Durch das heutige schwere Zugunglück bekommt die Thread-Überschrift einen ganz bitteren Beigeschmack
Du hast recht. Das ist wirklich schlimm.
insofern nicht so sehr, als es bereits beim jetzigen Stand der Ermittlungen möglich ist zu konstatieren, dass der Zug unter keinen Umständen wegen Überfüllung entgleist ist. Sowas passiert nämlich nicht, auch wenn es vielleicht morgen in der Bildzeitung so stehen wird.
Es wird aber ein paar ganz Schlaue geben, die aufgrund des 9-Euro-Tickets mehr Passagiere und somit mehr Opfer vermuten.
Ja, grad deswegen hab ich das geschrieben.
Hier haben übrigens die „Öffentlich-Rechtlichen“ auch mal einen guten Job gemacht und daran erinnert, dass es zu diesem Zeitpunkt um Heimfahren zu Pfingsten ging und in dem Zug sehr viele Schüler und relativ viele Soldaten waren - jedenfalls (und das leuchtet ein) keine sichtbare Zahl an 9-Euro-Ausflüglern.
Ohne der Untersuchung zu sehr vorgreifen zu wollen: Die „DoSto“-Wagen, mit denen der Zug unterwegs war, laufen auf Radsätzen vom Typ BA 220. Anders als früher werden heute nicht mehr Radreifen (von Mannesmann) als Verschleißteile aufgezogen, sondern die kompletten Radsätze sind Verschleißteile und werden von Zeit zu Zeit ausgetauscht. BA 220 wurde zuletzt von einem Werk in der Ukraine geliefert, seit etwa März umständehalber nicht mehr, alternative Lieferanten wurden aus der hohlen Hand ohne Ausschreibung gesucht.
Es ist nicht von vornherein auszuschließen, dass der Zug in seinem gegebenen technischen Zustand gar nicht hätte unterwegs sein dürfen.
Halte ich eher für unwahrscheinlich. Wenn die Räder bis zur Kennrille abgefahren sind, fährt der Zug nicht mehr, da läßt man lieber Zugfahrten ausfallen. Anderenfalls würde man seine Zulassung riskieren.
Gruß T
Alldieweil bereits im März die Rede davon war, dass gerade DoSto-Einheiten in Ermangelung von Radsätzen gekürzt verkehren würden (schon allein das Kürzen der Einheiten ist ein riesiger technischer Aufwand, den man bloß treibt, wenn es wirklich arg eng ist) oder notdürftig durch Sardinos oder so ein Zeugs ersetzt würden, stelle ich mir eher vor, dass da von wem und von wo auch immer BA 220 - Radsätze geliefert worden sind, die man nur unter Zudrücken aller Augen und Hühneraugen überhaupt abnehmen konnte und die eigentlich nur für Vmax = 40 km/h oder sowas geeignet wären.
Und bei radreifenlosen Radsätzen kann man halt selbst die allergeringste Unwucht mit nichts ausgleichen - und wenn die dann durch einen blöden Zufall einige zig Sekunden lang irgendwo die passende Resonanz findet, fängt das ganze Dings an zu hüpfen wie ein Karnickel.
Aber an dieser Stelle wird das so sehr spekulativ, dass ich diesen meinen Einfall lieber als Spinnerei liegen lasse, als ihn weiter zu spinnen.
Schöne Grüße
MM
Naja. Ich glaube, daß sich niemand auf so etwas einlassen würde. Das EBA ist da sehr humorlos. Nachdem anscheinend weder ein Fdl, noch der Tf einen Fehler gemacht haben, tippe ich eher auf ein Problem am Fahrweg wie abgesackte Schiene, z. B. durch Unterspülung (hat es da in letzter Zeit stark geregnet?) oder gar einen terroristischen Anschlag, o. Ä.
Wir werden sehn, wir werden sehn …
Gruß T
hattest du den Eindruck, dass @Inka da einen Zusammenhang andeuten wollte?
Das selbst stark überfüllte Züge nicht gleich entgleisen, sieht man doch auf entsprechenden Bildern aus Japan, Indien etc.