Win 10: Programme nutzen nicht die volle CPU-Leistung

Hallo zusammen,

auf meinem PC (Win 10 Pro mit Intel-4-Kerner I5 mit 3,2GHz) laufen so ziemlich alle recourcenintensive Programme relativ langsam, obwohl die CPU nur zu ca. 50% ausgelastet ist. Auch die restlichen Komponenten wie Ram, HD und GPU sind dabei nur gering ausgelastet.

Einzige Ausnahme scheint Kaspersky Internet Security zu sein. Wenn das scannt, geht die CPU-Leistung auf nahezu 100%, sodass alles andere kaum mehr läuft.

Auch wenn mehrere Programm parallel laufen, geht die CPU-Leistung weiter nach oben. Der PC kann also mehr, als er oft tut.

Wer hat da eine gute Idee, wo ich da eine Bremse eingebaut habe?

Für Hilfe immer dankbar
Guido

Vielleicht Luftmangel? Also eigentlich: Kühlung wegen Staub zu schlecht?

Hi,

dann dürfte die Leistung nicht höher gehen, wenn mehrere Programme laufen, oder?
Mal davon abgesehen, dass ich die Kiste neulich erst aus anderem Grund offen hatte und nicht wirklich viel Staub zu sehen war.
Die CPU-Temperatur wird auch überwacht. Die geht bei allen 4 Kernen selten über 60°C und im Leerlauf auf unter 30°C zurück, bei Raumtemperatur von ca. 25°C.

Danke schon mal für Deinen Hilfeversuch
Guido

Hast du dir mal die Leistung der einzelnen Kerne anzeigen lassen? Es könnte sein, dass die Software nur zwei Kerne nutzt.

Hallo,

was sagen denn die anderen Recourcen? Sprich wie stark ist die Festplatte ausgelastet, wie voll ist der RAM?

Grüße
Pierre

Gutes Argument. Aber nein, alle Kerne laufen gleichmäßig.

Hier ein Beispiel. Anfangs Audiobearbeitung, ungefähr in der Mitte gestoppt (Ausschlag nach unten) und dann auf einer Landkarte mit vielen gespeicherten Tracks gescrollt, was sehr ruckelig war:

Man sieht deutlich, dass nichts in der Nähe vom Maximum ist, die CPU wird trotzdem nicht voll genutzt.

Hi,

alles OK, siehe Anfangspost bzw. das Foto, das ich eben in einer anderen Antwort hochgeladen habe.
Ram ist meistens zwischen 40-60% von 8GB, alle SSD/HD langweilen sich meistens.

Trotzdem danke für Deinen Hilfeversuch
Guido

P.S.: Zur Langlebigkeit von SSD, falls es jemanden interessiert:
Die 3. Platte ist eine 64GB SSD von Samsung, auf der ursprünglich Windows installiert war. Aus Speicherplatzgründen wurde sie durch eine größere SSD ersetzt und dient nun zur Videobearbeitung. Aktuell wurden auf ihr in 6758 Betriebsstunden 5,17 TB Daten geschrieben. Der Zustand ist bei 100%.

Das Bildschirmfoto habe ich gesehen. Danke dafür

Dann bliebe als Erklärung für mich nur noch, dass die Programme nicht sonderlich effizient sind. Sie nutzen offenbar noch nicht mal einen Prozessorkern zu 100% aus.

Grüße

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Sehe ich auch so.

Vermutlich arbeiten sie nicht sehr lokal mit ihren Daten und deshalb muss permanent der Cache neu gefüllt werden - was den Prozessor jedesmal warten lässt.

Was ist denn das genau für ein Prozessor? Sind das 4 echte Kerne oder 2 Kerne mit HyperThreading? Hyperthreading sieht im Taskmanager wie einzelne Prozessoren aus, sind es aber nicht. Das gilt nur für bestimmte Befehle, die unter bestimmten Bedingungen nebenläufig berechnet werden.

Und dann sind die meisten Anwendungen Singlethreaded. Das bedeutet, dass von der Software nur einer von deinen Prozessorkernen verwendet wird, der andere ist frei für was Anderes. In Kombination mit Hyperthreading sieht es dann bei Volllaust auf so einem Programm so aus, als ob es nur 50% der CPU-Leistung braucht. Tut es aber nicht. Es benutzt 100% eines Kernes. Der andere Kern ist frei.

Nun kommt aber allerlei Vodoo dazu und die Last wird zwischen den Prozessorkernen hin- und hergeschoben. Also ein paar Millisekunden 100% auf dem einen Kern. Und dann ein paar Millisekunden 100% auf dem anderen Kern. Davon bekommt dein Programm gar nichts mit.

Damit kann dein Prozessor länger den Turbo anlassen, weil die einzelnen Kerne zwischendrin wieder abkühlen können.

Am Ende sieht das dann genauso aus, wie auf deinem Bildchen. Ein Programm in Vollast auf einem 2-Kern-Prozessor mit Hyperthreading.

Ich würde sagen, es ist alles normal. Dafür spricht dann übrigens auch das hier:

Mehrere Programme belegen jeweils 1 Prozessor zu 100%.

So nun quantifiziere das mal. Was läuft wie langsam?

Warte, ich sehe es gerade.

http://browser.geekbench.com/v4/cpu/9767700

Also 4 Kerne. Das bedeutet also, ein Singlethreadprogramm erreicht systemweit gesehen maximal 25% Prozessorauslastung. Dazu kommt noch ein bisschen Zeug, was der Computer sonst so macht, deswegen sind das krumme Zahlen.

Ich bleibe dabei: Alles normal so.

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Hallo ihr beiden,

da einige z.T. recht aktuelle Programme dabei sind (z.B. Magix Video deluxe Version 2018), habe ich eigentlich ausgeschlossen, dass die so ineffizient arbeiten bzw. nicht alle Kerne nutzen. Dass der Cache immer wieder neu gefüllt werden muss, wäre natürlich eine Erklärung. Vor allem bei einigen der anderen Programme, die ich oft nutze.

Vielen Dank
Guido

Aber das heißt überhaupt nichts. Den Aufwand multithreaded zu sein, macht man nur, wenn es sich auch wirklich lohnt. Parallelität erhöht die Komplexität in einem Umfang, der durch den zu erwartenden Effekt häufig nicht gerechtfertigt wird. Versuch mal, 10 nebenläufige Prozesse zu debuggen. kotz

Magix Video deluxe wird vor allem die Grafikkarte parallel rechnen lassen, da spielt CPU nur für die interne Verwaltung eine Rolle. Also würden die von Parallelität auf der CPU nicht profitieren.

Ja, eine ganz schwache. Der Cache ist groß und extrem schnell. Aber wie ich das schon geschrieben habe, spielen da total viele Dinge mit rein.

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Hallo Flowerwoman,

da auch recht aktuelle Programme dabei sind (z.B. Magix Video deluxe Version 2018), habe ich eigentlich ausgeschlossen, dass die alle so ineffizient arbeiten bzw. nicht alle Kerne nutzen.
Wobei bei einigen der anderen Programme, die ich oft nutze, kann das durchaus der Grund sein. Vor allem bei den beiden, als ich den Screenshot gemacht habe. Das erste ist einfaches Freeware, das zweite stammt noch aus Zeiten, zu denen es vermutlich noch gar nicht mehrere Kerne gab. Schade, gerade das ruckelt doch ziemlich. Die anderen dauern halt nur etwas länger, haben dafür den Vorteil, dass der PC nebenbei noch für andere Sachen gut nutzbar ist. Und die Temperaturen in den Kernen gehen auch nicht ganz so hoch, was ja auch von Vorteil ist.

Vielen Dank für Deine Erklärungen, das hört sich durchaus plausiebel an!
Guido

Eine extra GraKa habe ich nicht. Da die interne GPU noch nicht mal annähernd ausgenutzt wird, habe ich meine Zweifel, dass sich die Anschaffung lohnt, für das bisschen was ich da mache.

Hat nichts damit zu tun. Multithreading ist kein Zeichen von „ich kann viel“ oder „mein Programm ist teuer“. Hab ich alles oben schonmal beschrieben.

Hat damit nichts zu tun. 7-zip ist auch freeware, aber parallelisiert. Damit kannst du das wunderbar testen. Einfach mal runterladen und dann den Benchmark (Extras - Benchmark) machen. Dort kannst du die Anzahl Prozesse einstellen. Mach das mal und schau dir den Taskmanager dabei an. Fang mit 1 Thread an und lass das 2 Minuten laufen. Dann erhöhe das und beobachte.

Wenn du deinen Prozessor voll auslastest, geht der Takt irgendwann zurück und die Gesamtperformance nimmt ab. Das liegt an der Wärme.

Aber auch die kann etliches parallel machen, dafür ist sie ja da. Und woran merkst du denn, dass die GPU von deinem Magix-Dings nicht verwendet wird?

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…beschleunigt die Videoberechnung ja auch nicht und wird deshalb dafür nicht benutzt.

Na, dann lohnt sich das Nachdenken über die Geschwindigkeit aber auch nicht wirklich.

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Natürlich können auch Freeware-Programme multithreadfähig sein. Wobei ich aber davon ausgehe, dass die generell eher „einfach gestrickt“ sind, als Kaufprogramme von großen Firmen.
7-zip ist mir bekannt, ich nutze es aber nicht. Aber das werde ich mal testen.

Das ab einer gewissen Temperatur die Leistung gedrosselt wird, ist auch klar. Ich weiß zwar nicht, wann das genau bei meinem PC der Fall ist, aber ich meine das sollte erst bei >80°C oder noch höher sein, was meine CPU trotz Standard-Lüfter eigentlich nie erreicht.

Die interne GPU wird laut Taskmanager durchaus genutzt. Klar, dass die eine richtige GraKa nicht ersetzt. Gerade besagtes Ruckeln ließe sich damit vermutlich reduzieren oder sogar abstellen. Wobei ich nicht sicher bin, ob mir da eine einfache GraKa wirklich was bringen würde. Und über 200 Euro oder sogar noch deutlich mehr möchte ich nicht investieren.

Ist halt nur ärgerlich, wenn man dann doch mal auf die Beendigung eines Programmes ein paar Minuten warten muss, obwohl der PC scheinbar nicht voll ausgelastet ist.

Vielen Dank für Deine Erklärungen!
Guido

Quatsch. Kennst du LibreOffice? R? PSPP?

80°C interne CPU-Temperatur hast du ratzifatzi. Deine Lüfter sind viel zu träge, um jeden Leistungsanstieg verzögerungsfrei mitzumachen. Das runtertakten siehst du im Taskmanager unter „Geschwindigkeit“. Das ist die aktuelle Geschwindigkeit. In deinem Bild liegt sie höher als der Basistakt. Das geht nur, solange die CPU nicht unter Dauerlast ist. Sobald das losgeht, geht der aktuelle Takt runter. Und er geht runter, wenn die CPU nicht oder nur ganz wenig benötigt wird. Stromsparen, wissen schon.

Welches Programm ruckelt denn? Ruckeln sollte eigentlich nichts, auch nicht bei interner Grafik. Alle Treiber aktuell?

Sag mal konkret, welche Programme das sind. Das ist kein normales Verhalten - ungeachtet der CPU-Auslastungsfrage. Die sieht für mich immernoch normal aus.

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Libre Office kenne und nutze ich. Auch wenn das kostenfrei ist, ist das kein Programm, das ich mit „einfach gestrickt“ meinte. Da dachte ich eher an die vielen kleinen Hilfsprogramme, die man so im Netz bekommt.

Was die Temperaturangaben betrifft, so kann ich mich nur auf das verlassen, was ich auslesen kann. Und wenn da die CPU im Leerlauf ist und plötzlich richtig was tun muss, so dauert das doch einige Sekunden, bis die Temperaturen in den Kernen an 60°C heran kommen. Und bei knapp unter 70°C ist eigentlich immer Schluss. Ich habe aber im Mainbord die CPU- und Gehäuselüfter so eingestellt, dass sie ab 50°C oder so schon volles Rohr laufen.

Der Takt ist angegeben mit mormal 3,2GHz, maximal 3,7GHz. Aber stimmt, da liege ich auf dem Bild mit 3,49GHz für einen angeblich nicht ausgelastete CPU schon ordentlich hoch. Im Leerlauf geht er auf rund 0,8Ghz zurück.

Ruckeln tut vor allem Garmin Mapsource. Ich weiß, das wurde schon längst durch den Nachfolger abgelöst, mit dem komme ich aber nicht so gut klar. Ich habe das aber eben mal probiert, das läuft absolut ruckelfrei.

Ansonsten sind es neben dem erwähnten Magix noch Programme wie MP3-Speed (www.mp3-cutter-splitter.com) und mehrere noch unbekanntere Spezialprogramme, von denen ich zwei unbedingt mal von der HD auf die SSD schieben muss, wie ich gerade feststellte. Da laufen CPU und HD abwechselnd mal auf volle und mal halbe Kraft. D.h. die CPU wartet immer wieder auf die HD, dass muss ja nicht sein. :wink: