Hallo Claudia,
jetzt müssen wir aufpassen, dass wir nicht wegen „Thema im Brett verfehlt“ vom Mod. aus dem Forum geschmissen werden. Ich gebe dir recht: Die Philosophien bezüglich der Fingernägel für Gitarristen sind ziemlich breit gefächert. Ich kenne sogar welche- ganz berühmte- die sich die Fingernägel auch in einer ganz bestimmten Art und Weise schneiden bzw. schneiden lassen (berühmt heißt hier auch: lebt davon). Ob Seidenpapier und Nagellack so gut für die Fingernägel sind und ob sie nicht auch deswegen kaputtgehen können? Ich glaube, mal sowas gehört zu haben. Schließlich ist doch der Stoff, aus dem Nägel sind, auch zum Atmen „verdammt“.
Nein, bin ich nicht - ich bin Chemikerin.
Dann hast du ja u.U. das Problem mit Chemikalien?
Ich bin Hobbygitarrist und
obendrein stehe ich nicht auf den Sound, den Fingernägel
machen. Drum habe ich auch rechts kurze Nägel. Btw: Warum kann
man eigentlich nur mit langen Fingernägeln an der rechten Hand
klassische Gitarre spielen?
Gut, da gibt es Kontroversen, und manche spielen auch mit den
Fingerspitzen alleine. Aber viele - ich auch - finden es
erstens einfacher, wenn die Nägel rechts ein wenig über die
Fingerspitze hinausstehen, und der Ton wird auch lauter. Man
muss die Nagelkante mit 800er Schleifpapier glätten, der Klang
ist sehr gut, klar und sauber. Ich habe keine langen Forken
rechts, mit denen ich an den Saiten herumkratze
(„schrrr-plink“). Da gebe ich dir recht: das klingt
gänsehauterzeugend.
Übrigens: Ich habe dünne und brüchige Nägel. Selbst
wenn ich durch lange Untersuchungen herausfinden würde, warum
sie brüchig sind, könnte ich doch gitarrentechnisch z.B. nix
damit anfangen, sie würden sich schätzungsweist verbiegen.
Na, ich dachte, da du so „zupackend“ geklungen hast, dass du
die ganze Zeit mit Werkzeugen, Klebstoffen, Kettenfett und so
etwas arbeitest und dir vielleicht die Hände oft mit
Schleifpaste oder gar Verdünnung reinigst - diese Praxis sieht
man ja leider oft genug. Davon zerfallen die Nägel dann
geradezu, wie Blätterteig.
Nein, ich hatte schon immer brüchige Nägel, war als Kind auch extremer Nägelkauer, was u.a. damit zu tun hatte, was wir in dieser psychologisierenden Welt natürlich nicht so ohne weiteres akzeptieren. Da sind Nägelkauer einfach Psycherl, Psychopathen und verkappte Massenmörder
.
Ich mochte es einfach nicht, diese kleinen brüchigen Stellen und wenn man damit über Stoff fährt- pfui Teufel (schrabb- Nageleinriss…). Und drum habe ich so lange dran herumgenagt, bis das nicht mehr ging. Tat natürlich irgendwann weh
. Kreativität tut halt immer ein bisschen weh, kicher. Heute nage ich auch noch ab und an, aber ich komme dann recht schnell auf die überaus geniale Erfindung der Nagelfeile zurück, um mir die brüchigen Stellen glattzufeilen
.
Und ich dachte immer, alle Männer hätten ziemlich dicke
Fingernägel!
Oh, welch ein Irrtum! Ich dachte auch lange Zeit, dass z.B. Frauen kurze Finger haben. Tja, meine Freundin hat viele Jahre Klavier hinter sich, und ich weiß, dass sie nur die kleinere Handfläche hat, ihre Finger sind genauso lang wie meine!
Ich habe allerdings schon Gitarristen gesehen,
bei denen die Nägel der rechten Hand mit Schichten aus
Seidenpapier und Nagellack verstärkt waren - das waren dann
Berufsmusiker, bei denen die Nägel den Härten des Fandangos
Fandangos?
nicht gewachsen waren. Aber meine Nägel halten, wenn sie nur
ein wenig länger als die Fingespitze sind.
(wiederholt wegen weicher linker Fingerspitzen an Metallsaiten
gescheitert - von E-Gitarre mal gar nicht zu reden *seufz*)
Oops, also E-Gitarre wird meist mit Plektum gespielt und verführt - denke ich- schneller zu unsauberer Haltung. Andererseits: ich hänge auch bei klassischen Stücken ganz schön rum.
Gruß
Hermann
PS:
Möglicherweise sollten wir, um dem Rausschmiss vorzubeugen, unseren Kontakt auf eine Emailbasis stellen?!