Ich habe die Forschung in der allerletzten Zeit nicht mehr verfolgt, aber mein letzter Stand war, dass es individuell unterschiedlich ist. Zwischen 5 oder 6 und 10 Stunden ist alles normal. Das hängt davon ab, wie schnell die Schlafzyklen ablaufen. Von denen braucht man eine bestimmte Anzahl (habe nicht mehr im Kopf, wie viele genau), um wieder fit und ausgeruht zu sein.
Wichtig ist aber nicht nur, wie lange man schläft, sondern auch wann. Etwa 5% der deutschen Bevölkerung sind extreme Frühtypen, 5% extreme Spättypen, und der Rest bewegt sich irgendwo dazwischen. Man hat in wissenschaftlichen Tests heraufgefunden, dass die Frühtypen abends und die Spättypen morgens weniger intelligent waren als zu den Zeiten, zu denen sie von Natur aus wach sind. Ist also keine gute Idee, alle Menschen zum Arbeitsbeginn um 8 oder 9 Uhr zu zwingen, denn das kann das Ergebnis verschlechtern.
Wenn man jetzt zu einem Zeitpunkt aufstehen will/soll/muss, zu dem man eigentlich nicht fit ist, dann hilft es auch nicht, so früh ins Bett zu gehen, dass man genug Stunden Schlaf bekommt. Erstens wird man Schwierigkeiten beim Einschlafen haben und zweitens ist man hinterher trotzdem noch müde.
Ausserdem braucht man mehr Stunden, wenn man vorher Schlafmangel hatte. Deshalb können Spättypen am Wochenende SEHR lange schlafen: Sie haben die ganze Woche über zu wenig geschlafen und mit einem Jetlag gelebt und müssen das in den zwei Tagen nachholen bzw. der Körper holt es sich wieder. Wenn ich z.B. zwei oder drei Nächte lang zu wenig oder eine Nacht lang gar nicht geschlafen habe, dann muss ich tagsüber Schlaf nachholen (wenn das nicht geht, wird der Jetlag noch schlimmer) UND brauche zwei bis drei Nächte danach um die zehn Stunden Schlaf, bis ich wieder fit bin und in einen normalen Rhythmus komme.