ich war kürzlich auf einem langstreckenflug. unterwegs wurden wir auf einem schirm über geschwindigkeit und flugroute informiert. u.a. auch über einen
rückenwind von 200 km/h. wie werden eigentlich gegen- und rückenwind bei flugzeugen mit hoher reisegeschwindigkeit gemessen?
Das ist im Prinzip ganz einfach: Mittels GPS kann man ja Richtung und Geschwindigkeit über Grund (z.B. bei Auto-Navis) feststellen.
Im Flugzeug selbst wird angezeigt, wie schnell sich das Flugzeug in der Luft bewegt und in welche Richtung die Nase des Flugzeugs zeigt. Das wird dann noch korrigiert von Computern im Flugzeug, da ja bei verschiedenen Höhen die Luftdichte und die Temperatur einen Einfluss haben auf die von den Instrumenten erfasste Geschwindigkeit. Bei Windstille würde sich also das Flugzeug in genau der Richtung bewegen, in die die Nase zeigt, und genau so schnell fliegen, wie im Flugzeug von den Staurohren erfasst wird. Die Abweichung von dieser Geschwindigkeit und Richtung im Vergleich zu den vom GPS erfassten Werten ist dann bedingt durch die Windgeschwindigkeit und die Windrichtung. Kommt der Wind von hinten, fliegt das Flugzeug über dem Grund gemessen also genau so viel schneller, wie der Wind an Geschwindigkeit hat, man sagt, das Flugzeug bewegt sich in der Luftmasse, die sich bewegt (=Wind).
Das ist in etwa so, wie wenn Du im fahrenden Zug nach vorme läufst, dann bewegst Du dich gegenüber der Außenwelt (außerhalb des Zuges) in einer Geschwindigkeit vom Zug plus deiner eigenen Bewegung, die Zuggeschwindigkeit wäre dann der Wind und deine Laufgeschwindigkeit im Zug wäre das, was die Flugzeugstaurohre ablesen.
hallo, löwe-36, das war eine schnelle und äußerst präzise antwort unterstützt durch das erkärende beispiel. Vielen dank!
juenner 10