Wieviel Wasser-/Druckverlust im Heizsystem ist tolerabel?

Hallo,

ich wohne in einem 3-Familienhaus mit Wohnungen von je ca. 85 m². Wir haben eine gemeinsame Gas-Zirkoheizung mit Niedertemperaturkessel. Im DG gibt es eine Fußbodenheizung mit automatischer Entlüftung, in den anderen beiden Wohnungen normale Heizkörper.

Seit langem muss ich alle paar Wochen erneut Wasser ins System nachfüllen, um den Druck wieder auf 2 bar zu erhöhen (genauer gesagt: in ca. einem Monat fällt der Druck von 0,5 bar). Unser Installateur vertritt seit Jahren die Ansicht, dass sei noch normal und der Verlust entspräche nur „einem Schnapsglas voll". Dem bin ich jetzt mal auf den Grund gegangen.

Ich habe Zeit, Druckverlust und Auffüllmenge gemessen und kam zu folgendem Ergebnis:
Pro Tag verschwinden ca. 80 ml Wasser aus dem Heizkreislauf. Das ist viel mehr als ein Schnapsglas voll! Meine Frage: Ist das bei der Größe der Heizung tatsächlich noch tolerabel? Irgendwo muss ja eine undichte Stelle sein, obwohl wir nirgends nasse Wände haben. Ist es so, wie der Installateur sagt, dass das Wasser dort schnell genug verdunstet, ohne Schaden anzurichten? Also: Weiter wie bisher (ggf. einen permanenten Wasseranschluss anbringen, um die lästige Schlauchlösung zu verhindern) oder Gegenmaßnahmen?

Übrigens: Der Austausch des angeblich defekten Ausgleichsbehälters im Januar hat nichts an der Situation geändert.

Pro Tag verschwinden ca. 80 ml Wasser aus dem Heizkreislauf.
Das ist viel mehr als ein Schnapsglas voll! Meine Frage: Ist
das bei der Größe der Heizung tatsächlich noch tolerabel?

Nein.

Irgendwo muss ja eine undichte Stelle sein, obwohl wir
nirgends nasse Wände haben. Ist es so, wie der Installateur
sagt, dass das Wasser dort schnell genug verdunstet, ohne
Schaden anzurichten?

Das ist durchaus möglich und typisch für einen Haarriss im Wärmetauscher.

Also: Weiter wie bisher (ggf. einen

permanenten Wasseranschluss anbringen, um die lästige
Schlauchlösung zu verhindern) oder Gegenmaßnahmen?

Zunächst mal sicherstellen, dass das Wasser nicht in den Wohnungen „verschwindet“.

Dazu sind z.B. alle Strangventile sicher[tm] zu schliessen oder die jeweligen Wohnungsabsperrungen und der Druck (verlust) dann zu beobachten.

Zur Prüfung der Absperrungen einen beliebigen HK im abgesperrten Bereich „entlüften“.
Nach wenigen Millilitern darf dann kein Wasser mehr nachfliessen.

Übrigens: Der Austausch des angeblich defekten
Ausgleichsbehälters im Januar hat nichts an der Situation
geändert.

Wenn das AG tatsächlich defekt war, muss es grosse Druckschwankungen und Luft im System gegegeben haben und das könnte u.U. tatsächlich einen Defekt am Wärmetauscher begünstigt haben.

Bitte einmal eine Druckprüfung der vom System getrennten Therme machen (lassen).

Hallo Frank,
ein guter Kommentar von „odo01“.
Eine weitere potentielle Stelle für Undichtigkeiten ist die Fußbodenheizung.
Wenn es geht, diese mal absperren und beobachten.
Ein weiterer Schwachpunkt sind die automatischen Entlüfter. Im Alter sabbern die gerne.

Durch das viele Nachfüllen ist natürlich auch sehr viel Sauerstoff ins System gelangt.
Der wird über die Entlüfter abtransportiert, dadurch fehlt natürlich wieder Wasser im System.

Die Leckage sollte natürlich möglichst schnell gefunden werden, da durch den Sauerstoff die Gefahr der Korrosion stark steigt.

Viel Glück beim Suchen.

Grüßle
Rolf

Hallo!
Zu dem bisher geschriebenen möchte ich noch ergänzen, auch die Heizkörperventile können versteckte Leckstellen sein, Handräder runter und nach Kalkspuren suchen, wenn welche vorhanden sind muss man die Stopfbuchsen neu abdichten.
MfG airblue21

Super, vielen Dank für die ausführliche Antwort! Ich habe zwar nicht alles verstanden, aber der Installateur wird es sicherlich verstehen :smile:

… und auch dir vielen Dank für die hilfreichen Infos!

… O.k., vielen Dank! Jetzt stelle ich mal alle Infos zusammen und dann sehen wir weiter.