Das Timeout ist noch mal ein anderes Thema, und nervt in der Tat auch mich gelegentlich massiv. Ich meinte jetzt aber das Laden eines tatsächlich vorhandenen/erreichbaren Verzeichnisbaums. Ich habe hier ein recht großes NAS mit einigen Freigaben, zudem Samba-Freigaben einiger im Haus verteilter LINUX-Geräte, und der eigene PC hat auch noch zwei Platten, und es bestehen Zugriffsrechte auf andere PC im Haus. Da kannst Du es vergessen, „mal eben schnell“ mit zwei Klicks speichern zu wollen. Kaum hast Du den ersten Klick getätigt, stellst du fest, dass der daneben gegangen ist, weil sich just in dem Moment der Baum unter der Maus verschoben hat, weil ein neuer Ast expandiert wurde. Du scrollst weiter, klickst wieder, und schon wieder daneben. Gerade wenn es wirklich mal schnell gehen soll/muss, extrem nervig.
Trotzdem teile ich deine grundsätzliche Kritik an Windows nicht. Natürlich hat auch Windows seine Macken, aber die haben andere OS auch. Ich habe in über 30 Jahren IT-Erfahrung alles Mögliche unter den Fingern gehabt. Vom PET über den ATARI ST und den Mac bis hin zur VAX, … mit unterschiedlichsten OS-Versionen. Dabei Windows von Version 1 an, Unix in diversen Derivaten, … Ich komme mit allen in dem Rahmen klar, in dem ich sie gebraucht habe. Aber auf dem eigenen Desktop bin ich immer aus guten Gründen bei Windows geblieben, und habe damit auch noch nie größere Probleme gehabt, und bei kleineren Problemen immer schnell eine Lösung gefunden.
Wenn ich dagegen daran denke, wie lange ich gebraucht habe ein Image für meinen Raspi-OpenHAB-Terminal zusammen zu stellen, was das tut, was es tun soll, und dass ich mir beim letzten Raspian-Upgrade mein komplettes Image des OpenHAB-Servers so zerlegt habe, dass ich die Sache nicht mehr gerettet bekam (und davon waren recht viele Leute auch mit besseren Linus-Kenntnissen ebenfalls betroffen), … Von diversen zerlegten Installationen meiner Dreambox und einem komplett zerstörten NAS ganz zu schweigen. Von der ständig notwendigen Neuanlage einer virtuellen Ubuntu-Maschine auf meinem Desktop wollen wir erst gar nicht reden (und daran ist nicht Windows Schuld, denn andere VMs laufen stabil).
Solche Dinge sind mir unter Windows noch nie passiert. So habe ich z.B. noch nie eine eigene Windows-Maschine zwingend neu aufsetzen müssen. Meine Kiste läuft oft 7/24, und auch Reboots jenseits von Updates sind bei mir die absolute Ausnahme, wenn ich nicht gerade mal ein extrem instabiles Programm im Einsatz habe (aktuell Canon DPP4), das es schafft, sich erst nach Reboot wieder starten zu lassen.
Man muss halt wissen, was man tut, weil Windows von Hause aus viele gefährliche Dinge erlaubt und über eine einfache Oberfläche jedem Benutzer anbietet, die auf anderen Systemen besser versteckt und abgesichert sind. Zudem sollte man sich - aber das gilt auch für alle anderen OS - nicht unbedingt jede Version gleich am ersten Tag installieren, und ggf. auch mal bestimmte Versionen gleich überspringen. Win 98, ME, Vista, 8 waren in der Tat und hinreichend bekannt deutlich schlechter als andere Versionen, und daher sind die auf meinen PC auch nie gelandet, und habe ich auch anderen hiervon immer abgeraten. Aber z.B. W2K und XP sind auch heute noch vielfach im gewerblichen Einsatz und tun nach wie vor gute Dienste (man sollte sie natürlich nicht mehr ohne zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ins Internet lassen).
BTW: Mir ist auch seit den moderneren Office-Versionen (ab 95) noch nie ein eigenes Dokument mit großer Seitenzahl und komplexen Formatierungen abgeraucht.
Als ich mir noch mein Studium mit IT-Service verdiente, habe ich entsprechende Dinge natürlich fast täglich im Kundenkreis erlebt. Aber die betrafen eben auch regelmäßig die selben Anwender, die nicht wirklich bereit waren, sich mit der Materie auseinander zu setzen, und sich an die Dinge zu halten, an die man sich nun mal am PC besser halten sollte. Probleme mit gut geschulten Anwendern, die auch nicht jeden Tag an der Kiste rumfummelten, waren schon damals die absolute Ausnahme.
Bei meinem letzten Arbeitgeber sind zigtausende PC und Server unter unterschiedlichsten OS im gewerblichen Einsatz der Kunden im Service, und ich kenne daher die tatsächlich gehäuft auftretenden Probleme sehr genau, und auch die entsprechenden Statistiken. Und die bieten nun wirklich ganz objektiv keinen Anlass zum Windows-/Office-Bashing,