangelische Taufe bedarf es mittlerweile gar keiner Paten, wenn die Eltern sich nicht einigen können. Erklärung unseres Pastors: Wenn der Umstand eintreten würde, dann geht der Weg eh über die Behörden (Jugendamt).
LG

Hallo,

die Paten sind rein kirchlich dafür verantwortlich, dass das Kind im kirchlichen Sinne erzogen wird. Alles andere ist nicht verpflichtend, rechtlich ist gar nichts verpflichtend.

Der Glaube, dass sich Paten um das Kind kümmern, wenn den Eltern etwas zustößt, ist heutzutage lediglich das: ein Glaube.

Siboniwe

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Hallo,

sollte es um die Taufe eines eigenen Kindes gehen: einfach beim zuständigen Pfarramt nachfragen.

Ich kenne es so: mindestens zwei, davon mindestens eine/r evangelisch (der/die andere kann dann z.B. katholisch sein).
Ich selbst hatte vier Paten, davon hat sich zu einem der Kontakt verloren.

und dann muß (oder kann?) man ja einen Paten ernennen, der sich dann um das Kind kümmert bis es 18 ist

Nein, wie Siboniwe schon sagte: der mithilft, ihm den christlichen bzw. evangelischen Glauben zu vermitteln, und zwar bis zur Konfirmation. Da endet offiziell das Patenamt - auch wenn Paten als Vertrauenspersonen für die Kinder weiter wichtig bleiben. Aber für ihren Glauben sind sie dann selbst „zuständig“ und auch rechtlich mit 14 religionsmündig.

Jedenfalls würde mich mal interessieren, wie viele Paten man hierbei „beteiligen“ darf.

Eine Obergrenze gibt es nicht.
Aus praktischen Gründen sollte man höchstens erwägen, noch Leute für folgende Kinder in Reserve zu haben.

Viele Grüße,

Jule

Im Christentum ein bis zwei, aber bei…
…der Mafia können es schon auch ein paar mehr sein.

Hai!

Der Glaube, dass sich Paten um das Kind kümmern, wenn den
Eltern etwas zustößt, ist heutzutage lediglich das: ein
Glaube.

Nein, es bedeutet das die Eltern vorher mit den Paten reden was sie von einer Patenschaft erwarten. Nicht wenige haben dann schnell keine Interesse mehr eine Patenschaft zu übernehmen.

Der Plem

Hallo Takima,

wenn ein kleines Kind getauft wird, von dem man annimmt, das es die Tragweite einer Taufe noch nicht wahrnimmt, dann wird für dieses ein Pate ernannt, der stellvertretend für die Gemeinde das Kind beim Wachsen in den christlichen Glauben unterstützen soll.

Wenn ich mich recht erinnere, würde es auch ganz ohne Paten funktionieren, damals hat meine ich der Pfarrer das Patenamt übernommen. Zur Patenobergrenze würde mir nur die Beschränkung einfallen, wieviele Namen man bei kleinster Schriftgröße in der Spalte des Taufregisters unterbringt.

Aus der Erfahrung von vielen Neffen und Nichten kann ich dir sagen, dass es zuviele nicht werden sollten. Das Kind einer Bekannten bekam acht (!) Paten. Das hatte aber zur Folge, dass alle 8 sich nicht so richtig zuständig fühlen und das Kind letztendlich weniger Paten hat als üblich.

Gruß
Hardey

Hi,

ist diese Patentum nicht schon längst überholt?

Wichtiger ist doch, daß das Kind in einer funktionierenden Familie und Verwandtschaft aufwächst und da einen weiteren Bezug findet.

Ist taufen überhaupt noch zeitgemäß? Sollte diese Entscheidung nicht dem Kind vorbehalten sein, wenn es die Tragweite und Konsequenzen erkennen kann?

Für mich ist taufen schon ein wenig wie Beschneidung - allerdings reversibel. Auch hier wird einfach bestimmt, was denn das beste Kindeswohl ist.
Auch dies solltet Ihr euch mal fragen.

Gruß vom Raben

Hallo Corvus_Corax,

Für mich ist taufen schon ein wenig wie Beschneidung -
allerdings reversibel.

Meine Information geht dahin, dass es eben nicht reversibel ist. Einmal katholisch getauft, bleibt man für die Kirche immer katholisch.

Siboniwe

Hallo Rabe,

Ist taufen überhaupt noch zeitgemäß? Sollte diese Entscheidung
nicht dem Kind vorbehalten sein, wenn es die Tragweite und
Konsequenzen erkennen kann?

katholische Sozialisation ist ähnlich prägend wie Muttersprache, Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft oder ein Zugang zu Musik.

Es wäre albern zu sagen: Wir halten es von Musik fern, es soll mit 14 selbst entscheiden, welche es hören oder machen will. Oder sich eine Muttersprache
aussuchen.

Gruß
achim

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Hi,

man kann aus dem Fischerverein auch austreten, wenn es einem die Überzeugung gebietet.

Gruß vom Raben

Hi

katholische Sozialisation

Was ist das? Sozialisation basierend auf Angst, Erpressung und Drohungen? Das ist die letzte sog. Sozialisierung - auf die kann ich echt verzichten.

Als ich damals, als erste Amtshandlung weil 18, aus dem Verein austrat bekam ich kurze Zeit später Besuch des Pfaffen unseres Sprengels. Als ich ihn der Tür verwies, ging er, drehte sich nach einigen Metern um und sprach mit erhobener Faust: „Mögest Du auf ewig in der Hölle schmoren“. Spätestens da war mir 100% klar, daß das die richtige Entscheidung war.

ist ähnlich prägend wie
Muttersprache, Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft oder ein
Zugang zu Musik.

Dieser Vergleich hinkt.

Es wäre albern zu sagen: Wir halten es von Musik fern, es soll
mit 14 selbst entscheiden, welche es hören oder machen will.
Oder sich eine Muttersprache
aussuchen.

Das ist Mickeymousebullshit.

Gruß vom Raben

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Hallo,

ich weiss nicht, wer für Deine kirchliche Sozialisation oder Deinen Pfarrer verantwortlich ist. Auf jeden Fall weder ich noch der UP.

Dieser Vergleich hinkt.

Das ist Mickeymousebullshit.

wenigsten sind Deine Argumente einleuchtend.

Gruß
achim

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Hi,

Deinen Pfarrer verantwortlich ist.

Ich habe zum Glück keinen Pfaffen mehr. Diese potentiellen Kinderschänder sollten mal in Therapie gehen, bevor sie nach dem Analverkehr €5 und ein Snickers verteilen.

Oder wie Bruno Jonas - „eigentlich sollte ich Pfarrer werden nur dann habe ich gemerkt, daß ich mit Kindern nichts anfangen kann“.

Das sagt alles.

Gruß vom Raben

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man kann aus dem Fischerverein auch austreten, wenn es einem
die Überzeugung gebietet.

Ja, aber das wird nicht so von denen anerkannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenaustritt
Da steht: „Die Katholische Kirche kennt keinen Austritt aus der Glaubensgemeinschaft Kirche, da eine Taufe nicht rückgängig gemacht werden kann und die katholische Kirche sich als die Gemeinschaft der Getauften versteht.“
und „So besteht beispielsweise bei den christlichen Kirchen die Übereinstimmung, dass die Taufe nicht rückgängig gemacht werden kann, ein evangelisch oder katholisch getaufter Christ also stets getauft bleibt.“

Ob das einen ehemals getauften Ex-Christen wirklich anficht, lass ich mal dahingestellt. Mir (ebenfalls ausgetreten) ist es wurscht, dass ich als Baby mal getauft wurde. Es ist mir auch wurscht, dass die Kirche mich damit immer noch als irgendwie dazugehörig ansieht, solange sie nichts von mir will.

Andere sehen das aber anders: http://www.wer-weiss-was.de/religionswissenschaft/ka…
(ich glaube, es gab noch ein paar Threads dazu)

Siboniwe

Moin,

Für mich ist taufen schon ein wenig wie Beschneidung -

Naja, bei der Beschneidung wird ein Stück Körper entfernt, bei der Taufe nicht. Ich vergleiche deshalb die Zwangstaufe eher mit einer Vergewaltigung.

Ich bin aus diesem Verein (evang.) ausgetreten sobald ich religionsmündig war, also mit 14 vlt. auch erst mit 15.

Gruß Volker

[MOD] Die Frage nach dem Sinn
wurde hier nicht gestellt. Ebenso wenig wie die Frage nach der persönlichen Bewertung von Glauben und Nichtglauben.

Dafür bemüht bitte das Religions-, Philosophie- oder Plauderbrett. Hier ist es OT.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo,
ich kenne es auch mit zwei Taufpaten, in einigen Fällen werden deren Ehepartner auch Paten.
Für mich sind meine beiden Paten immer noch sehr wichtig, ich fand es schön, zwei Personen zu haben, an die ich mich wenden konnte und habe zu beiden ein sehr gutes Verhältnis, das auch weit über das religiöse hinaus geht.

LG

Hallo ,
wir haben insgesamt drei Paten , aber nur einer zahlt Kirchensteuern , alle sind evangelisch und dürfen mit am Taufbecken stehen .
Was üblich ist kann ich garnicht sagen , macht es doch wie Ihr es wollt .
Wir haben zusätzlich noch für den Ernstfall eine Vorsorgevollmacht für einen Paten ausgefüllt , falls uns Eltern mal was passiert .

Hi

Da ich gerade vor der Konfirmation meines Patenkindes stehe , habe ich das Thema so aktuell vor mir .

In unserer Wohngegend , wohl wie man sieht Konfirmation , also auch evangelisch , hielt man es so das es 2 Paten , bzw Patinen gab.

Aus der Verwandschaft der Ehefrau und aus der Verwandschaft des Ehemannes wurde jeweils eine Person ausgewählt mit der bitte die Patenschaft zu übernehmen , so das im Ernstfall eigentlich 2 Familien " Gewehr bei Fuss" stehen könnten um sich um die Kinder zu kümmern
Das sich der jeweilige Ehepartner des Paten/Patin natürlich automatisch mit zur Patenfamilie mitzählt , ist ja wohl selbstverständlich

Wie das bei der kirchlichen Feier gehandhabt wird , das liegt wohl am Pfarrer und der Absprache des Ablaufes .

gruss