Wildblumen auf Gartenrasen aussäen - kann man machen?

Hallo, auf einem kleinen Stück Gartenrasen (sonnig, manchmal
kalter Wind, ca. 20qm) würde ich gern Wildblumen säen – z.B. nur Margeriten
oder eine Wildblumenmischung, gern hoch. Geht das direkt in die Rasenfläche
hinein? Hier habe ich gelesen, dass man Wildblumen nicht in vorhandenen
Gartenrasen säen soll; man soll erst umpflügen etc.: http://www.naturtipps.com/blumenwiese.html

Ich bin aber faul und unromantisch. Ich möchte also – wenn
machbar – direkt auf den vorhandenen Rasen säen und die Samen
kaufen, nicht selber sammeln. Danach möchte ich nicht weiter düngen oder
sonstwie pflegen. Die Blumen sind in Folgejahren gern wieder willkommen.
Alles andere, Aufwändigere scheidet aus; dann bleibt da eben
der reine Rasen.

Ich würde mir vorstellen, diese Rasenecke mit Wildblumen bis
zum Spätsommer gar nicht zu mähen und dann mit dem Rasenmäher reinzugehen, auch wenn die Pflanzen hoch sind. Letzten Sommer habe ich besagte Ecke auch bis
Spätsommer nicht gemäht und hatte viele 60 cm hohe Gräser; das hat der
Rasenmäher in mehreren Durchgängen durchaus bewältigt, zunächst wurde er vorn
leicht angehoben. Zuletzt wurde nochmal im November vorm Schnee gemäht. Sense
oder Balkenmäher habe ich nicht und sind mir auch von der KV verboten.

Wer hat konkrete Erfahrungen und Tipps zu meinen
Überlegungen? Z.B. Pflanzenarten oder gern auch empfohlene käufliche Mischungen
oder Typen? Oder Abraten? Ich frage mich auch, wann man säen sollte? Anfang April? Bis zur
kalten Sophie im Mai ist in meinem Sprengel in der Tat Frost noch möglich.

Danke!

Servus,

wichtig ist halt der offene Boden. Dafür musst Du nicht unbedingt umbrechen, es genügt auch ganz oberflächliches Lockern (z.B. mit Vertikutierer).

Was dann wirklich aufläuft und sich gegen den dichten Rasen durchsetzt, ist stark von dem vorhandenen Boden abhängig; es ist fast überall bloß ein kleiner Teil der Mischung. Ein wenig aufhelfen kannst Du damit, dass Du jetzt nach Vertikutieren ein bissele aufkalkst und dann später im April nach ein paar Regenfällen und erneutem Vertikutieren (und immer sinnvoll vor einer angekündigten eher stabilen Tiefdrucklage) die Wildblumen einsäst.

Wer ist die KV? Kreisverwaltung, Kassenärztliche Vereinigung oder Kleingartenverein? Ich fürchte, es geht um einen Kleingartenverein. Da wirst Du mit allem, was kein richtiger deutscher Fußballrasen ist, zur Zielscheibe für Schmutzwürfe und Anfeindungen jeder Art. Mir macht es ein kleines Vergnügen, diesen Schmutz zu kontern, aber es ist nicht jedermanns Sache - überleg Dir vorher, ob Du da nicht lieber klein beigeben willst, auch wenn der Rasen dann halt nicht so schön ist.

Aussäen von einheimischen Wildblumen geht gut vor den Eisheiligen - sie haben draußen, wo sie von sich aus wachsen, ja auch Techniken entwickelt, mit mitteleuropäischem Klima zurechtzukommen.

Wegen Pflanzenarten: Falls Du einen schweren, tonigen und entsprechend kalkarmen Boden haben solltest, auf dem praktisch nichts von den „üblichen“ Wiesenblumen gedeiht, kannst Du Dir mit Wiesenstorchschnabel und Akelei helfen - denen macht das nichts aus.

Schöne Grüße

MM

MM, Danke für die detaillierten Vorschläge! Vielleicht werde ich mich daran demnächst orientieren.

Damit hatte ich „Krankenversicherung“ gemeint (im Sinne von, mit Sense oder Balkenmäher würde ich mich selbst verletzen und dann keine Behandlung bezahlt bekommen). Ich werde noch an meinen Comedyschreiberfähigkeiten feilen.

ah, ok! Daran hab ich auch gedacht und war nahe daran, die Bewegung beim Sensenmähen zu beschreiben, die nicht bloß ein gutes Ergebnis bringt, sondern auch jede ungute Belastung für den Rücken vermeidet… Wie auch immer, ich will mich da nicht in Deine Angelegenheiten einmischen, aber Mähen mit der Säges ist - wenn man ein gutes Blatt und ein gutes Worb hat - schon eine Art meditativer Akt. Bloß für das Wetzen müßtest Du Dir einen Kettenhandschuh besorgen, wenn Du motorisch manchmal ein bissele daneben peilst.

Der traditionelle Spruch für Anfänger im Sensenmähen etwa im Stil von ‚Folk-Comedy‘ heißt:

Wo ich hinhau, fällt es nieder -
geh ich weiter, steht es wieder!

Aber schwer ist es wirklich nicht, wenn man das Blatt mit genügend „Vorbiss“ einstellt (= Spitze läuft etwa eine Handbreit innerhalb des Bogens, den das Ende des Worbs beschreibt) und wenn man bei der Bewegung nie an die Spitze des Sensenblatts denkt, sondern immer an das Ende des Worbs - dort liegt der Schwerpunkt der Bewegung.

Schwierig zu Lernen ist bloß richtiges Dengeln. Das ist aber nicht nötig, es gibt sehr gute Hilfsmittel dafür; schade, weil damit das Singen des Sensenblattes auf dem Dangelstock endgültig dahin und vorbei ist, aber dafür geht das Dengeln damit viel leichter als freihändig.

Schöne Grüße

MM

MM, Danke für die Tips :slight_smile: Aber wie oben geschrieben, ich bin nicht nur ungeschickt, sondern auch noch faul - wo ich hinhau, fall ich nieder.

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Ach, wer da mitreisen könnte! :wink: