Wir muessen Wasser sparen! - warum eigentlich?

Hallo,

ich frage mich warum man eigentlich sparsam mit Trinkwasser umgehen sollte.

Man hoert nur immer schwachsinnige Argumente dass die Welt zwar aus viel Wasser besteht aber nur ein kleiner Teil davon trinkbar ist.

Wasser ist ein Kreislauf: Entweder es versickert irgendwo in der Erde, verdunstet… und kommt als Niederschlag zurueck, versickert… und man kann es wieder abpumpen.

Oder es verschwindet in der Kanalisation, wird gefiltert und dem Grundwasser, einem Fluss… zugefuegt aus dem es wieder entnommen wird.

Und selbst wenn man das Wasser ins All schiessen wuerde haetten wir auf der Erde immer noch genug - denn das doofe Argument dass das meiste Wasser nicht trinkbar ist stimmt nur wenn man nicht weiss dass es die Moeglichkeiten des Destillierens gibt. Diese energieaufwendige Prozedur kann leicht mit Sonnenenergie vollzogen werden da Wasser gespeichert werden kann und somit zeitunabhaengig verarbeitet werden kann.

Gruss

Desperado

P.S.: Wenn der Golfplatz in einem Entwicklungsland mit Trinkwasser gegossen wird waehrend arme Menschen sich kaum ein paar Tropfen leisten koennen weil der Literpreis hoeher ist wie in der City of London liegt dies an der Verteilung des Reichtums und die Loesung ist nicht Wasser sparen sondern eine soziale Revolution.

Hallo,
die Welt wird eine bessere sein, wenn Du…

eine solarbetriebene Destillieranlage beschaffst und sie in ein Entwicklungsland verschickst,
zu Weihnachten als Geschenk oder so.
Soviel zu kostenlos.
Gruss Helmut

Hallo,

ich frage mich warum man eigentlich sparsam mit Trinkwasser
umgehen sollte.

zuerst, weil es eine Recource ist, deren Förderung und Verteilung
Energie und Geld kostet und beim Abwasser desgleichen nochmal.

Wasser ist ein Kreislauf: Entweder es versickert irgendwo in
der Erde, verdunstet… und kommt als Niederschlag zurueck,
versickert… und man kann es wieder abpumpen.

Das Problem ist IMHO ein anderes.
Wasser wird an einer Stelle entnommen und an anderer
Stelle in verschmutzter Form entlassen.

Wenn große Mengen Trinkwasser z.B. dem Grundwasser entnommen
werden, sinkt der Grundwasserspiegel akut ab. Dann hat man ein
Versorgungsproblem und beeinflusst damit auch akut die Flora.

Wenn große Mengen Wasser einem Fluss entnommen wird, hat man
zumindest im Sommer bei Niedrigstpegelständen wieder ein
Versorgungsproblem und beeinflusst damit auch akut die
Flussbiosphäre. Die Leute flussabwärts werden sich auch freuen,
wenn sie tockenen Fusses zum anderen Ufer kommen.

Oder es verschwindet in der Kanalisation, wird gefiltert und
dem Grundwasser, einem Fluss… zugefuegt aus dem es wieder
entnommen wird.

In das Gundwasser kommt so gut wie nix zurück und selbst wenn,
dann an ganz anderer Stelle als bei der Entnahme.
Wasser, das zu Bewässerung genutzt wird, ist sowieso zum größten
Teil weg (wird an Oberfläche verdunstet).

Und selbst wenn man das Wasser ins All schiessen wuerde
haetten wir auf der Erde immer noch genug - denn das doofe
Argument dass das meiste Wasser nicht trinkbar ist stimmt nur
wenn man nicht weiss dass es die Moeglichkeiten des
Destillierens gibt.

Na prima. Dass dafür Unmengen Energie nötig sind, wurde dir
wohl noch nicht mitgeteilt?

Diese energieaufwendige Prozedur kann
leicht mit Sonnenenergie vollzogen werden da Wasser
gespeichert werden kann und somit zeitunabhaengig verarbeitet
werden kann.

Ah, ja. Und wie fängst du das wieder auf, wenn es verdunstet ist???
Das dies auch riesige Flächen benötigen würde macht es nicht
einfacher.

P.S.: Wenn der Golfplatz in einem Entwicklungsland mit
Trinkwasser gegossen wird waehrend arme Menschen sich kaum ein
paar Tropfen leisten koennen weil der Literpreis hoeher ist
wie in der City of London liegt dies an der Verteilung des
Reichtums und die Loesung ist nicht Wasser sparen sondern eine
soziale Revolution.

Und welchen Golfplatz in einem armen Entwicklungsland meist du?

Unter Umständen ist es sogar ein Vorteil, das in einem armen
Land ein solcher Golfplatz ist, falls Einnahmen entstehen,
die unter anderen Umständen nicht erwirtschaftet werden könnten.
Gruß Uwi

Na endlich wissen wir, warum es im nahen Osten soviele Probleme um das Wasser gibt: das liegt nicht an der Wüste oder am fehlenden Regen, die Palästinenser und Jordanier spielen einfach zu wenig Golf!

mit erleuchtetem Gruss Reinhard

ich frage mich warum man eigentlich sparsam mit Trinkwasser
umgehen sollte.

Kommt drauf an, wo man wohnt. In vielen Regionen Deutschlands ist sauberes Wasser nicht knapp. In anderen Regionen, v.a. Ballungszentren, leidet der Grundwasserspiegel in den umgebenden Gebieten durch die enorme Wasserentnahme.

Man hoert nur immer schwachsinnige Argumente dass die Welt
zwar aus viel Wasser besteht aber nur ein kleiner Teil davon
trinkbar ist.

Denk mal an die Kanarischen Inseln: Von Wasser umgeben und trotzdem Wassermangel. Die Touristen duschen mit dem Wasser, was dann der Natur fehlt. In sehr vielen Entwicklungsländern ist jetzt schon ein eklatantes Defizit zwischen Verbrauch und Reserven. Die Reinigung von verschmutztem Wasser ist aufwändig und teuer.

Wasser ist ein Kreislauf: Entweder es versickert irgendwo in
der Erde, verdunstet… und kommt als Niederschlag zurueck,
versickert… und man kann es wieder abpumpen.

Wenn Du sagen willst, dass kein Wasser verloren geht, ist das richtig.
Die Bilanz der Erde an Wasser in einer Million Jahre wird nur wenig von heute verschieden sein.

denn das doofe
Argument dass das meiste Wasser nicht trinkbar ist stimmt nur
wenn man nicht weiss dass es die Moeglichkeiten des
Destillierens gibt. Diese energieaufwendige Prozedur kann
leicht mit Sonnenenergie vollzogen werden da Wasser
gespeichert werden kann und somit zeitunabhaengig verarbeitet
werden kann.

Man wird nicht destillieren sondern mittels Umkehrosmose entsalzen. Das machen heute vor allem die Golfstaaten, weil sie genügend Energie dafür verpulvern können. In 50 Jahren wird man das auch mittels Sonnenenergie in Afrika finanzieren können. Aber bis dahin wird sich die Bevölkerungszahl in Afrika u.a. aufgrund des Wassermangels über Hunger, Verteilungskriege und Krankheiten regulieren.
Udo Becker

Hallo,

ich frage mich warum man eigentlich sparsam mit Trinkwasser
umgehen sollte.

Hallo!

Die Frage ist, was man unter „man“ versteht.

Hier bei uns regional ist es so, dass die Wasserversorgungsunternehmen und Abwasserzweckverbände jammern,
dass der Wasserverbrauch viel zu niedrig ist, sich die Leitungen wegen zu geriner Strömungsgeschwindigkeit zusetzen,
Trinkwasser gibt es hier bei uns mehr als genug.
Man muss auch dazu sagen, dass so Anfang der 90er Jahre völlig überdimensionierte
Abwasserbehandlungsanlagen gebaut wurden, die sich jetzt als unfinanzierbar herausstellen. Da haben sich einige Leute damals eine goldene Nase verdient, die das geplant und gebaut haben.

Dann gibt es noch solche kleinen Schweinereien wie bei uns:
2 Dörfer weiter gab /gibt es ein Wasserwerk, was eine eigene Wasserkrafterzeugung hatte, und sozusagen autark gearbeitet hat. Das war auch baulich usw. intakt,
daneben ist noch eine kleine Talsperre als Notwasservorrat.
Auf politischen Druck wurde das dann aber geschlossen.
Hintergrund war der, dass das Wasserwerk sozusagen „fast kostenloses“ Wasser in’s Netz der kommunalen Wasserwerke eingespeist hat.
Die staatliche Talsperrenverwaltung wollte aber lieber ihr Wasser aus Fernleitungen und Talsperren verkaufen.

Dann gab es noch in dem Zusammenhang eine krasse Sache: Weil das „staatliche“ Wasser wohl zu teuer ist, haben die Wasserwerke Chemmnitz angedroht, eine Wasserleitung in das nahe Ausland zu bauen, wo die das Wasser aus einer Talsperre sehr viel billiger bekommen hätten. Das gab dann riese Stress, aber irgendwie hat man sich dan doch auf einen günstigen Preis für das „deutsche“ Wasser geeinigt.

Auch habe ich im Fernsehen mal eine Reportage gesehen,
über die Privatisierung der Wasserversorgung in einem Entwicklungsland, weiss aber nicht mehr, wo das war, vermutlich irgendwo in Afrika.
Da wurde wegen einer dringend nötigen Finanzhilfe wg. drohender Hungersnot die Auflage gemacht, die Trinkwasserversorgung zu privatisieren. Das haben dann amerikanische Firmen auch gemacht, und auch vom feinsten.
Da haben die Einwohner ca. ein Viertel ihres schon kümmerlichen Einkommens
für das Trinkwasser bezahlen müssen. Oder vielleicht auch jetzt noch.

Grüße, Steffen!

Denk mal an die Kanarischen Inseln: Von Wasser umgeben und
trotzdem Wassermangel.

Hallo Udo!

Also mit den kanarischen Inseln:
Ich kenne die fast alle, und habe mich mit meiner damaligen einheimischen Reiseleiterin auch über die Wasserversorgung unterhalten.

Ob die Kanarischen Inseln mit (Salzwasser) umgeben sind, ist erstmal nebensächlich.

Mir wurde damals erklärt, dass dort , also bezüglich auf Teneriffa, die ganzen Berge mit den Kanarischen Kiefern bewachsen sind.
Die würden in der Nacht die feuchte Luft an ihren langen Nadeln auskondensieren lassen, was dann in Massen auf den Boden tropft, und den guten Grundwasserstand bewirkt. Oder bewirkte.
Die Reiseleiterin sagte, (vor 5 Jahren) dass das wohl duch den Klimawandel nicht mehr so richtig funktioniert.
Früher hätten die dort Wasser ohne Ende gehabt, aber jetzt gibt es langsam Probleme.

Grüße, Steffen!

Hallo,

Du meinst wahrscheinlich das US- Unternehmen „Bechtel“ welche die Wasserversorgung in einer Grossstadt in Bolivien uebernommen und die Preise so teuer gemacht hat dass Arme Menschen nichts mehr zu trinken hatten. Das Auffangen von Regenwasser und das Bohren von Brunnen wurde verboten.

Irgendwann gab einen Aufstand (oder Buergerkrieg) und Bechtel wurde verjagt und bekam Schadensersatz von der boliviarianischen Regierung.

http://www.thirdworldtraveler.com/Transnational_corp…

Gruss

Desperado

Hi,

eine solarbetriebene Destillieranlage beschaffst und sie in
ein Entwicklungsland verschickst,
zu Weihnachten als Geschenk oder so.

Dort arbeitet sie genauso lange, bis etwas kaputtgeht.
Dann steht sie ungenutzt herum.

Gruß S

Hi,

eine solarbetriebene Destillieranlage beschaffst und sie in
ein Entwicklungsland verschickst,
zu Weihnachten als Geschenk oder so.

Dort arbeitet sie genauso lange, bis etwas kaputtgeht.
Dann steht sie ungenutzt herum.

Hallo!

Ja, das stimmt allerdings. Das ist wohl so ein allgemeines Problem, dass die Leute in den Entwicklungsländern keine Wertschätzung für die Hilfe haben.
Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir hat so vor 40 Jahren in Afghanistan als Enrwicklungshelfer gearbeitet, die haben da von der DDR viele LKW’s bekommen.
Derjenige hat die Leute dort eingewiesen, das Fahren gelernt usw.

Nach einem viertel Jahr kam er dann nochmal zur Nachsorge hin,
es war kein einziger LKW mehr da. Die haben die alle leergefahren und einfach irgendwo stehengelassen, und es hat sich niemand mehr darum gekümmert.

Auch gab es mal eine schöne Reportage über eine Abfallentsorgungsanlage in einem Krankenhaus, da hatte jemand den Schlüssel verloren, und sich nie wieder darum gekümmert. Im Irak oder Iran war das.

Grüße, Steffen!

Hallo

Hier bei uns regional ist es so, dass die
Wasserversorgungsunternehmen und Abwasserzweckverbände
jammern,
dass der Wasserverbrauch viel zu niedrig ist, sich die
Leitungen wegen zu geriner Strömungsgeschwindigkeit zusetzen,
Trinkwasser gibt es hier bei uns mehr als genug.

Das liegt vor allem daran, dass der Wasserverbrauch im Osten nach der Wende stark abgenommen hat, einfach, weil das Wasser teurer geworden ist.

Johannes

Genau. Ich hab mal den Zeitschriftenbeitrag einer Entwicklungshelferin (Name entfallen) gelesen, in welchem sie schrieb, daß nur die Projekte tatsächlich funktionieren, die erstens von den Einheimischen initiiert wurden und zweitens auch mindestens zur Hälfte von ihnen finanziert werden.

Gruß S

Hier bei uns regional ist es so, dass die
Wasserversorgungsunternehmen und Abwasserzweckverbände
jammern,
dass der Wasserverbrauch viel zu niedrig ist, sich die
Leitungen wegen zu geriner Strömungsgeschwindigkeit zusetzen,
Trinkwasser gibt es hier bei uns mehr als genug.

Das liegt vor allem daran, dass der Wasserverbrauch im Osten
nach der Wende stark abgenommen hat, einfach, weil das Wasser
teurer geworden ist.

Und weil der Wasserverbrauch abgenommen hat, wurde das Wasser noch teurer.

Hi!

Naja, so einfach ist das auch wieder nicht.
In den Nachwendejahren wusste ja niemand so wirklich, wie sich die ganze Bevölkerung und Wirtschaft im Osten so entwickelt.

Man ging bei den Planungen für die ganze Wasser-und Abwassersachen von einem Wirtschaftsboom aus, und von einer strabilen Bevölkerungsentwicklung.
Das war dann aber doch leider nicht so, ganz im Gegenteil.
Konnte damals ja auch keiner wirklich so einschätzen.

Fakt ist aber nun mal, dass wir hier riesige, zum geringen Teil ausgelastete Abwasserbehandlungsanlagen haben, die richtig Geld kosten,
und irgendwer muss das mal bezahlen, auch die Fixkosten.

Beim Trinkwasser, wass dann mehr staatlich ist, sind die Verwerfungen nicht so extrem, weil da von der DDR her ein funktionierendes System übernommen wurde, was blos entsprechend dem geringeren Bedarf bischen angepasst wurde.
Abwasser ist das Problem bei uns, was mal sehr teuer wird.

Und natürlich, weil das alles so extrem teuer ist, hat jeder Dorfbewohner seinen alten Brunnen wieder ausgegraben und heimlich reaktiviert,
was dann zum Teufelskreis wird.

Ich persönlich finde die Sache mit den vielen Trinkwassertalsperren hier in Sachsen sehr gut, die speichern genug Wasser, auch wenn es mal 2 Jahre lang nicht regnet, ist die Versorgung gewährleistet.

Mich stört blos, dass man sich auf die Grossobjekte konzentriert.
Eine zusätzliche „kleine, dezentrale“ Wasserversorgung, die bei uns gerade stillgelegt wurde,
ist in Kriesen-Kriegs-Zeiten und bei Terroranschlägen schon sehr nützlich.

Grüße, Steffen!