Hallo,
angenommen es gibt ein Loch mit 1 cm Durchmesser in einem Wohnhaus - wieviel Wärme geht bei einem Temperaturunterschied von 20 Grad (innen versus außen) pro Kubikmeter Wohnraum verloren?
Wie stark ist der Einfluß von Wind?
Wie würde es sich auswirken, wenn statt dem Loch ein Metallstück (aus Eisen, Kupfer…) von außen nach innen durch die Wand führen würde?
Ohne Luftbewegung isoliert das Loch besser als die Wand.
Metall hat eine viel bessere Wärmeleitung als die Wand.
Die Wärmeverluste sind allerdings kaum messbar.
Langfristig kann man die Auswirkungen trotzdem sehen wenn man sich Wände ansieht bei denen die Styroporschicht mit Metalldübeln befestigt wurde.
Rund um diese Befestigungen sieht man deutlich weniger Moos und Schimmel weil diese Stellen geringfügig wärmer sind und schneller abtrocknen.
Im Link etwas weiter runter scrollen (typische Problemzonen).
Hallo @Desperado,
die Frage lässt sich natürlich nicht exakt beantworten. Aber die folgende Überschlagsrechnung gibt vielleicht einen Hinweis auf die Relevanz des Loches:
Das Loch hat eine Fläche A= pi * r^2 = 7.9 * 10^-5 m^3. Ich nehme für eine einfache Rechnung einmal an, dass wir in dem Loch einen konstanten Luftstrom von v= 1m/s von innen nach außen haben. „Es zieht durch das Loch.“ Dann beträgt der Luftstrom aus der Wohnung heraus
v * A = 7.9 * 10^-5 m^3/s. Weiter nehme ich einfach mal an, dass die betrachtete Wohnung eine Grundfläche von 80 m^2 und eine Höhe von 2.50 m hat, also ein Volumen V = 80m^2 * 2.5m= 200 m^3. Bis alle Luft einmal ausgetauscht ist, vergeht in diesem super-einfachen Modell eine Zeit
t = V/(Av) = 200m^3 / (7.9 * 10^-5 m^3/s) = 2.5 * 10^6 s = 29 d (Tage).
Im Vergleich dazu benötigt die Heizung nur einige Stunden, um die Wohnung aufzuwärmen. Die Heizung könnte also ohne Probleme die Wohnung weiterhin warm halten. Ich vermute, dass der Effekt in einigem Abstand vom Loch, also zB im Nachbarraum, kaum oder gar nicht messbar ist.
Wenn sich jemand beklagt, ihm sei wegen des Loches zu kalt, dann hat er wahrscheinlich den Luftstrom gespürt.
Man kann die Rechnung noch weitertreiben: Pro Sekunde kommen in dem Beispiel 7.9 * 10^-5 m^3 kalte Luft in die Wohnung hinein, nämlich genauso viel, wie durch das Loch hinausströmt. Diese Luft soll durch die Heizung erwärmt werden. Die Luft wiegt etwa 9.5 * 10^-5 kg und hat eine Wärmekapazität von grob geschätzt 1000 J/(kg K). Eine Erwärmung um 20° benötigt also von der Heizung 1000 J/(kg K) * 9.5 * 10^-5 kg * 20K = 1.9 J. Die Heizung muss also eine Leistung von 1.9 W aufbringen.
Auf der Seite
werden Wärmeverluste für Fenster und Wände abgeschätzt. Dort werden Werte von einigen Hundert oder Tausend W berechnet. Im Vergleich dazu sind die 2W des Loches zu vernachlässigen.