Windkrafträder, Hintergrundinformationen?

Guten Tag,

Windräder werden überall aufgestellt.

Jetzt auch bei uns.

Ein guter Grund sich mal Gedanken darüber zu machen.

Die Bürger werden an Gewinnen beteiligt und man tut etwas für die Umwelt. Das
sind zwei gute Argumente und beruhigen 80 % der Bürger.

Ich frage mich, was passiert mit dem Strom, der erzeugt wird?

Es wird nichts abgeschaltet und der Strom kann nicht gespeichert werden.

Immense finanzielle Aufwendungen und Eingriffe in die Natur.

Weiterhin, Gutachten, die selten die wahre Leistung der Realität widerspiegeln.

Danke für kundige Rückmeldungen an jemanden, der sich gerne tiefer in das Thema
einlesen möchte und kein prinzipieller Gegner ist!

Viele Grüße

Servus,

derzeit wird Strom in Pumpspeicherkraftwerken und zu einem bisher noch kleinen Teil im Gasnetz gespeichert; den Rest besorgt die Steuerung von Kraftwerken, die weniger träge reagieren als AKW.

Der Bedarf an zusätzlicher Speicherkapazität wird als so gering prognostiziert, dass die RWE aus dem Projekt Atdorf im Südschwarzwald (1,4 MW) ausgestiegen ist und fraglich ist, ob dieses neue Pumpspeicherkraftwerk realisiert werden wird. Das PSW Heimbach, geplant von den Stadtwerken Mainz, gilt ebenfalls als Abenteuer.

Schöne Grüße

MM

Hallo!

Es wird schon abgeschaltet wenn es absolut notwendig sein sollte.
Dann gibt es für den Erzeuger Entschädigungen.

In der Regel hat aber der Windstrom Vorrang, was auch bedeutet, andere Kraftwerke(Kohle, Gas, Kernenergie) werden ggf. gedrosselt oder ganz abgeschaltet.
Der Regenerative Strom wird auch schlicht ins Ausland geleitet und dort sehr günstig verkauft, was auch dort nicht unproblematisch ist. Manche Nachbarn(Polen etwa) beschweren sich und denken an, sich aus dem Europäischen Verbundnetz mind. zeitweise abzukoppeln.

Speichermöglichkeit von Strom gibt es in Ansätzen. Das genannte Pumpspeicherwerk wäre so ein Fall. Man nutzt die Energie des vorher mit „überflüssigem“ Strom hochgepumpte Wasser als Speicher. Bei Bedarf kann es sehr schnell über Turbinen/Generator zurückgewandelt werden.

Andere Formen wären echte Stromspeicher aus Akkus, was es im kleinen Maßstab bereits gibt(PV-Anlagen), im großen Maßstab nur im Testbetrieb.

Ebenfalls angedacht sind Umwandlungen von Strom in Gas und Speicherung im vorhanden Erdgasnetz.
Oder die intelligente Koppelung von den vielen kleinen PV-Akkus der Privathaushalte oder später mal der Akkus von ungenutzten E-Autos an Ladestationen.

Übrigens, die Bürger sind in den seltensten Fällen an den Erlösen der Windkraftwerke beteiligt. Eher im Gegenteil, sie zahlen über die EEG-Umlage dafür !
Nur wenige Anlagen werden als Bürger-Windpark oder Einzelanlage betrieben nach einem genossenschaftlichen Modell wo es viele Anteilseigentümer gibt, die dann auch an der Erlösen teilhaben.

MfG
duck313

Halli und hallo,

zwar ist die RWE ausgestiegen, aber nicht weil der zukünftige Bedarf fehlen würde. Der Grund war, dass der mittels PSKW produzierte Strom wirtschaftlich auf absehbare Zeit nicht konkurrenzfähig ist. Wo kein Gewinn, da keine Investition.

Fakt ist jedoch, dass die zusätzlichen Speicherkapazitäten mit Zunahme des Anteils regenerativer Energien am Strommix sehr wohl gebraucht werden. Ebenso wie neue Stromtrassen von Nord nach Süd. Aber hier regiert mal wieder das Motto „wasch mich, aber mach mich nicht nass“. Gegen Altdorf haben sich die Grünen vor Ort vehement ausgesprochen, während ihre Bundes-/LandesGrünen eine Pro-Haltung vertraten.

Gruß
vdmaster

Wenn die Windenergie richtig gut projektiert und nicht als Parallele zur konventionellen Erzeugung in Scheinvergleichen –wie diese sog. Speicherproblematik und Anderes, siehe deinen Beitrag- ständig ideologisch verheizt wird, dann ließe sich mit ihr allein die komplette Energieversorgung bewerkstelligen. Zum Beispiel durch geschlossene CO2- Kreisläufe. Das ist aber eine riesige technische Herausforderung für die ein erklärter politischer Wille nötig ist. Aber ein Land, in dem nicht mal Flughäfen projektiert werden können, führende Nullen den Kasper und Nachlaberer von Lobbyisten (RWE etc., siehe ebenfalls andeutungsweise deinen Beitrag) machen und der höchste Gradmesser aller Dinge die Stammtischtauglichkeit ist wird so etwas nicht hinkriegen.

Im Übrigen ist das Thema hier schon x-mal diskutiert worden….

Hallo Uwe!

quote=„Uweuwe, post:1, topic:9316198“]
Ich frage mich, was passiert mit dem Strom, der erzeugt wird?
[/quote]
Die Energie wird ins Leitungsnetz eingespeist. Bei Überangebot werden Kraftwerke zeitweise vom Netz genommen, was bei Windkraftanlagen besonders schnell und einfach geht.

Nach und nach werden die AKW vom Netz genommen.

Doch. Speichermöglichkeiten wurden im Netz schon immer gebraucht, um Lastspitzen abzudecken. Neue Speichermöglichkeiten kommen zukünftig durch Methanisierung mit überschüssigem, aus Windkraft erzeugtem Strom hinzu.

Man kann Windkraft oder beliebige andere Kraftwerkstypen nicht isoliert betrachten, immer nur im Gesamtkonzept, das gerade im Umbau begriffen ist. Ein Teil der Umstrukturierung besteht aus einer veränderten Tarifstruktur in Verbindung mit elektronischen Verbrauchszählern. Ziel dieser Maßnahme ist eine Verkleinerung des Verhältnisses Spitzenlast/Grundlast, also Absenken der Lastspitzen zu Gunsten etwas höherer Grundlast. Grundlast und verbleibende flachere Lastspitzen müssen aus einem Mix aus grundlastfähigen Kraftwerken, Windkraftanlagen und Speichern gedeckt werden. Windkraftanlagen zusammen mit Speichern sind auch wieder grundlastfähig, so dass im Laufe der Zeit auch Braunkohlekraftwerke vom Netz gehen können.

Unser Leben ist mit Kosten verbunden und ohne Eingriffe in die Natur geht gar nichts. Wer heftige Eingriffe in die Natur sehen möchte, möge sich Braunkohletagebau zum Kraftwerksbetrieb ansehen oder vom Steinkohlebergbau angerichtete Schäden. Von Emissionen ganz zu schweigen. Risiken und ungelöste Entsorgungsprobleme beim Betrieb von AKW muss man an dieser Stelle wohl nicht vertiefen.

Auf lange Sicht und im laufenden Betrieb schadstofffrei steht nur Energie aus Wind und Sonne zur Verfügung. Das Problem eines speicherfähigen und transportablen Energieträgers hoher Energiedichte wird mit Wasserstoff gelöst. Das Konzept ist inzwischen Jahrzehnte alt, aber immer noch aktuell, weil bisher nirgends bessere realisierbare Ideen publiziert wurden.

Spielraum für Verschwörungstheorien gibt es nicht. Alle erforderlichen Fakten, Zahlen und Verfahren sind bekannt und allgemein zugänglich.

Gruß
Wolfgang. .

Servus,

wenn mehr Pumpspeicherkraftwerke benötigt würden, wären sie konkurrenzfähig: Bei irgendeinem Überschuss X im Verbundnetz wäre dieser so schmerzhaft - bzw. bei irgendeinem Nachfrageüberhang der Mangel so empfindlich, dass die Preise die teurer gebauten jetzt projektierten PSW genauso rentabel machten wie die, die vom Hotzenwald aus seit Jahrzehnten den Ausgleich im Verbundnetz besorgen.

Dass auf die lange Sicht nicht mit so stark negativen Preisen bei Angebotsüberhang aus Wind und/oder Sonne und heftigen Engpässen und somit sehr hohen Preisen beim Wegfall selbiger gerechnet wird, zeigt, dass man offenbar nicht mehr davon braucht als die, die eh schon laufen, oder mit einem zügigen Ausbau alternativer Speichermöglichkeiten z.B. über Stromvergasung gerechnet wird (die gibt es derzeit in industriellem Maßstab bloß in Württemberg, wo man sie nicht so braucht, aber offenbar wird sie auch als tauglich für Cuxhaven eingeschätzt).

Dass im Zusammenhang PSW viel weniger gebaut wird, als angedacht war, zeigt auf jeden Fall, dass das Mantra „Strom kann nicht gespeichert werden“ heute nicht richtiger ist als vor vierzig Jahren, als Grundremmingen auch nicht immer Montagfrüh um zwei Uhr abgeschaltet wurde.

Schöne Grüße

MM

Servus,

das ist sehr weit übers Andenken hinaus: Teils laufen solche Anlagen schon, teils gehen sie in überschaubarer Zeit in Betrieb. Bei Tante Wiki ist eine Liste zusammengestellt: https://de.wikipedia.org/wiki/Power-to-Gas#Existierende_und_geplante_Anlagen

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Er besteht je nach Region quasi als systembedingter Dauerzustand. Schmerzhaft ist er für die Erzeuger wg. der garantierten Vergütung nicht. Die Händler müssen diesen Überschuss an Strom aus reg. Energie dann ins „nördliche“ Ausland verschleudern, weil er wg. der fehlenden Infrastruktur nicht in den Süden transportiert werden kann. Besteht der Überschuss im Süden, dann wird er bspw. an die Ösis zu lachhaft niedrigen Ramschpreisen verschleudert. Zuverlässig über die Öko-Umlage subventioniert.

Der Markt reguliert es eben nicht, weil die reg. Energie nicht ganzjährig lieferstabil ist, bzw. die Transportwege fehlen, um den Überschuss an den innderdeutschen Verbraucher zu bringen.


Man kann sich an zwei Fingern abzählen, welche Stromart aus F importiert und welche nach bspw. DK exportiert wird.

Die Hoffnung auf den zügigen Ausbau träfe es wohl eher. In D sehe ich da nur Schneckentempo und das schon genannte Wasch-Motto. Ich hoffe ebenfalls, dass in Sachen Speicher alles schon hinhauen wird, habe aber meine (berechtigten?) Zweifel, dass dies (ohne Ausfälle) allein vom Markt geregelt werden kann oder werden wird.

Gruß
vdmaster

…plus Biomasse. (Wenn man nicht grad wieder vor Geldgier die Landschaft zerstoert) Biomasse hat den Vorteil, dass sie tageszeitlich den Bedarf ausgleichen kann, nachts ohne Sonne kann man aus Biomasse Strom erzeugen, oder tags bei Spitzen. Auch Erdgas aus Biomasse funktioniert.
.
Tesla denkt an Batteriespeicher fuer Haushalte.
Es gibt einzelne virtuelle Kraftwerke, Zusammenschluss von Batteriespeichern vorzugsweise in KFZ, um die Last an die Produktion anzupassen. Bei zu viel Produktion aufladen der Akkus, die dezentral stehen. Ebenso kann man Blockheizkraftwerke als gemeinsames Kraftwerk (teilweise) steuern.
.
siehe auch youtube zoEC4cRZdPY
Gruss Helmut

Hallo,
zum Speichern von Strom gibts hier viel Info zu lesen
http://www.strom-speicher.org/stromspeicher/
gruss Helmut