Windeln 'andrehen' oder Alternativen?

Hallo Ihr Lieben,

es geht um meine Oma, die fast 92 Jahre alt ist - und sehr eitel. :smile:

Bis auf Altersdiabetes geht es ihr soweit gut. Klar, sie ist nicht mehr ganz so fit im Kopf, aber sie liest noch, löst Kreuzworträtsel, und ich spiele mit ihr abends zumeist noch eine Runde Halma oder Rommee. Der Arzt kommt alle 3 Wochen zur Blutabnahme und zur allgemeinen Untersuchung. Sie besteht immer noch auf ihr Schlafzimmer im 1. OG und kommt auch noch die Treppen hoch, auch wenn sie nicht mehr so gut zu Fuß ist, aber sie ist eben eitel. Auch duscht sie sich noch allein.

BLOSS: Sie verliert immer mal wieder Kot. Ihre Nachthemden, Unterwäsche und Bettlaken kann meine Mutter täglich waschen/wechseln. Wenn es meiner Oma nachts passiert, findet man auch noch ihre Versuche, die Wäsche selbst zu reinigen.

In den letzten Tagen ist es jetzt aber vorgekommen, dass sie tagsüber den Kot vor dem WC verloren hat, reingetreten ist und den Kot im Haus verteilt hat.

Das hat sie auch registriert und meinte dann: „Oh je, jetzt fängt es an!“

Meine Mutter und ich sind zwar einigermaßen „pflegeerfahren“ und haben auch keine „Vorbehalte“ - wir sind ja froh, dass es ihr noch so gut geht, aber es wäre für uns schon eine Hilfe, wenn wir meine eitle Oma von Windeln überzeugen könnten.

Lach, wir waren ja schon froh, dass wir ihr vor einiger Zeit ein Hörgerät andrehen konnten (ging ja vorher gar nicht!).

Aber wie soll man einem Menschen, der eigentlich noch recht fit ist, klar machen, dass Windeln nicht unsinnig sind.

Wenn Ihr alternative Vorschläge habt, dann her damit! :smile:

Danke und liebe Grüße

Kathleen

Guten Tag,
es gibt ganz süsse Höschen für Damen und dazu passend kleinere und dünnere Einlagen. Wenn da was passiert
, wird oft nur die Einlage gewechselt.
Lass Dir mal sowas im Sanitätshaus zeigen, später kannst Du auch bei Rossmann o.ä. kaufen.
Lg aria

Hallo Kathleen,

Nun, meine Antwort ist einfach.

Du selber sagst dass Sie noch fit ist und eitel.
Dann bitte Sie ganz einfach zum Gespräch, denn Sie wird es schätzen dass Ihr Sie nicht mit irgendwelchen „Machen“ versucht auszutricksen.

Behandelt Sie wie einen normalen erwachsenen Menschen in den Thema, auch wenn es euch und ihr peinlich sein sollte.

Sprecht es einfach an „Liebe oma, du hast selber gesehen dass du in letzter Zeit angefangen hast kleine Verckelein zu machen. Und ich denke, dass Dir ja auch viel dran liegt, so etwas zu vermeiden. Deswegen würde ich Dir die beste Lösung dafür anbieten, Seniorenwindeln zu tragen. Diese vermeiden Verckelein und helfen dir dabei das Leben weiter zu geniessen ohne acht geben zu mpssen dass du kleinigkeiten verlierst.“

Die direkte, aber einfühlsamme Art ist eigentlich immer die beste.

MfG

Hallo,

ich würde ihr nicht sagen, das sie Windeln tragen soll, sondern Inkontinenzhosen. Hört sich besser an. :wink:

Und dann auch mal zum Arzt gehen, könnte ja auch eine Organische Ursache haben, die behoben werdenkann.

lg

Brenna

Moin,

als Frau sollte sie es doch kennen auch zu anderen Gelegenheiten Einlagen zu tragen. Da hat auch keiner von „Windeln“ gesprochen.

Wenn du ihr vorschlägst „Windeln“ zu tragen, muss sie sich ja wie eine debile Idiotin vorkommen.

Gruß
M.

Hallo,

ich würde versuchen, ihr erstmal Windeln oder Inkontinenzhosen mit entsprechenden Einlagen für die Nacht schmackhaft zu machen. Wenn sie das mitmacht und feststellt, dass es eine gute Sache ist, ist es vielleicht einfacher, ihr das Tragen am Tag nahezulegen.

Erkundige dich aber unbedingt, ob diese Inkontinenzgeschichten nicht von der Krankenkasse getragen werden. Selber kaufen wird auf Dauer teuer. Fragen und verhandeln lohnt sich. Außerdem arbeiten KAssen oft mit Anbietern zusammen, die günstig sind. Aber ich bin sicher, in dem Bereich wirst du dich auskennen. Leider.

LG Barbara

Hallo,

meine Oma hatte am Anfang keine Windeln bekommen sondern Tena Unterhosen.

Sie konnte sie anziehen wie Unterwäsche, konnte sie bei einem maleur auch selber wechseln und hatte so aber nicht das Gefühl das sie zum „Monster“ motiert was nichts mehr alleine hin bekommt. Sie fällt auch nicht so auf wie eine Windel da sie sehr diskret unter der Hose oder dem Rock getragen werden kann.

Klar ist es ein kostenfaktor, aber man kann der Oma es besser verkaufen wie eine Windel, sie wird es eher ausprobieren wie eine Windel und es gibt sie auch gelegentlich bei Rossmann im ANgebot und dann kauft man einfach eine Packung mehr. Der Vorteil… wenn eben nichts in der Hose gelandet ist kann sie sie noch eine kleine Weile weiter tragen wie eben eine Unterhose und ansonsten ist sie einfach und schnell gewechselt.

Gruß Sunny

"Liebe oma, du hast selber gesehen dass
du in letzter Zeit angefangen hast kleine Verckelein zu
machen.

Entschuldige, aber so mit einem erwachsenen Menschen zu sprechen ist mehr als respektlos.
Man kann die Dinge doch beim Namen nennen.

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Respektlos? Kann es sein dass du keine Ahnung hast was Respekt ist oder eine unglaublig dünne Haut hast?

Wenn eine Person eitel ist… was denkst du ist besser zu sagen „Oma du verlierst Kot“ oder „Oma du machst kleine Verkeleien“…

Denk mal drüber nach anstelle so eine ungerechtfertigte Reaktion zu haben und so etwas zu schreiben… danke!

Ergänzung
Guten Morgen Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Beiträge.

Normale Slipeinlagen trägt meine Oma schon. Dann noch eine wichtige Ergänzung: Aus Eitelkeit zwängt sie sich täglich noch in eine Corsage, die im Schritt zu verschließen ist. Wenn es dann mal schnell gehen muss, …; und „normale“ Windeln passen wohl auch nicht in die Corsage.

Diese Inkontinenzhosen kenne ich nicht! Halten die auch den Kot? Denn bezüglich Urin haben wir ja kein Problem.

Viele Grüße

Kathleen

Ferkel - Ferkelei
… Ferkel ist ein kleines Schwein.
Nichts für ungut.

Hemba

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hallo Kathleen,

das kenne ich von meiner Mutter. Daher meine Frage: Hat sie auch Bauchschmerzen und muss dann gaaanz schnell? Wenn ja: Schleunigst zum Arzt! Wenn meine Mutter früher mit dem Arzt darüber gesprochen hätte, wäre ihr noch zu helfen gewesen. Ich will dir keine Angst machen, aber es gibt eine Erkrankung, bei der die Darmwände nach und nach zerfressen werden (kein Krebs!). Rechtzeitig entdeckt, kann man das befallene Stück Darm entfernen. Je länger man wartet, desto größer ist die Gefahr, dass so viel Darm zerstört ist, dass man nicht mehr operieren kann. Meine Oma hatte dasselbe. Bei ihr hat man einen künstlichen Ausgang gemacht, aber auch sie hatte zu lange gewartet. Wie gesagt: Ich will keine Angst machen - aber laßt es abklären! Offensichtlich ist, daß der Schließmuskel nicht mehr dem Druck standhält. Vielleicht genügt da ein kleinerer Eingriff - plastische Chirurgie? Aber das alles kann nur ein Facharzt abklären. Nach der Erfahrung mit meiner Mutter und meiner Oma scheint mir das wichtiger zu sein als die Frage nach Windeln oder Windelhosen. Windeln nehmen die Nässe auf, was ja hier nicht nötig ist. Windelhosen lassen den Kot nicht rausfallen. Je nach Krankheitsbild üernimmt entweder die Krankenkasse oder die Pflegeversicherung den Großteil der Kosten.

Ich hoffe, daß es „nur“ der Schließmuskel ist. Alles Gute,
Hannelore

Hallo Hannelore,

versteh mich bitte nicht falsch: Ich liebe meine Oma (ist immer mein einziger Großelternteil gewesen und hat auch in meiner Kindheit bei uns gewohnt), aber:

Ich mute doch einer fast 92-Jährigen keine OP mehr zu! Ich „verbiete“ ihr auch nicht ihre Zigaretten oder ihren Glühwein/Tee mit Rum und ihre Süßigkeiten.

Woran sie letztlich in ihrem Alter stirbt, ist nur insofern relevant, dass sie nicht leiden sollte.

Wir bekommen sie auch gar nicht mehr zum Arzt (deshalb die Hausbesuche), da sie nicht will!

Wir wollen sie einfach so leben lassen, wie sie es für richtig hält. Aber an den Stellen, die uns (sprich meine Mutter und mich) einschränken, möchten wir schon gern ansetzen.

Wenn sie mal vergisst, ihren Kot wegzuspülen, haben wir kein Problem. Wenn mal ein feuchter Pupps das Nachthemd/Laken beschmutzt, auch nicht!

Aber wenn sie ihren Kot im Haus verteilt, kann man doch auf Abhilfe hoffen?!

Liebe Grüße

Kathleen

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Hallo Kathleen,

es geht um meine Oma, die fast 92 Jahre alt ist - und sehr
eitel. :smile:

In den letzten Tagen ist es jetzt aber vorgekommen, dass sie
tagsüber den Kot vor dem WC verloren hat, reingetreten ist und
den Kot im Haus verteilt hat.

Das hat sie auch registriert und meinte dann: „Oh je, jetzt
fängt es an!“

und hier würde ich ansetzen: Die Eitelkeit dazu benutzen, dass es doch einer Frau wie ihr nicht gut anstehe, den Kot in der Wohnung spazieren zu treten. Dann doch lieber eine Vorrichtung zum Auffangen (Windel finde ich auch einen blöden Ausdruck für Erwachsene).

Gruß, Karin

… Ferkel ist ein kleines Schwein.
Nichts für ungut.

Achso aber zu schreiben „du verlierst kot“ hört sich besser an???

  1. war es nur ein beispiel wo ich geschrieben habe, jedoch um zu zeigen dass das Thema direkt angesprochen werden sollte.

  2. verkelei hört sich viel besser an als alles voller kot verschmiert…

Hemba

Hallo Kölscher,

vorweg: Ist mir relativ mumpe, wo und wann du dich da irgendwie ferschrieben hast, denn das ist nicht der Punkt.

Aber zum einen assoziiert eine 92jährige, die noch nicht vollkommen dement ist, den Begriff „Ferkelei“ möglicherweise ein klein wenig anders.

Und zum anderen, um wieder zum ernsten Kern deines Vorschlags zurückzukommen, das unwillkürliche Verlieren von Kot/Stuhlgang/Fäkalien hat wohl im Falle der UP ganz handfeste organisch/gesundheitliche Gründe, deswegen finde ich es auch gänzlich unangebracht, diesen doch sowohl die alte Dame als auch ihre Umwelt sehr beeinträchtigenden Umstand derart neckisch zu verniedlichen. Schliesslich tut sie dies ja wahrscheinlich nicht, um gewissermassen augenzwinkernd ihre Angehörigen ein wenig zu foppen.

Würde ich, solange ich überhaupt noch etwas von meiner Umwelt irgendwie mitbekäme, dergestalt angesprochen werden, wenn ich meinen Stuhlgang nicht mehr unter Kontrolle hätte, dann würde ich dieses Verniedlichen in diesem Zusammenhang auch wesentlich respektloser und herabwürdigender empfinden als die sachliche Benennung des Vorgangs an sich.

Das ist von diesem niederschmetternd entwürdigenden, leider weit verbreiteten Pflegerjargon ála „Jaaa, feines Happihappi“, „Schön A-A gemacht“ etc. nur noch ein kleiner Schritt entfernt.

Ich glaube, eben das meinten die, die dir widersprochen haben. Was spricht denn gegen: „Du verlierst leider manchmal deinen Stuhlgang, sollen wir dir nicht helfen, in Zukunft etwas dagegen zu tun?“

Beste Grüße

Annie

Liebe Annie,

vielen Dank. Ich wollte selbst sowas ähnliches schreiben, aber du hast es wesentlch besser auf den Punkt gebracht, als ich das geschafft hätte. * dafür.

LG Barbara

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noch mehr OT
Hallo

der Ausdruck Ferkelei wäre in meiner Familie durchaus verwendbar, er gehört zum normalen, alltäglichen Sprachgebrauch - es ist eine Umschreibung, die verwendet wird, wenn man nicht direkt zur Sache kommen will, weil der anderen Person das peinlich sein könnte.

Meine Oma hätte eine direkt Ansprache auf ihr Malheur (

offen mit ihr reden
Hi!
Mein Vorschlag geht auch in die Richtung: Offen mit ihr reden - vorher überlegen, wer das am besten machen soll.

Und auf ihre „Eitelkeit“ abzielen, wie schon unten beschrieben.
Ich würde auch den Geruch erwähnen, den schon kleinste Kotreste am falschen Platz verbreiten.

Das möchte sie doch bestimmt nicht.

Auch finde ich könnte es ehrlicherweise ein Argument für sie sein, dass Eure Arbeit damit wesentlich erleichtert wird.

Außerdem rate auch ich, mal den Arzt zu befragen nach möglichen Ursachen.

Grüße
kernig

Danke
Guten Morgen Ihr Lieben,

zu dem gesundheitlichen Aspekt: Der Arzt sagte uns, dass bei Diabetikern Blähungen und Durchfall („feuchte Pupse“) nicht ungewöhnlich seien. Die Ernährung meiner Oma (bis auf ihre „Schwächen“ zwischendurch) ist aber sehr ausgewogen und regelmäßig.

Ich denke daher eher, dass sie einfach nicht mehr schnell genug zum WC kommt und einfach zu lange braucht, um ihre blöde Corsage aufzumachen.

Ich werde jetzt mal einen guten Moment abpassen (ihre Stimmung und Aufnahmefähigkeit schwanken) und ganz offen und respektvoll diese Problematik ansprechen. Sie soll dann erst einmal selbst einen Vorschlag machen, bevor ich von „Ferkeleien“ (täte ich ohnehin nicht!) und Windeln spreche.

Ich finde es nur etwas schade, dass ich zu spät reagiere. Meine Oma und meine Mutter sind morgen auf eine Hochzeit eingeladen (mit Hotelübernachtung). Meine Mutter „möchte“ meine Oma jetzt nicht mitnehmen, da sie befürchtet, dass meine Oma ihren Kot verliert! :frowning:

Meine Schuld! Aber vielleicht finde ich ja morgen, wenn wir allein sind, einen guten Moment, mit ihr darüber zu reden.

Vielen Dank an Euch!

Aber kann mir noch jemand sagen, welcher „Schutz“ in eine Corsage passt? :smile:

Liebe Grüße

Kathleen