Wieviel verdient eine Zeitarbeitsfirma an einem?

Liebe/-r Experte/-in,
Wenn ich bei einer Zeitarbeitsfirma bei 195 Stunden 1698,45(meine Arbeitszeiten laufen von 176-205 Stunden,eine feste reguläre Freizeiteinteilung ist garnicht mehr möglich) Euro Brutto habe und es werden 377,40 abgezogen da der Arbeitsvertrag nur auf 151,67 Stunden(152) Stunden ist und mir bleiben 1321,05 Euro Brutto übrig,somit 997,85 Netto übrig.Wieviel verdient oder bekommt dann die Zeitarbeitsfirma für mich wirklich?Ist nach Paragraph 18 AÜG,Absatz 4 ein Zeitkonto nicht ungültig,im Arbeitrecht ist auch Lohnfortzahlung bei Einsatzfreien Zeiten geregelt.Was nützt mir ein rechteloses,zinsloses,Eigenkapitalgleiches Darlehen an meinen Arbeitgeber.Wäre es nicht besser man könnte sich in Deutschland selber verleihen?

BZA § 4.3
Plusstunden sind die über die individuelle
regelmäßige
monatliche Arbeitszeit hinaus entstandenen Arbeitsstunden.
Minusstunden sind die unter der individuellen regelmäßigen
monatlichen Arbeitszeit liegenden Arbeitsstunden.
Das Arbeitszeitkonto darf max. 200 Plusstunden
umfassen.
Zur Beschäftigungssicherung kann das Arbeitszeitkonto bei saisonalen
Schwankungen im Einzelfall bis zu 230 Plusstunden
umfassen.
Beträgt das Guthaben mehr als 150 Stunden, ist der Arbeitgeber
verpflichtet, die über 150 Stunden hinausgehenden
Plusstunden
inklusive der darauf entfallenden Sozialversicherungsabgaben
gegen Insolvenz zu sichern und die Insolvenzsicherung
dem Mitarbeiter nachzuweisen. Ohne diesen Nachweis
darf das Arbeitszeitkonto abweichend von Abs. 2 und 3
max. 150 Stunden umfassen und der Mitarbeiter ist nicht verpflichtet,
über 150 Stunden hinausgehende Plusstunden
zu leisten.
Durch Feiertage ausgefallene Arbeitsstunden
werden in Höhe
der ausgefallenen Arbeitszeit entsprechend der Arbeitszeitverteilung
gemäß § 4.1 auf das Arbeitszeitkonto gebucht.

Die Plusstunden sind für diese Einsatzfreien Zeiten gedacht…
Wie ist denn der lOhn naufgesplittet? Bei mit haben die Mitarbeiter einen Grundlohn zB EG 3 West plus Qualitätszulage… diese Qualitätszulage wird immer voll ausgezahlt für alle Stunden-der Rest kommt aufs Überstundenkonto.

Die ZAF rechnen mit einem Beitrag von 1,85-2,1… D.h. wenn Du 10 € brutto bekommst erhalten diese ab 18,50€ aufwärts. Aber man bedenke bitte das dort auch noch der Arbeitgeberanteil +Urlaub/Krankheit mit berechnet werden muss. Ab einem Faktor von 1,8 beginnt eine ZAF erst etwas zu verdienen…

Hallo,

die Zeitarbeitsfirma wird die vollen 195 Stunden an den Entleiherbetrieb berechnen und die Differenz als Rücklage bilden.

Das Zeitkonto gab es bis vor einigen Jahren nicht. Bis dahin war es meist so, dass Mitarbeiter in der einsatzlosen Zeit gekündigt und danach wieder eingestellt wurden. Hier war also der Mitarbeiter der Dumme da er in dieser Zeit kein Geld bekam. Der Gesetzgeber hat dieem Treiben dann mit dem Zeitkonto einen Riegel vorgeschoben. Es ist daher also vollkommen legitim. Von einer „Unterstützung“ des Eigenkapitals kann man aber nicht sprechen, da das Zeitkonto sobald dort eine gewisse Anzahl an Stunden geparkt ist ausgezahlt werden muss. Dort können also nicht hunderte von Stunden angesammelt werden.

Wieso sollte es die Möglichkeit der Selbstverleihung nicht schon geben? Machen Sie sich Selbständig und bieten Sie Ihre Dienstleistung doch den Arbeitgebern an. Aber bedenken Sie das Sie damit auch das unternehmerische Risiko alleine tragen.

Viele Grüße
eifeler

@ virtuelle reinkarnation

junge junge du kannst einem wirklich leid tun.
Was hast du denn Überhaupt gelernt? Was für einen Stundenlohn hast du überhaupt?

Das mit dem Zeitkonto macht jede Leihbude so. Du sparst dir Überstunden an im Falle dass die Leihfirma keine Arbeit für dich hat und in der zwischenzeit die Leihfirma für dich eine andere Arbeitsstelle suchten kann.

Also mehr als 160 std im Monat würde ich nicht arbeiten. Es sei denn man hat eine sehr große Chance von der Firma übernommen zu werden die dich von der Leihfirma entleiht.

Siehe Zeitarbeit nur als Sprungbrett in die Arbeitswelt an. Der einzige Vorteil für den Arbeitnehmer in der Zeitarbeit ist, dass sie ungelerntern Arbeitern auch chance auf Arbeit gibt. Diesen Vorteil solltest du dir zu nutze machen.
Sammle dort Arbeitserfahrung minimum 6 Monate

Höre dich in deinem Bekanntenkreis nach Firmen um die evtl. Arbeitsplätze in deiner Branche anbieten könnten und bewirb dich mit deiner gesammelten Arbeitserfahrung dort.
Aus der Arbeitslosigkeit sich zu bewerben ist schwieriger einen Job zu finden. Bewirb dich während du in Arbeit bist.

Zeitarbeit ist eine Vorübergehende lösung aber nicht die Endlösung oder möchtest du bis zu deiner Rente in Zeitarbeit arbeiten?
So wie ich mitbekommen habe hat man über Zeitarbeit nur eine übernahmechance von 20 prozent.

Als ich bei einer Firma als Produktionshelfer gearbeitet hatte, bekam ich als lediger mann auch nur ca. 1000 Euro netto während die Stammbelegschaft 1.700 bis 2000 Euro im Monat bekam.

Ich glaube kein Personalchef einer Zeitarbeitsfirma würde hier erwähnen wieviel sie wirklich an Leiharbeitern verdient. Aber ich tippe mal minimum 1 Euro pro stunde pro Leiharbeiter und maximal 4 euro pro stunde pro Leiharbeiter. Bei 100 Leiharbeitern kommt da ordentlich was zusammen.

Testrechnung

160 Monatsstunden mal 1 Arbeiter mal 2 Euro pro std = 320 euro pro Leiharbeiter. 320 Euro mal 100 Leiharbeiter = 32.000 Euro Pro Monat Umsatz

Kleine Anekdote. Ein General im Römischen Reich sagte zum Kaiser dass man die Sklaven mit einer Markierung kenntlich machen soll damit man sie besser unterscheiden kann. Der Kaiser widersprach und sagte: Nein das wäre zu gefährlich. Durch die Markierung würden die Sklaven sehen wie zahlreich sie sind und einen Aufstand verursachen.

In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute. Würde mich aber über ein Feedback von dir freuen.

Das ist ja gleich ein Bündel an Fragen. Was die Zeitarbeitsfirma an Ihnen verdient, kann ich nicht sagen, da ich den Stundenverrechnungssatz nicht kenne, den ihre Einsatzfirma in Rechnung gestellt bekommen hat. Die meisten Zeitarbeitnehmer haben aber völlig überhöhte Vorstellungen von den tatsächlichen Gewinnen einer Zeitarbeitsfirma. In der Zielkalkulation wird in etwa ein Rohgewinn pro Zeitarbeitnehmer/Monat von ca. 500 € angestebt, das sind ca. 3,30/Std. berechnet auf die Regelarbeitszeit. Von diesem Rohgewinn muss das Unternehmen aber noch die Kosten für das interne Personal, Beiträge zur BG, Raummieten, Fuhrpark etc. begleichen. Dazukommen noch die Vorfinanzierungskosten
ihres Lohnes, denn das Kundenunternehmen zahlt seine Rechnungen im Schnitt erst 30 - 40 Tage, nachdem sie dort gearbeitet haben. Dann haben Sie ihren Lohn aber schon erhalten. Für diese Vorfinanzierung stellen die Banken den Unternehmen Kontokorrentkredite zur Verfügung, die Kosten dafür liegen deutlich über den üblichen Kreditzinsen.
Auf sich bezogen müssen sie auf ihren Stundenlohn noch die Lohnnebenkosten hinzurechnen; das sind der Arbeitgeberanteil für die Sozialversicherung, die Bezahlung an Feiertagen, bei Krankheit und in ihrem Urlaub, das machen sich die meisten Arbeitnehmer nicht klar.
Bezüglich des Überstundenkontos ist zu sagen, dass diese Regelung mit dem Tarifpartner, den Gewerkschaften, zusammen beschlossen worden ist. Das bedeutet für sie aber auch eine größere Arbeitsplatzsicherheit, da im Falle einer Nichtbeschäftigung beim Kunden zunächst das Überstundenkonto abgebaut werden kann, statt Sie gleich wegen Arbeitsmangels fristgerecht zu kündigen. Allerdings ist auch geregelt, dass laut Tarifvertrag nur ein Konto bis zu 150 Plusstunden aufgebaut werden
darf. Über das Überstundenkonto muss auch auf Ihrer Lohnabrechnung genau Buch geführt werden. Minusstunden sind nur sehr begrenzt erlaubt, ich bin mir nicht ganz sicher, aber mehr als 40 Minusstunden sind sicher nicht erlaubt. Über diese tariflich festgesetzten Grenzen hinaus müssen höhere Stundenansammlungen mit Ihnen zusätzlich vereinbart werden und können nicht einfach vom Unternehmen angeordnet werden. Darüberhinaus müssen die Überstundenzuschläge entsprechend des Tarifvertrages und ihres Arbeitsvertrages natürlich trotzdem ausgezahlt werden.
Zu ihrer letzten Frage. Theoretisch können Sie sich durchaus in Deutschland selber „verleihen“, dafür müssen Sie sich aber selbständig machen und dann von ihren Erlösen die Sozialabgaben und zwar den Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil selber zahlen, oder Sie müssen sich selber privat versichern. Sie müssen sich dann auch selber um Aufträge bemühen und im Falle der Nichtbeschäftigung bei Krankheit, an Feiertagen und im Urlaub erhalten sie dann auch kein Geld. Trotzdem ist diese Art von Selbst"verleih" weiter verbreitet, als die meisten glauben. Es gibt jede Menge Handwerker als Einzelkämpfer, zum Beispiel Schreiner als Küchenaufsteller. Im Computerbereich sind diese sogenannten Einzelkämpfer ebenfalls weit verbreitet. Lesen Sie dazu folgenden Artikel:
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,81…
Die Vorstellung, durch Selbstverleih den Gewinn der Zeitarbeitsunternehmen einkommenserhöhend für sich selber abzuschöpfen, ist nur auf den ersten Blick attraktiv. Die Nachteile und Risiken werden in dem Spiegelartikel hinreichend erläutert. Das Schwierigste dabei dürfte die Schaffung eines eigenen Marktes sein oder der Aufbau eines eigenen Kundenstammes. Zeitarbeit funktioniert u.a. deswegen ganz gut, weil in einem Krankheitsfall häufig eine Ersatzkraft gestellt werden kann. Als Einzelkämpfer sind sie bei Krankheit in den meisten Fällen Ihren Kunden los, der sich sofort jemand anderes besorgen wird, damit die Arbeit weiter gemacht werden kann.
Auch wenn diese Informationen für sie zunächst erschlagend sein sollten, garantiere ich Ihnen, dass ich nichts beschönigt oder dramatisiert habe. Die Welt ist nun mal so, wie sie ist, auch wenn man es nich immer wahrhaben will.

Hallo Virtuelle Reinkarnation

Bei dem sehr unterschiedlichen Zahlenmaterial, dass für mich nicht ganz schlüssig ist, kann ich nur mutmassen.

Ich gehe davon aus, dass Sie etwa 8,73 EUR brutto Stundenlohn haben.

Das bedeutet, dass Ihre Zeitarbeitsfirma monatlich zwischen 130 EUR und 160 EUR an Ihnen verdient. Vorausgesetzt, Sie arbeiten schon mindestens 5 Monate für diese Firma.

Ihre Zeitarbeitsfirma bekommt monatlich rund 2.700 bis 3.200 EUR brutto. Darin sind enthalten:

Aber nur sehr einfach dargestellt.

Sie arbeiten 5 Tage die Woche (im NOramfall) Sie haben im Jahr rund 12 Feiertage, und 24 Tage Urlaub. Durchschnittlich ist ein Arbeitnehmer 7 Tage krank im Jahr. Sie bekommen also rund 260 Tage bezahlt, arbeiten jedoch nur rund 220 Tage.

Die Zeitarbeitsfirma stellt deshalb dem Kunden nicht 220 Tage in Rechnung sonder, 260 Tage.

Dazu kommen die Lohnnebenkosten, wie (es gibt knapp über 30, die wichtigsten folgen) Arbeitgeberanteile zu Sozialverischerung, Lohnfortzahlung Krankheit, Interne Verwaltung, Gewinnen neuer ARbeitnehmer, Kapitaleinsatz,Abgaben, STeuern, Büroausstattung, etc.
etc.

Am einfachsten wird die Rechnung klar in einer Autowerkstatt (oder bei jedem Handwerker):

Der Kfz-mechaniker hat etwa 12 EUR brutto, Sie bezahlen in der Werkstatt zwischen 40 und 50 EUR die STunde. (Da ist noch Werkzeug mit im Einsazt, darum ist das auch rund 50 Prozent höher).

Die Handwerker haben etwa doppelt so viel Gewinn an einem Mitarbeiter wie eine ZEitarbeitsfirma, nämlich rund 10 - 15 Prozent vom Nettoumsatz. Die Zeitarbeitsfirma erzielt einen Nettogewinn (nach STeuern) von rund 5 - 7 Prozent vom Nettoumsatz.

Ausführliche Infos gerne in Fachbüchern, oder im Internet, auf wikipedia etc.

Beste Grüße

Hallo, ich kann hier keine Frage erkennen. IdR hat ein PDL zwischen 1% und 8% OUP. VG

Hallo VirtuelleReinkarnation,

was ist jetzt genau die Frage?

Der stundenmäßige Gewinn einer Zeitarbeitsfirma hängt natürlich von den Einnahmen (Stundensatz) und den Kosten (Organisation, Lohnkosten, etc.) ab. Das kann sehr stark variieren, selbst innerhalb der gleichen Orga-Einheit, z. B. wenn der Krankenstand saisonbedingt steigtm, etc.
Die Stundengewinn (ganz grob) sind bei ca. 0,50 bis 1 Euro bei niedrig-qualifizierten und ca. 1,50 bis 3 Euro bei höher qualifizierten Mitarbeitern im Durchschnitt anzusetzen.

Artikel 18 AÜG regelt die Zusammenarbeit der Behörden bei der Überprüfung von Zeitarbeitsunternehmen - insoweit wüßte ich nicht, was das mit dem Zeitkonto zu tun hätte.
Zeitkonten sind explizit in den Tarifverträgen geregelt und entsprechen damit automatisch dem deutschen Recht.

Man kann sich in Deutschland auch selbst verleihen. Diese Form der Beschäftigung nennt sich „Selbständigkeit“.

Gruß
Harry

Sorry - kann nicht weiterhelfen.

Gerade bei Leihfirmen mit vielen Filialen, aber auch bei kleineren Firmen kommt da einiges zusammen an Arbeitnehmer-Darlehen durch die Zeitkonten, unter einer 6-stelligen Zahl brauchst du da kaum noch anzufangen.
Sie sind ein Grund für die Rentabilität der Zeitarbeit. Das nutzen die Leihfirmen in unterschiedlicher Intensität für Investitionen, Anlagen und Spekulationen.
Rechtlich haben sie sich inzwischen damit, mit Unterstützung der Gewerkschaften und der Behörden fast schon unangreifbar gemacht.

Sich selber verleihen wäre vielleicht besser, aber nicht so wie es jetzt die Subunternehmer handhaben.
Viel zu viele Auftragslücken und Überschneidungen würde ich befürchten. Das müsste man wenn dann schon in der Gruppe machen. Aber dann wären wir wieder beim Thema Schwarzarbeit…