Wird bei einer Beerdigung der Pfarrer von der Kirche bestellt oder haben Angehörige auch ein Mitspracherecht?

Hallo,

bei einer Bestattung meldet in der Regel der Bestatter dem Pfarrer den Todesfall, u.a. wegen der Terminabsprache.
Für die Vorbereitung der Trauerfeier nimmt der Pfarrer mit den Angehörigen Kontakt auf.

So weiß ich es von den - auch katholischen - Pfarrern hier.

Bei anderen Anliegen ist es durchaus sinnvoll, von sich aus aktiv zu werden. Schon, weil die Pfarrer nicht riechen können, wer sie gerade besonders braucht.

Im übrigen gibt es in einer Seelsorgeeinheit außer dem Pfarrer i.d. R. auch andere pastorale Mitarbeiter, sonst wäre das noch weniger machbar. Hier ist es so, dass auch die Pastoralreferenten Beerdigungen übernehmen. Soweit ich weiß, liegt die Entscheidung darüber beim Pfarrer.

Viele Grüße,

Jule

Hi

Gläubig oder nicht- wie auch immer…
Fast jeder kann bei Lebzeiten selbst darüber nachdenken was er einmal möchte…wenn er nicht will dass andere bestimmen…die Zeiten sind ja wesentlich „moderner“, aber auch gottentfremdender geworden als das früher noch der Fall war. So stellen sich auch viele Bestatterfirmen um- wenn da die Möglichkeit gegeben ist sich frei zu entscheiden kann man z.B.in eine Sterbeversicherung einzahlen und ohne viel Aufwand abholen und sich der Flamme ect. übergeben lassen, die Asche in eine Urne, bestatten wo behördlich erlaubt – geht auch anonym – und ohne langen „trauernden schwarzgekleideten “ Anhang. speedytwo

Ja, sie ist in einer Klinik verstorben nachdem ihre Organe versagt haben. Heißt derselbe Priester war wahrscheinlich schon im Kh anwesend und somit den Angehörigen bekannt?

Eine Beerdigung bietet meiner Meinung nach auch genug Freiraum drum herum, der den/die Verstorbene ein letztes Mal würdigt, bevor alle Abschied nehmen können. Sei es jetzt bei der Auswahl der Musik, bei Reden etc. pp. aber ich finde auch ein guter Pfarrer, der das ganze nicht ins Lächerliche zieht, ist enorm wichtig, vor allen Dingen bei solch ernsten Anlässen.
Ja schade, aber kann man nicht mehr ändern! War eben nur etwas verstörend die ganze Zeremonie und das war dort nicht nur meine Meinung…

Servus,

das kommt drauf an, ob die Klinik zur gleichen Pfarrei gehört und ob der selbe Geistliche zuständig war. Wenn sie umgekehrt zu Hause verstorben wäre, wäre der Priester, der die Krankensalbung gespendet hat, und der, der die Totenmesse gelesen hat, mit einiger Wahrscheinlichkeit identisch.

Schöne Grüße

MM

Das ist von Ort zu Ort, von Region zu Region, aber auch von Bestatter zu Bestatter sehr unterschiedlich. Manche vermitteln aktiv, andere sagen nur, wohin man sich wenden kann, und wieder andere beschränken sich auf die Tätigkeit als Totengräber ohne Extras. Das hängt nicht nur stark vom Engagement des Bestatters ab, sondern teilweise auch von den Provisionen, die gerade freie Redner für die „Überweisung“ einer Trauerfeier zahlen.

Ob „Laien“ (wie Pastoralreferenten) beerdigen dürfen oder nicht, entscheidet der Bischof. Je nach dem, wie konservativ der gestrickt ist, legt er Wert auf einen geweihten Zelebranten (Diakon oder eben Priester). Daher gibt’s eben in einigen Diözesen sehr viele auswärtige Priester, weil deren Bischof - konservativ denkend - den Schwerpunkt auf die Priesterweihe legt, während in anderen Diözesen mehr Wert auf den zwischenmenschlichen Kontakt gelegt und auf z.B. Pastoralreferenten zurückgegriffen wird.
Der Pfarrer kann höchstens in seiner Pfarrei entscheiden, ob er z.B. seinen Diakon oder Kaplan ranläßt.

Martinus

Hallo Martinus,

ein Pfarrer war ja aber da, also muss ein Kontakt stattgefunden haben. Entweder Bestatter oder Familie müssen also Kontakt gehabt haben. Und das Trauergespräch mit der Familie zu vereinbaren, ist dann meiner Meinung nach Sache des Pfarrers. Deswegen fand ich es unangemessen, der Familie vorzuwerfen, es sei ihr egal gewesen, wie die Trauerfeier wird.

Das meinte ich. Bei uns ist es offenbar „von oben her“ möglich, so dass der Pfarrer es zulassen kann.

Viele Grüße,

Jule

Kann es sein, daß wir aneinander vorbeireden? Oder doch nicht? Hier in unserer Gegend rufen die Familien den Pfarrer häufig direkt und selber an, weil der Bestatter es nicht automatisch weitergibt. Dann kann der Pfarrer auch nicht von sich aus aktiv werden. Das wollte ich sagen.

Martinus

Hallo Martinus,

Ja, klar, das gibt es auch! Mir ging es nur darum, dass man in dem geschilderten Fall aus dem, was wir wissen, der Familie keinen Vorwurf machen kann.
Das war eine Reaktion auf ein Posting weiter oben:

Der Pfarrer hat ja offenbar, von wem auch immer, von der Bestattung erfahren. Wenn von der Familie direkt, dann HAT die Familie Kontakt aufgenommen. Und wenn vom Bestatter, dann ist der Pfarrer am Zug.
Hier bei uns ist das letztere der Normalfall - das hab ich zu allgemeingültig erklärt, das stimmt.

Ich wollte nicht dem Pfarrer irgendein Versäumnis unterstellen, sondern nur sagen: Man kann der Familie hier nicht einfach einen Vorwurf machen, wenn man nicht über eine sehr gut geputzte Kristallkugel verfügt.

Viele Grüße, und danke für die Ergänzung!

Jule