Wieviel Verantwortung für das Wohlbefinden seiner Kinder?

Hallo allerseits,

folgende Situation:

Ich habe nochmals geheiratet. Beide Partner haben jeweils zwei erwachsene Kinder. Meine Tochter zog aus. Die Tochter meines Mannes zog ein. Sie war bis zu diesem Zeitpunkt selbstständig. Abgebrochenes Studium, diverse schlecht bezahlte aber verantwortungsvolle Jobs in der Start Up Szene. In dieser Zeit wurde sie chronisch krank . Da sie keine, räumlich bedingt, Intimsphäre im Hause ihrer Mutter hatte, boten wir ihr an,zu uns zu ziehen.Die Erkrankung ist erst spät diagnostiziert worden, da sie sehr selten ist. Wenig erforscht und bisher unheilbar. Sie kommt in Schüben und verursacht dann eine absolute körperliche Schwäche, einhergehend mit Konzentrationsstörungen, „brainfog“ und vielen anderen organischen Symptomen. Es gibt ganz schlimme Fälle, in denen Betroffene sogar bettlägerig werden. Hier ist die Situation nicht so ausgeprägt. Wenn Schübe aus unerklärlichen Gründen auftreten ist sie vollkommen außer Gefecht gesetzt. Ein großes Teil Ihrer Befindlichkeit ist jedoch gut. Dann schafft sie es, ihre gesamte Energie in ein sehr erfolgreiches (nicht finanziell) Projekt zu investieren. Ist viel im Lande per Auto unterwegs.
Zum Punkt meiner Unsicherheit:
Wir haben erwartet, dass sich sich in unseren Alltag zu einem Teil einbringt. Doch alles „Nichts tun“ wird mit ihrer Erkrankung entschuldigt. Es betrifft die ,für unsere Meinung , normale Beteiligung am gemeinsamen Haushalt. Es gibt keine Kraft um die Spülmaschine mal auszuräumen, Handtücher aus dem Trockner zu falten, Müll rauszubringen, etc. Es fallen Argumente, wie: Mir geht es gerade nicht gut, ich bin auf dem Sprung, ich kann nicht daran denken das Licht auszumachen, weil ich u.a. auch ADHS habe, da ist man eben „schusselig“, Fenster putzen- Wie soll ich bei meiner Größe da ran kommen, Staubsaugen -da habe ich eine Stauballergie ( wir haben auch einen Wasserstaubsauger). Ihr versteht mich und meine Erkrankung nicht!!! ( Sie ist wirklich schlimm, das wissen wir und sehen es auch … unserem Empfinden nach.) Mein Mann ist äußerst aufgebracht, da er im umgekehrten Falle immer parat steht, wenn sie um Hilfe fragt.
Wir haben als Patchwork Eltern einen Ehevertrag und ein Testament gemacht , um jeweiliges Eigentum nach unser beider Ableben den jeweiligen Kindern zukommen zu lassen. Die Reihenfolge ist so geregelt, dass der längstlebende Partner bis zu seinem Ableben Nutznießer des Eigentums des Partners bleibt. Dies löste eine riesige Welle aus. Es sei unverantwortlich, die (kleinen) Mieteinnahmen der Ehefrau zukommen zu lassen (ich werde eine ganz kleine Rente erhalten, minimal über der Grundsicherung, ich habe
seit langem drei anstrengende, verantwortungsvolle Jobs, um mich und meine Tochter zu finanzieren) er wisse doch, dass sie chronisch schwerstkrank sei und sich wahrscheinlich niemals selber versorgen werden könne. Gestern Abend dann der Satz: Er hätte sich vorher überlegen müssen, wo er seinen…, jetzt müsste er auch die Verantwortung für sein Kind tragen.
Ich bin entsetzt über diese Wortwahl. Ich bin entsetzt über diese Erwartungshaltung, besonders, da kein Interesse an unserem Leben, Alltag und Problemen vorhanden ist. Alles dreht sich um sie. Nicht falsch verstehen, ich sehe sie und verstehe auch ihre Nöte. Mir fehlt das Gesehen werden von ihrer Seite in Kombination mit ihrer Erwartungshaltung. Ist unser Denken so unmoralisch, wie sie uns vorwirft??
Ich würde mich freuen einige Meinungen dazu zu hören, auch kritische.
Herzlichen Dank im Voraus

Wie alt ist sie und hat sie sich in der Wohnung/haus ihrer Mutter genau so auf geführt? Schon mal dran gedacht ihr ´ne Wohnung zu suchen und sie des Hauses zu verweisen? Wenn nicht wird´s rasant Zeit dazu!
Wenn sie volljährig ist und keine Anstalten macht sich nach dem abgebrochenen Studium, eine Lehrstelle oder Ausbildung/Studium zu suchen, sind ihre Eltern noch nicht mal zum Unterhalt für sie verpflichtet.
Soll sie weiterhin bei Euch wohnen bleiben, setzt Euch hin und macht einen Plan inwieweit und wann sie sich in die Hausarbeit einzubringen hat und in welcher Höhe sie sich an ihren Lebenskosten zu beteiligen hat.
Bei Nichteinhaltung fliegt sie raus.
Letzteres wäre sowieso die beste Lösung dann habt ihr wenigstens zeitweise wieder ein normales Leben zusammen. ramses90

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Sie hatte bei der Mutter sicherlich ein Zimmer und bei Euch doch wohl auch. Oder nicht ?
Denn wenn sie in einer Einliegerwohnung leben würde dann stellte sich doch gar nicht das Problem mit dem „Nichthelfen im Haushalt“.

Schmeißt sie raus.

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Moin,

einer der ersten Fehler, ihr habt es nicht abgemacht, oder anderweitig festgehalten. Und ihr offensichtlich nicht wirklich klar gemacht.

Geht’s noch, woher hat sie ihre Ansprüche „erwirtschaftet“. Nicht damit, dass sie krank ist. Dafür steht ihr ein gewisses Maß an Mitgefühl zu, das war’s aber dann auch. Um ihr Wohlergehen muss sie sich als Erwachsene selber kümmern, soweit sie das kann, erst dann kommen andere.

Das, was ihr einmal möglicherweise vererben könntet, habt ihr zusammengesammelt, verdient oder wie auch immer und es steht zu eurer Verfügung. Ihr habt für euch gegenseitig (jetzt in dieser Lebensphase) die Verantwortung für euer Wohlergehen. Schludert ihr da, müssen eure volljährigen Kinder später für euch sorgen. Jeder Erbe soll gefälligst dankbar sein für das, was er mal bekommt (und auch erst dann, wenn die Besitzer es zu vererben gedenken) und ihnen steht erst einmal nichts zu, alles andere ist ein Geschenk!

Die endet mit Volljährigkeit und mit solchen Sprüchen. Die Mehrzahl solcher Sprüche sollte man gar nicht erst nicht abwarten (bzw. abgewartet haben), das ist betteln um Rausschmiss und dass ihr euer Erbe besser selber für euch nutzt.

Dahingehend, dass ihr wohl völlig vergesst, für euch zu sorgen und für eure Privatsphäre. -ja, finde ich.
In dieser Privatsphäre hat so ein nörgelndes „Kind“ nichts verloren. Pardon my French, sie soll die Klappe halten.
Grüße, ynot

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Hallo allerseits!
Whow, erst einmal herzlichen Dank für Eure Anteilnahme und Euer zahlreiches Feedback!
Sie ist 27 Jahre alt. Bei der Mutter konnte sie nicht mehr wohnen, da nur ein Kellerraum zur Verfügung stand. Dieser war feucht und hat ihr gesundheitlich geschadet. Die Lösung mit Mutter im Ehebett zu schlafen und der Stiefvater dann im Keller, verursachte auf Dauer schlechte Stimmung.
Sie hätte studieren können, doch hat sie über die Start Up Szene viel positives Feedback erhalten und war dort ziemlich erfolgreich. Wie gesagt, bei minimaler Bezahlung. Doch kennt sie dort Hinz und Kunz, viele namhafte und betuchte Investoren, dass trägt einen dann wohl auch.
Ihre Erkrankung ist ohne wenn und aber sehr schlimm, erst recht der eventuell zu erwartende Verlauf. Keine Frage - und doch schwenkt der innere Moralapostel ständig seine Keule und macht ein schlechtes Gewissen.
Mich stört, dass sie in den guten Phasen keinerlei Anstalten macht zum Alltag beizutragen. Gestern gab es ein Krisengespräch mit ihren Eltern, ich war arbeiten. Dort gab es Monologe ihrerseits mit fortwährenden Vorwürfen. Ihrer Wahrnehmung nach sicher nicht zu unrecht, da wir immer wieder anmerken, was nicht gut läuft. Ach , es sind echt banale Dinge, wie: Machst du bitte das Licht aus, räumst du bitte deinen Spül weg - ich möchte Platz zum Kochen haben., etc. Gegenargumente ihrerseits lauten immer: Ja Papa, wenn du auf Dienstreise bist, dann macht deine Frau das genauso und läßt den Spül stehen…Neulich hatte ich sie gebeten mir Zigarillos mitzubringen. Sie hat die falschen mitgebracht. Ich bat sie sie am nächsten Tag umzutauschen, bin aber abends noch schnell zur Tankstelle, um es evtl. selbst zu lösen. Dort recherchierte man, ohne Kassenzettel, dass sie dort am Nachmittag nicht gekauft wurden. Also blieb nur der Tabakladen im Ort. Sie hat es nicht geschafft, die zwei Packungen umzutauschen und ich habe nicht eingesehen ihr dafür das Geld zurück zugeben. Nun kam gestern der Vorwurf, ich hätte sie wohl wissend , dass sie kein Geld hätte, gebeten Zigarillos zu kaufen und sie auf den Kosten sitzen lassen.
Wir haben sehr hochwertige Eßzimmerstühle mit hellen ( ja, würde ich nie wieder machen) Bezügen. Sie hockt mit den Hausschlappen drauf, welche auch mal eben auf der Terrasse angelassen werden. Kein Problem, machen wir auch so, nur, dass wir nicht mit den Schuhen auf unseren hellen Möbeln hocken. Antwort: Dann müsst ihr eben nicht so teure Möbel kaufen.
Das ist schon alles sehr verletzend, zumal null Selbstkritik und Reflektion bei mir ankommen.
Ja, am liebsten möchte ich ihr anraten woanders ihre narzisstischen Züge auszuleben. Ich habe das Gefühl, wir müssen uns in unserem Heim einschränken, damit sie sich wohlfühlt. Für meinen Geschmack fände ich es adäquater, wenn diejenige, welche hier „Gast“ sein darf, dazu beitragen würde, unseren gemeinsamen Alltag mit zu unterstützen.
Vielen Dank für Eure Ohren und Augen

Sorry, wenn ich jetzt deutlich werde, aber ich erlaube mir das jetzt. Ich leide auch an einer unheilbaren Krankheit, allerdings im Falle eines Schubes mit übelsten Schmerzen. Ich hatte das auch im Alter von 27 schon, zwischen 20 und 30 waren für mich die übelsten 10 Jahre und auch wenn mir immer noch nicht die Sonne aus dem Hintern scheint, habe ich es doch besser im Griff. Soviel zu meinem Standpunkt und Erfahrung.

Was erlaubt sich die Dame? Meine Eltern hätten mir einen gehustet, hätte ich immer meine Krankheit vorgeschoben nur weil ich schlichtweg keine Lust auf irgendwas hatte. Natürlich ist das vorschieben der Krankheit die einfache, weil bequeme, Lösung, aber spätestens in ein paar Jahren bekommt sie mit der Tour ein ernsthaftes Problem. Dann nämlich, wenn der Boden der Tatsachen richtig zuschlägt.
Natürlich ist es nicht einfach, eine chronische (und bei mir erfolglos austherapierte) Krankheit zu akzeptieren, aber wenn man sich immer in Watte hüllen möchte, bringt das auch überhaupt nichts, die Realität schlägt dann nur umso heftiger zu. Verdammt, man hat sich das nicht ausgesucht, aber was kann man an der miesen Gesundheitssituation ändern? Mich erdet an schlimmen Tagen immer der Gedanke, dass andere noch deutlich schlimmer dran sind und kommt Zeit, kommt vielleicht auch mal ein tolles Forschungsergebnis, welches tatsächlich hilft. Jammern hat bei mir übrigens den Effekt, dass ich mich durch die Fokussierung auf meine Krankheit noch elender fühle, ist also total kontraproduktiv. Aber: das bin ich, das ist bestimmt nicht allgemeingültig.

Meine Eltern unterstützen mich übrigens an meinen miesen Tagen (viel zu) gerne - obwohl ich im Nachbarort wohne und das für sie ziemlich nerviges Gejuckel bedeuten würde. Aber ich wurde auch zur Selbständigkeit erzogen (beide Eltern selbständig und auch zu Kleinkindzeiten immer berufstätig, allerdings in Spuckweite zum Wohnhaus) und ich bin sehr positiv, es passt nicht zu mir, mich aus irgendwelchen Gründen hängenzulassen

Zum Job sage ich jetzt mal nichts.

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Darf man fragen, was das für eine Erkrankung ist? Wenn es eine psychische Erkrankung (danach klingen deine Postings ein bisschen) ist, wäre es vielleicht angebracht, dass ihr euch Hilfe von ausgebildeten Leuten holt, um herauszubekommen, wie man insgesamt als Familie damit umgehen kann.
Im Moment, so mein Eindruck, hängst du zwischen allen Stühlen und reibst dich an der derzeitigen Situation auf.

Soon

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Hallo,
deine Situation habe ich verstanden, aber wie geht dein Mann damit um?
Entschuldigt er das Verhalten der Tochter und erwartet Verständnis von dir, oder sucht er mit dir nach einer Lösung des sehr ernsthaften Problems?
Die meisten kranken Menschen bemühen sich gerade besonders um ein selbstständigiges Leben.
Aber dieses Verhalten hat mit der Krankheit gar nichts zu tun . Es ist ein Machtspielchen!
Das können gesunde Menschen genauso gut.
Meine Erfahrung sagt, dass wenn man in der Not auf Hilfe solcher hofft, dann gibt es eine bittere Enttäuschung.
Dreh den Spieß mal um: Wieviel Verantwortung für die Eltern? :wink:
Schmeißt die Schmarotzerin ins kalte Wasser und sie wird schwimmen…
Und haltet als Paar zusammen.
Alles Gute,
Mao

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Hallo in die Runde,
nochmals herzlichen Dank für den regen Austausch. Es tut mir unendlich gut Eure Meinungen zu lesen!
Danke nochmals für Eure Mühe.
@ ramses
Ich denke, dass es bei ihrer Mutter nicht anders lief, doch ist die Mutter sehr besorgt um ihr Kind und generell eine große Kümmerin. Mitunter „ein“ Scheidungsgrund meines Mannes, weil in der Erziehung oftmals Entscheidungen seinerseits unterwandert wurden.
Eine Wohnung für sie zu finanzieren würde derzeit den finanziellen Rahmen sprengen. Da sie viel innovative Ideen hat, was ihre Zukunft angeht, aber nichts nachhaltig umsetzt, ist auch von dieser Seite kein Vorankommen in Sicht. Hier bin ich mir allerdings auch nicht sicher, zu wieviel Prozent die Erkrankung „vorgeschoben“wird.
Einen Haushaltsplan haben wir auch schon angesprochen. Eine solchen befürwortete sie nicht, da ihre Erkrankung sehr unberechenbar ist und sie somit keine Zuverlässigkeit garantieren könnte. Auf den Vorschlag, sich spontan nach Befindlichkeit einzubringen, erklärte sie, dass ihr das schwer fiele und ich sie doch besser immer wieder zu etwas aufffordern solle. Dem habe ich im Gespräch zugestimmt. Ich habe gemerkt, dass ich das nicht gut hin bekomme, ständig um Hilfe zu bitten und es dann auch gelassen.

@ littlescare
Vielen Dank für deine Antwort aus einem neuen Blickwinkel. Gerade haben mein Mann und ich wieder 1,5 Stunden uns darüber unterhalten, dass wir nicht unmoralisch sein wollen, ihr helfen möchten und auch tun und uns beide das schlechte Gewissen plagt, ihr völlig unrecht zu tun. Ich habe einmal eine weise Aussage gehört: meistens sind die Schwachen die Starken. So empfinde ich dies auch zur Zeit. Ich habe eine Mutter mit ausgeprägter narzisstischer Persönlichkeitsstörung. Meine Stieftochter erweckt mit ihrem Verhalten genau die selben Gefühle in mir. Oha, dachte ich gestern, das hat wohl was mit dir selber zu tun, wenn jetzt schon zwei Personen das Selbe in dir bewirken. Vielleicht ist es ja mein eigener Dreck am Stecken und ich sehe diesen immer allzu deutlich bei anderen. Ich bin beruhigt, dass keiner der genannten Merkmale auf mich zutrafen, jedoch verblüffend viele auf meine Stieftochter.
Danke nochmal für ihre/deine moralische Unterstützung. Es tut gut zu lesen, dass es auch anders geht.

@ drsoon

Es handelt sich nicht um eine psychologische Erkrankung. Es ist ein Mastzellaktivierungssyndrom. Sie darf nicht alles essen, alle Nahrungsmittel sind unberechenbar, können heute vertragen werden , Orgien wieder nicht. Insbesondere histaminhaltige Lebensmittel sind ein Nogo, und davon gibt es viele. Sie muss schon äußerst eingeschränkt leben. Aber nicht nur Nahrungsmittel können triggern. Wernes zu einem Schub kommt sind auch nicht immer die gleichen Symptome zu beobachten. Muskeln, Hirn und Organe spielen im Wechsel verrückt. Schildrüsenentgleisung , Herzrasen, Beinschmerzen, Blasenentzündung ohne Nachweis entzündlicher Parameter, Brainfog, Fatigue, starke Kopfschmerzen, Kraftlosigkeit -> dann fällt jeder Schritt schwer, und, und, und. Das ist manchmal sehr ausgeprägt und lang, manchmal sind die Symptome auch schnell rückläufig. Es allerdings nie berechenbar. Es gibt ein paar Spezialisten, welche sich auch mit dieser seltenen Erkrankung beschäftigen, doch gibt es keinen ICD Schlüssel. So ist MCAS bei den KK nicht anerkannt und evtl Behandlungsansätze werden längstens nicht von den KK übernommenen. Ebenso gibt es bei den Behörden aus diesem Grunde Schwierigkeiten finanzielle Unterstützung zu erhalten. Ein Rattenschwanz ohne Ende.

@ maoming

Mein Mann und ich sind in einem guten und offenen Austausch. Dem Himmel sei Dank! Ihn belastet die Situation genauso sehr.
Ich teile deine Gedanken! Umgekehrt würden wir eine große Enttäuschung erfahren. Wie oben schon erwähnt, kann ich mir bei ihr eine narzisstische PS gut vorstellen.
Ihr die Tür zu weisen haben wir auch schon in Erwägung gezogen. Dann muss man allerdings auch die Konsequenzen- Schuldzuweisungen jetzt und evtl. später, wenn derGesundheitszustandsich verschlechtern sollte, Schuldzuweisungen vom Rest seiner Sippe, kompletter Bruch, und anderes, aushalten können. Da müssen wir dann noch hin kommen…

Einen schönen letzten Tag vorm Wochenende an alle !

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Wie soll es denn für den Rest ihres Lebens weitergehen?

Wäre ein betreutes Wohnen- eine Einrichtung- nicht schon heute eine gute Lösung?
Ihr könnt die Betreuung sowieso nicht auf Dauer übernehmen und es wird doch Wege geben, die man mit Blick auf die Zukunft gehen kann.

Ich würde das nicht auf Dauer mitmachen - die emotionale Erpressung liegt einfach sehr nah und man kann dieses Lied immer spielen…

Ich würde die Lösung mit dem Blick in die Zukunft legen.
Was ist an Krankheit schlimmstenfalls zu erwarten und wie kann man schon heute die Wege legen?
Vielleicht ist eine Wohnung in betreutem Wohnen ideal- sie braucht es nur dann, wenn sie mal wieder einen Schub hat- da die Krankheit anerkannt wurde, hat sie auch Anspruch auf Hilfe…möglicherweise muss man sich dafür einsetzen und kämpfen- aber wiegesagt- ihr werdet älter und könnt eines Tages eh nicht mehr helfen.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es der Tochter gut tut- alleine und selbständig zu leben- trotz Abhängigkeit, die ihr die Krankheit bringt.

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Guten Morgen zusammen!

@ kitty40
Das ist sicher eine gute Idee. Ich werde sie zur gegebener Zeit anbringen.

Gestern Abend hat sich das akute Thema von selbst gelöst. Ich hatte beschlossen, das ohnehin schon schwerfällig zu organisierende Weihnachtswichteln nächste Woche, abzusagen. Ihr Bruder hat sich auf zwei Nachrichten bezüglich Zeitpunkt und Organisation bis
her nicht dazu geäußert. Sie sollte die Organisation übernehmen und rührte sich auch nicht. Da sie Unstimmigkeiten mit ihrem Bruder hatte, der ( millionenschwer) sie nicht länger unterstützen wollte, war die Aussicht auf ein entspanntes Patchwork Weihnachten, eh nicht zu erwarten. Zwischenzeitlich hatten beide sich wieder arrangiert, allerdings auch nicht mehr über das Brennpunkt Thema Unterstützung gesprochen. Hinzu kommt, dass beim letzten Wichteln einer unserer teuren Stühle zu Bruch ging, weil Sohnemann darauf rumkibbelte. Der Schaden ist bis heute nicht beglichen worden. Erst mal müsste man sich ja nicht so teure Möbel kaufen, zweitens sollten diese das Kibbeln für den Preis auch aushalten können und drittens: bitte eine Rechnung, damit es der Versicherung weitergeleitet werden könne. Ok, Problem: Ea gab keine Rechnung mehr. Wir haben den Stuhl nachbestellt, es hat eine Ewigkeit gedauert, da dieses Modell nicht mehr gelistet war. Nach langer Zeit war der Stuhl da und hat nicht die identische Farbe, wie die anderen Stühle. Mit der jetzigen Rechnung hat mein Mann dann das Thema beim Sohn erneut aufgegriffen. Kommentar: das ist unmöglich, nach so langer Zeit mit so einem Anliegen wieder anzukommen. …
Für mich insgesamt keine Guten Voraussetzungen für ein gemeinsames Weihnachtsfest.
Wegen dieser Vorgeschichte und der heißen Diskussion vor ein paar Tagen, habe ich mich gestern entschlossen das Wichteln ersatzlos zu streichen und dieses beiden Kindern auch kommuniziert.
Ich habe kein Interesse heile Welt zu spielen und den ganzen Abend aufpassen zu müssen, was ich wie sage. Folge: Die Tochter, eigentlich erst am Sonntag zurück erwartet, kam gestern Abend mit Umzugskartons und fing das Packen an.
Mein Gefühl dazu ist Erleichterung und Vorfreude auf ein entspanntes Weiterleben.
Ein bisschen Bauchschmerzen macht uns der Gedanke, jetzt die Buhmänner und die Schuldigen zu sein. Vom Kopf her kann ich mich davon frei machen, aber es ist auch der Kopf und die damit verbundenen Moralapostel in einem, welche halt doch noch immer ein schlechtes Gewissen machen und die eigene Moral in Frage stellen.
Wir warten jetzt erst einmal den Auszug ab und sehen weiter…

Eine schöne Zeit zu allen und Danke fürs da sein!

Halleluja :pray:,
du sollst kein schlechtes Gewissen haben, sondern genießen!
Die Lady ist trotz Krankheit groß und du und dein Mann haben berechtigte Ansprüche!
Ich habe das Thema verfolgt, mir Gedanken gemacht und freue über deine Rückmeldungen !
Friedliche Adventszeit,
Mao

Ich kann dich gut verstehen und auch, dass du drei Kreuze machst, dass sie nun freiwillig geht!
Schön, dass es so ist!

Dein schlechtes Gewissen kann ich ebenfalls gut verstehen.
Glaubst du, dass es je eine gütige Einigung zwischen euch gegeben hätte?
Oder ist das jetzt nur eine Frage der Zeit gewesen?

Ich bin ein wenig überrascht, dass dein Mann- der Vater dieser Tochter- offenbar empfindet wie du.
Das finde ich übrigens sehr gut!

Dein schlechtes Gewissen wird- wie du sagst, auch von der Moral gefüttert werden, dass man sich doch kümmern müsste- dass man als Familie „flöt flöt flöt“… all das kommt aus aus einem Ideal, welches doch oft nicht gelebt werden kann.

Ich würde mir an eurer Stelle überlegen, was ihr im Notfall bereit wäret zu tun.
Also- zB Geldzuwendungen, damit sie versorgt ist- oder für einen Zeitraum auch in der Wohnung aufnehmen, oder Wege zu Ämtern übernehmen, wenn nötig…oder oder oder…oder auch, nichts zu tun.
Es gibt hier kein richtig oder falsch- es gibt nur die Entscheidung, die ihr beide beschließt.

Sich das vorher klarzumachen, auch was man nciht will- macht es bei späteren Situationen einfacher zu reagieren.
Man wird nicht überfahren und hatte vorher genug Zeit nachzudenken und abzuwägen.

Alles Gute für euch :gift_heart:

Da muss ich dir nicht ganz recht geben du kannst ein Kind zwar enterben aber es bekommt immer noch einen Pflichtteil

Hallo Transuse,

ich habe jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, versuche aber (als mehrfach Patchworkfamilien Erprobte) mal etwas Neues reinzubringen. Keine Angst, es wird kurz.

1.) Die kranke Stieftocher: Wie wäre es mit betreutem Wohnen für sie. So könnt ihr nicht weitermachen. Das hilft auch ihr nicht.
2.) Der Sohn und der Stuhl: Klarheit schaffen, notfalls unter Kürzung etwaiger Unterhaltszahlungen/Zuwendungen usw.
3.) Euer Berliner Testament: Achtet darauf, dass die Kinder bei Anfechtung des BT nur den Pflichtteil verlangen können (Rechtsanwalt oder Notar fragen!). Auch ein BT ist leider kein Garant zur Absicherung des überlebenden Partners.
4.) Lernt euch abzugrenzen! Fürsorge und Rücksicht für kranke Kinder bedeutet nicht, dass ihr euch dieses Verhalten und/oder Frechheiten gefallen lassen müsst. Ihr seid erwachsene Menschen und habt die Entscheidung für ein gemeinsames Leben gefällt. Das haben die Kinder zu akzeptieren. Ihr eigenes Leben können sie ja gern anders gestalten.

Dass das alles andere als leicht ist, weiß ich auch.
Vielleicht erzähle ich jetzt auch nichts Neues und wisst ihr das alles schon. Aber dann würdest du hier nicht um Rat fragen, oder :wink:
Schöne Grüße
Ann da Cava

Hat die Tochter gesagt, welche Krankheit sie hat und dass die nicht heilbar ist oder habt ihr das mit den Ärzten besprochen. Dieses Brain Fog gibt es gar nicht so selten und man kann auch was dagegen tun. Z.b. Nahrungsumstellung, lies mal im Internet . Beide Eltern müssen wenn sie wirklich richtig krank ist und nicht selbst für sich sorgen kann Unterhalt an sie bezahlen. Auch wenn sie volljährig ist, aber es heißt nicht unweigerlich dass ihr sie bei euch aufnehmen müsst.

Guten Morgen in die Runde,

Danke für‘s Mitfühlen und Mitdenken!

Im Augenblick hält sich mein schlechtes Gewissen tatsächlich in Grenzen -vielleicht war auch einfach alles zuviel …
Ich denke, die Lage hätte sich nicht mehr zum Besseren verändert. Das mag auch meiner Verfassung geschuldet sein. Die drei Jobs beanspruchen mich sehr, hinzu kommt meine äußerst narzisstische, dement werdende Mutter und die Planung eines Neubaus. Das alles nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, wenn ich von einem richtig viel habe, dann ist es keine Freizeit.
Bitte nicht als Jammern verstehen. Ich bin ein ziemlich ausgeglichener Mensch, welcher positiv durchs Leben geht und nicht Tag täglich rumfrustet. Es ist eher umgekehrt.
Doch hier hatte ich keine Kraft mehr erneute Diskussionen und „Verhandlungen“ zu führen.
Es war mir einfach zu anstrengend. Ich versuchte auch meinen Mann zu bremsen, der in Bezug auf das Verhalten seiner Tochter sehr viel direkter unterwegs ist. Ich wollte meine Ruhe haben.

@kitty 40
Das ist eine sehr schlaue Idee, sich vorher darüber im Klaren zu werden, was man bereit ist zu tun.
Das werde ich aufgreifen und alsbald mit meinem Mann besprechen. Danke für den Hinweis!

@ Geli301

Ja, das stimmt. Wir sind da gut informiert. Doch als die Anwürfe bzgl. des Testaments kamen, haben ich mich gefragt, ob die rechtliche Lösung vs einer moralischen Lösung steht.
Das sind ja oft zwei paar Schuhe.
An Enterbung ( Pflichteil besteht immer) hat mein Mann in seiner Wut auch schon mal gedacht. Doch das sind Momentaufnahmen, wenn er total aufgebracht ist. Soweit würde ich nicht gehen wollen.
Sie ist über ihr Krankheitsbild bestens informiert und lebt entsprechend der Erkenntnisse, die es bisher gibt. Auch hat sie viele private Kontakte zu medizinisch ausgebildeten Bekannten. Da die Erkrankung sehr unerforscht ist, kennt sie sich in der Regel besser damit aus, als jeder Haus und Wiesen Arzt. Da sie ein sehr intelligenter Mensch ist, ich hätte ihr ihren Wunsch Medizin zu studieren, durchaus zugetraut.
Da sie keine Unterstützung vom Staat bekommt, hat sie alles aufgegeben. Alle hätten ihr unter die Arme gegriffen, doch sie wollte keinem aus der Familie auf der Tasche liegen. Ich kann verstehen, dass es kein gutes Gefühl ist, abhängig zu sein. Meiner Meinung nach verschlimmert sie mit dieser Haltung ihre Situation, da sie keine Ausbildung hat, auf die sie zurück greifen kann.

@ Ann_da-Lava

Zu 1)
Jetzt zieht sie erst einmal zur Mutter zurück, hat allerdings dort keine guten Wohnmöglichkeiten. Bungalow, kein eigenes Zimmer, Kellerzimmer ist feucht und für ihr Krankheitsbild denkbar ungeeignet. Sie ist 27 Jahre alt, von jeher sehr selbstständig gewesen. Ich habe keine Erfahrung mit betreutem Wohnen… ??
Zu 2)
Der Sohn ist Millionen :moneybag: schwer…
Zu 3)
Erklärst du mir, was BT bedeutet?
Zu 4)
Danke, wir sind dabei und üben fleißig.:wink:

Insgesamt läuft der Umzug in einer entspannten Atmosphäre. Sie verhält sich sehr freundlich, es ist ihr daran gelegen normal miteinander reden zu können. Mein Mann merkte an, dass es ihr offensichtlich ganz gut ginge. -Wie er darauf käme? -Nun, wenn ich sehe wie agil du deinen Umzug bewältigst…-Dies dementierte sie. Sie habe Medikamente eingenommen. -Nun, ich hätte mir gewünscht, dass du ein Teil dieser Energie auf unser gemeinsames Miteinander verwendet hättest…
Gestern hatten wir bei der Schwägerin mit Schwiegermutter und einigen Verwandten einen Adventskaffee. Sie war auch dort. Der Umgang miteinander ist sehr ok.

Ich habe gestern ein wenig weihnachtlich geschmückt und nächstes Wochenende werden wir ein paar Plätzchen backen. Ich freue mich schon darauf.

Ich wünsche allen, zwischen all dem Vorweihnachtsgedöne, ruhige und besinnliche Nischen! !