Winkelstahl biegen

Hallo,

blankgezogener Winkelstahl 20 x 20 x 3 soll mit einem Radius von 600 mm gebogen werden. Das Material brauche ich als Stich (Halbrundbogen) für Stahlfenster.

Hat jemand Erfahrung damit? Geht das überhaupt?
Falls das Biegen funktioniert, gibt es im Material gewiß erhebliche Spannungen. Das Material soll nach dem Biegen duch Hartlöten oder Schweißen verarbeitet werden. Dabei befürchte ich Verziehen des Materials. Ist die Befürchtung begründet und kann man dem Verziehen vorbeugen?

Gruß
Wolfgang

Hallo,
gehen muß das auf jeden Fall, wenn es glühend gemacht wird
-> Schmiede
Falls es kalt verformt wird, kann es auch hinterher spannungfei
geglüht werden. Ob es sich später durch Schweißen noch verformt,
hängt sicher auch vom Material ab. Bei einem Winkelprofil würde
ich aber nicht viel erwarten. Die Verformung soll ja in erster
Linie plastisch sein. Ist natürlich auch von Deinen Genauig-
keitsforderungen abhängig.
Ob eine Kaltverformng gut möglich ist,wird aber sicher auch davon abhängen, in welche Richtung der Winkel gebogen werden
soll (Winkel nach außen oder nach innen?).
Ich kann Dir eine gute und preiswerte Blechbearbeitungsfa.
bei mir in der Nähe nennen. Dort kannst Du sowas auch anfragen.
Ich weiß, Du brauchst daß für Deine tolle denkmalsgeschützte
Altimmobilie .
Trotzdem, vielleicht in Edelstahl, hast’e nie mehr Sorgen weil’s
rostet. Und das Mat ist auch kaum teurer.
Gruß Uwi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Uwi!

Ich kann Dir eine gute und preiswerte Blechbearbeitungsfa.
bei mir in der Nähe nennen. Dort kannst Du sowas auch
anfragen.

Wenn Du mir die Adresse der Firma mailst, schicke ich denen eine Zeichnung und erbitte Auskunft über Möglichkeiten und ungefähre Kosten.

Ich weiß, Du brauchst daß für Deine tolle denkmalsgeschützte
Altimmobilie .

Stimmt.

Trotzdem, vielleicht in Edelstahl, hast’e nie mehr Sorgen
weil’s rostet. Und das Mat ist auch kaum teurer.

Materialkosten spielen regelmäßig nur eine untergeordnete Rolle. Ich hatte auch schon an Edelstahl gedacht. Nur paßt das Material beim besten Willen nicht zur historischen Fassade, jedenfalls nicht mit nackter Oberfläche. Die Farbe sollte irgendwo zwischen dunkelgrau und mattschwarz liegen. Trotzdem ist Edelstahl oder auch Messing eine Überlegung wert, wenn man nachträglich eine Einbrennlackierung oder Pulverbeschichtung aufbringt. Beschädigungen der Oberfläche führen dann nicht zum Verrotten mit laufender Vergrößerung des Schadens.

Gruß
Wolfgang

Wird der Winkelstahl (warum eigendlich den teuren gezogenen?)
auf einer Maschine gewalzt, sind die entstehenden Spannungen so
klein, dass sie zu vernachlässigen sind.
Nimmst Du dagegen Edelstahl, sind die durch Biegen und Schweißen
„eingebauten“ Spannungen enorm.

mfg
Gerd

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Wird der Winkelstahl (warum eigendlich den teuren gezogenen?)
auf einer Maschine gewalzt, sind die entstehenden Spannungen
so klein, dass sie zu vernachlässigen sind.
Nimmst Du dagegen Edelstahl, sind die durch Biegen und
Schweißen „eingebauten“ Spannungen enorm.

Hallo Gerd,

das sind wertvolle Hinweise. Danke!

Scharfkantig gezogen soll das Profil sein, weil es zur Neuanfertigung feingliedriger Stahlfenstern dient. Früher hat man die Fensterscheiben einfach eingekittet. Es interessierte auch niemanden, wenn Kondenswasser am Stahlprofil herunter lief. Mein Ziel ist, die ursprüngliche Ansicht zu erhalten, aber gleichzeitig eine zeitgemäße Fensterkonstruktion zu realisieren. Es wird also nicht gekittet. Statt dessen liegt das Glas in Gummidichtungen und ist ohne Hammer und Stechbeitel durch Abschrauben von Stahlprofilen ausbaubar. Es gibt zudem im Fensterprofil eine thermische Entkopplung von Außen- und Innenseite. Das Ganze habe ich mir als eher feinmechanische gefräste Konstruktion vorgestellt, mit blitzsauberen Fügungen, engen Toleranzen und zwangsläufig vielen Gewinden in den Schmalseiten der Stahlprofile. An gewalztem Material mit seinen großen Toleranzen, runden Kanten und nur mangelhaft parallelen Schenkeln habe ich dabei wenig Freude, befürchte ich wenigstens. Die Mehrkosten des gezogenen Materials, überhaupt praktisch alle Materialkosten, gehen im insgesamt zu treibenden Aufwand unter.

Gruß
Wolfgang

Hallo,
die Blechfa. hier
-> http://www.waco.de
Wir lassen seit einger Zeit verschiedene Kundenspezifische
Blechgehäuse in Stahl und auch Edelstahl bei denen fertigen,
nachdem wir einen längeren Leidensweg mit dem teuren
Billigschrott von der Weltfa. Rittal hinter uns haben.
Teurer als rittal sind die bei wesentlich besserer Qualität
aber auch nicht.
Zum Thema Farbe sieh oben.
Gruß Uwi

Hallo Uwi!

Ich kann Dir eine gute und preiswerte Blechbearbeitungsfa.
bei mir in der Nähe nennen. Dort kannst Du sowas auch
anfragen.

Wenn Du mir die Adresse der Firma mailst, schicke ich denen
eine Zeichnung und erbitte Auskunft über Möglichkeiten und
ungefähre Kosten.

Ich weiß, Du brauchst daß für Deine tolle denkmalsgeschützte
Altimmobilie .

Stimmt.

Trotzdem, vielleicht in Edelstahl, hast’e nie mehr Sorgen
weil’s rostet. Und das Mat ist auch kaum teurer.

Materialkosten spielen regelmäßig nur eine untergeordnete
Rolle. Ich hatte auch schon an Edelstahl gedacht. Nur paßt das
Material beim besten Willen nicht zur historischen Fassade,
jedenfalls nicht mit nackter Oberfläche. Die Farbe sollte
irgendwo zwischen dunkelgrau und mattschwarz liegen. Trotzdem
ist Edelstahl oder auch Messing eine Überlegung wert, wenn man
nachträglich eine Einbrennlackierung oder Pulverbeschichtung
aufbringt. Beschädigungen der Oberfläche führen dann nicht zum
Verrotten mit laufender Vergrößerung des Schadens.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

blankgezogener Winkelstahl 20 x 20 x 3 soll mit einem Radius
von 600 mm gebogen werden. Das Material brauche ich als Stich
(Halbrundbogen) für Stahlfenster.

Hat jemand Erfahrung damit? Geht das überhaupt?

Für einen Ingenieur eine etwas seltsam anmutende Frage . Sinn ergäbe sie , wenn man sich über die Wirtschaftlichkeit Sorgen macht .
Warum nimmst Du nicht Aluminium ?
Eine Rundbiegemaschine mit gedrehten Walzen ist notwendig , um bei einem Winkelstahl nur den Schenkel umzuformen , welcher den Radius bestimmen soll .
So eine Rundbiegemaschine besteht im wesentlichen aus 3 Walzen in 2 Platten eingesetzt und einer Kurbel .
Diese Walzen könnte ich selber drehen , oder man macht eine Zeichnung und gibt einen Auftrag an einen Werkzeugbau oder eine Dreherei . „Automatenstahl“ mit Freimaßen gedreht , sollte ausreichen .
MfG

Hallo Matthias,

meine Sorge gilt der Formstabilität der gebogenen Teile beim Schweißen. Immerhin ergeben sich bei Winkelmaterial asymmetrisch liegende Stauch- und Dehnzonen im Material. Daß man Winkelmaterial „irgendwie gebogen“ hinbekommt, ist mir schon klar. Es soll aber maßhaltig bleiben.

Alu scheidet wegen mangelnder Festigkeit und Steifigkeit aus. Die Fensterflügel sind allesamt sehr groß, die meisten 2.000 x 1.000 mm. Die sichtbaren Profilbreiten muß ich mit nur wenig Spielraum als Vorgabe betrachten. Es ist für die Fassadenansicht nicht entscheidend, ob Pfosten und Riegel 20 oder 25 mm breit sind, aber übliche Fensterbauprofile sind um ein Mehrfaches breiter. Wahre „Freude“ kommt auf, wenn man solche Profile für Fenster mit Stich haben möchte. Es gibt auch Stahlprofile hoher Festigkeit für den Fensterbau, ganz vornehm mit thermischer Entkopplung zwischen innen- und Außenseite. Abgesehen davon, daß sie sehr teuer sind und ebenfalls das Problem mit dem Stich haben, sind auch solche Profile viel zu breit. So bleibt wie bei anderen denkmalgeschützten Gebäuden nur übrig, Stahlfenster im Sonderbau zu fertigen. Dabei hat man sich eine Lösung einfallen zu lassen, um ursprünglich feststehende Fenster, bei denen sich allenfalls kleine Klappen öffnen ließen, als vollwertige Drehfenster auszuführen. Isoglas läßt sich in zierlichen Profilen nicht fassen. Deshalb gibts eine Einfachverglasung. Um Niedrigenergiestandard zu erreichen, wird praktisch die ganze Außenhülle des Hauses von innen noch einmal aufgebaut. Dort kommen dann großflächige Fenster mit Isoverglasung hinein. Eine Mechanik koppelt das Stahlfenster mit dem Innenfenster, so daß sich beide Fenster gleichzeitig öffnen lassen.

Nach den erhaltenen Antworten werde ich die aus Stahlprofilen geschweißten (oder hartgelöteten) Fensterkonstruktionen feuerverzinken und anschließend pulverbeschichten lassen. Von Scharnieren abgesehen, soll es zwischen Rahmen und Fensterflügel Berührung nur über Gummidichtlippen geben. Aber zuerst ist wohl ein Prototyp fällig, um zu sehen, wo noch Probleme liegen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

umgeformt werden solche Profile mit solchen speziellen Profilbiegemaschinen, welche bevorzugt beim Stahl-
oder Apparatebauer zu finden sind.
http://www.1bow.cz/de/m080de.html
Du mußt anfragen, ob das Profil den gewünschten Umformgrad mitmacht, ist dieser zu groß, entstehen Risse an der Aussenfaser
welche ja gestreckt wird.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

wenn Du Bedenken bezüglich der Formstabilität hast, solltest Du, wenn es nicht schon geschehen ist, den Rahmen Aufgrund seiner
Belastung im eingebauten Zustand einmal statisch berechnen.
Entsprechend der Belastung kannst Du dann die notwendigen Profile mit ausreichendem Wider- bzw. Trägheitsmoment aussuchen,
und damit den Rahmen als SchweißKonstruktion ausführen, was ich
für den Prototyp als sinnvoll erachte.
Frage : Ist es nicht möglich den Rahmen aus geschlossenen Profilen wie Quadrat- oder Rechteckrohren zu fertigen !
Gruß Wolfgang

Hallo Wolfgang

blankgezogener Winkelstahl 20 x 20 x 3 soll mit einem Radius
von 600 mm gebogen werden. Das Material brauche ich als Stich
(Halbrundbogen) für Stahlfenster.

Ein Verziehen bei diesem Radius ist eigentlich nicht zu befürchten. Kritisch wird es erst ab einem Verhältnis von ca. 1:10 (Schenkellänge / Radius), wobei wir aber auch schon kleiner gerollt haben.
Unterschätzen darf man aber nicht die Wärmeeinbringung beim Schweißen, aber auch beim Verzinken. Da kann es schon zu größeren Überraschungen kommen, wenn falsch geschweißt wird.

zum korrosionsschutz:
wir sind auch Hersteller von Anlagen für Schisprungschanzen (zur Zeit die Kulmschanze) und diese Teile sind auch außergewöhnlichen Witterungsverhältnissen ausgesetzt und da gibt es natürlich diverse Vorschriften, damit diese jahrelang erhalten bleiben.
Sämtliche Stahlbauteile müssen entweder feuerverzinkt oder beschichtet sein.

Beschichtung (beispielhaft Produkte Fa. Sikkens)
Entrosten mittels Sandstrahlen SA 2 1/2
Grundieren: z.B. mit Metacoat P 165 (Resikote EL Zinkstaub)
Anstrich: Metacoat B 348 (Smitsochlor SV Eisenglimmer) oder Metacoat F 453 (Smitsokote)
Gesamttrockenschichtstärke: mind 80my

der ideale Wetterschutz wird bei den Verplankungen verlangt.
den Aufbau könntest du dir mal hier ansehen:
http://www.hoesch-siegerlandwerke.de/inhalte/produkt…
http://www.forges.ch/profilfarben/b_pvdf25.htm

schönen Gruß

Hallo Matthias,

meine Sorge gilt der Formstabilität der gebogenen Teile beim
Schweißen.

Hallo , das geht so :
Durch das Rollbiegen bekommt man einen Radius , welcher ungefähr hinkommt , man kann da mehrfach durchziehen , bis es paßt . Wenn man Pech hat kräuselt sich irgendwas , die Walzen müssen deshalb genau führen .
Davon kommen auch Spannungen ins Material , aber die sind egal , solange keine Abtragung oder das erwähnte Schweißen stattfindet .
An den Stirnseiten zu schweißen , sollte keine Schwierigkeit darstellen , aber mitten im Bogen :
An der Stelle , wo das Profil punktförmig glühend gemacht wurde , zieht es sich bei Abkühlung wieder stark zusammen .
Das heißt , nach dem Schweißen wird der Radius und auch die Form nicht mehr passen , egal wie sehr man versucht , in der Mitte zu schweißen .
Einzige Möglichkeit : Das ganze Konstrukt ( ich weiß ja nicht , was es werden soll ) aus 1 bis 3 rundgebogenen Profilen vorsehen , und diese mit Epoxid verkleben . Es sollte in diesem Fall vorher verzinkt worden sein , eventuell ein Haftgrund .
Nach dem Kleben alles anstreichen , mit einer sachgerechten Farbe , und die Fenster einkitten ( Silikon glaub ich ) .
MfG
Matthias

Hallo nochmal
Gezogenes Material würde ich dafür nun wirklich nicht empfehlen,
da es gewaltige innere Spannungen hat oder es muß vorher geglüht werden.Vielleicht findest du ja eine Schlosserei,die einen entsprechenden Ofen hat und es in noch heißem Zustand durch die Walze dreht.Dann ist es perfekt.
Lenz