Wilder Krokus im französischen Jura?

Liebe Reisekünstler,

eines meiner dauerhaft erhaltenen inneren Reisebilder ist der Blick über eine Wiese oder Weide, die (dem Licht nach Anfang-Mitte März) mit einem ganzen Teppich von hellblau blühendem wildem Krokus bedeckt ist.

Ich kann dieses Bild nur noch sehr vage örtlich zuordnen - es wird in einem der französischen Departements Jura oder Doubs gewesen sein. Es liegt eine ganze Weile zurück (etwa dreißig Jahre), und es kann gut sein, dass es derartige Wiesen inzwischen nicht mehr gibt, weil die Krokusse der Heiligen Nitrophoska oder ähnlichen Götzen geopfert worden sind.

Dennoch täte es mich interessieren, ob mir jemand hier mit einer konkreteren Verortung solcher Wiesen weiterhelfen kann?

Für Hinweise und Vorschläge dankt

MM

Hallo MM,

jetzt bin ich aber geplättet.

Krokusse finden sich auf Wiesen sowohl im französischen Doubs-Tal - insbesondere in den Talauen zwischen L’Isle-sur-le-Doubs und Besancon und auch im Tal der Loue, aber auch auf den Hochebenen des Jura.
ZB auf der Hochebene entlang der N83 zwischen Quingey und Mouchard sind die Wiesen im Frühjahr ziemlich gesprenkelt

Bist du etwa schon lange nicht mehr die gute alte N83 gefahren ???


Die lohnt sich nämlich immer noch als Genussfahrt zwischen Hericourt und Bourg-en-Bresse. Und selbst, wenn Du Deine Wiese nicht findest, hast du eine gute Gelegenheit, Dich an einer der besten Quellen überhaupt - direkt an der N83 - mit Comte, Morbier, Mont D’Or etc. einzudecken.

&Tschüß
Wolfgang

Sorry,

Link vergessen
http://www.comte.com/grangedevaivre

(Hoffentlich sieht das kein MOD mit nervösem Löschfinger)

&Tschüß
Wolfgang

auch am Clos du Doubs auf der Schweizerseite, speziell in der Gegend von Soubey, Saint- Ursanne, aber auch in Richtung Glovelier, Montfaucon etc.
Wobei Soubey mir besonders aufgefallen ist (2015)

Hallo Wolfgang,

Du weißt doch, dass ich Besançon - Lons-le-Saunier - Bourg-en-Bresse - Lyon normalerweise mit dem Rapide gefahren bin, der zwar grundsätzlich ähnlich verläuft, aber andere Perspektiven eröffnet; und wenn wir die Räder dabei hatten, sind wir immer auf der Schweizer Seite gefahren, weil die Rapides Strasbourg-Lyon zwar bis zum Ende mit Eröffnung der LGV alle einen Steuerwagen mit Fourgon hatten (auch wenn sie nirgendwo Kopf machten), der aber aufgrund irgendwelcher höheren Ratschlüsse immer abgeschlossen war. Auf diese Weise haben wir dann teils interessante Odyseen gemacht, etwa Basel-Genf, dann Genf Cornavin - Genf Eaux Vives quer durch die Stadt mit vollem Gepäck auf den Rädern, anschließend Nächtigung in La Roche sur Foron (so ein Ort wie Aulendorf oder Vierzon - wenn es den Bahnhof nicht gäbe, hätte niemand irgendeinen Anlass, da hinzufahren), bei der uns der Hotelier morgens zu wecken vergaß, so dass es dann grade eben noch mit Hängen und Würgen auf den einzigen Frühzug reichte, der Fahrräder mitnahm.

Wie auch immer - ich bin halt sehr selten zur Zeit der Krokusblüte unterwegs, die zwei Male, wo wir uns zu Ostern in Besançon und Ornans herumgetrieben haben, war Ostern später, und dieses Jahr kommen wir vielleicht zum Palmsonntagwochenende wieder in dieses Gäu, und da ist mir halt eingefallen, dass mir die inneren Bilder so ineinander verschmolzen sind, dass ich nicht mehr sagen konnte, ob die Krokusse jetzt eher bei Dannemarie oder eher bei Salins oder eher bei Lons oder Saint Amour waren. Weil wir auch jetzt nur mit den Rädern von der Bahnlinie wegkommen werden, kommt es da halt schon auf 30 Kilometer hin oder her an.

Damit bin ich jetzt jedenfalls orientiert.

Klar, außer Comté, Morbier, Mont d’Or verdienen ja auch noch Pupillin und Arbois ein 'vaut le voyage"…

Schöne Grüße

MM

– und natürlich noch ein Vergeltsgott extra für die Grange de Vaivre, die von Arc-et-Senans aus nicht so schwer zu erreichen ist. Mich zieht es da mehr in Richtung Pupillin, aber Adelheid, die in jüngeren Jahren mal in Besac als Schullehrerin in Assistenz unterrichtet und in Mömpelgard Orgelspielen gelernt hat, ist ein ausgesprochener Comté-Fän und wird sich das nicht entgehen lassen, falls es zu der Palmsonntagsfahrt kommt.

Für sie war es vor der LGV immer ein Vergnügen, im Zug am Fenster zu hängen und nach dem ersten buntfarbig gedeckten Kirchturm (ist glaub ich in L’Isle sur le Doubs) Ausschau zu halten, der dann in gespielter Kindlichkeit mit „Comté - Comté“-Rufen begrüßt wurde…

Schöne Grüße

MM

Hallo,

da wäre es doch

vielleicht eine nette Tour von ca. 30 - 35 km ohne allzu große Steigungen, vom Bahnhof Saint Vith an Osselle vorbei
http://grottes.osselle.free.fr/
ins Tal der Loue zu radeln und parallel zur N83 zu fahren. In Mouchard kann es dann ja wieder in den Zug gehen.

ansonsten kann ich mich nur wiederholen: Die N83 ist auch mit dem Auto eine Genußstrecke, wenn man sich Zeit nimmt.

&Tschüß
Wolfgang

Salü Claude,

auch Dir herzlichen Dank. Die Doubs-Schlinge Soubey - Saint-Ursanne - Ocourt ist schon seit Jahren als Feriengegend fest vorgemerkt; jetzt warte ich bloß noch darauf, dass die Süddeutsche Klassenlotterie mitmacht, dann wird es nach so vielen Jahren wieder heißen können „Endlich Ferien - Ihre Schweiz!“.

Aber vorläufig, mit sogar in Euro eher mittelmäßigen Einkünften, die eine Wurstsuppe in der Hasenburg zum Festtags-Souper werden lassen, muss das noch eine Weile warten.

Schöne Grüße

MM

Hi

Wenn Du nicht genug von Krokussen hast, kannst Du ja in der hiesigen Region um Bad Teinach/Zavelstein fündig werden. Es kommt wohl ein bisschen aufs Wetter an - ob vor Deiner Reise, mittendrin oder danach…

http://www.teinachtal.de/de/unsere-heimat/krokusbluete/zavelsteiner-wildkrokusbluete/

Ansonsten viel Vergnügen „en France“.

lg,
vordprefect

Mit dem Drahtesel?

Mit der SBB kommst du sehr gut über Délémont nach St. Ursanne.
Vom Bahnhof geht es zügig den Berg runter (mit Bremsen), aber jetzt kommts.
Auf den Weg nach Soubey musst du an Montenol vorbei und ob deine müde Knochen das Schaffen?
Es geht gewaltig bergauf.

Von Soubey Richtung Montfaucon musst du gezwungenermaßen über Les Enfers (wörtlich). Bei der Steigung und Serpentinen wirst du selbst mit dem Gerät

Probleme haben und mithelfen müssen oder schieben.
Selbst abgehärtete Radprofis stöhnen schon wenn Sie nur an die Strecke denken.
Gruß
Claude

Salü Claude,

es ist ziemlich lang her, dass ich mir Details zu der Gegend im Fahrplan angeschaut habe - aber damals hat das Postauto von St Ursanne nach Soubey und La Motte Fahrräder mitgenommen. Das ist halt das Komfortable am Hinterland in der CH, dass immer, wenn man am Ende der Kampfmoral hungrig und durchnässt irgendwo hängt und keinen Meter mehr weiter mag, irgendwoher ein rettendes Tüü - taa - too erklingt.

Schöne Grüße

MM

Fährt heute noch, Früher (1955 – 1960) zweimal am Tag. Inzwischen 6x täglich und mehr, und weiter bis Les Enfers.

Im Hotel du Cerf gibt es die besten Forellen in der Gegend, direkt frisch aus dem Doubs. Zulezt im April und September 2015 noch genossen.
Gruß
Claude