Hallo,
wenn eine Digitalkamera ein Objekt focussiert, dann kennt die Kamera den Abstand zwischen Sensorebene und dem Objekt. Wird dieser errechnete Abstandswert in den Metadaten der Kamera gespeichert? Wenn ja, wo?
Gruß Hein
Falls seine Digitalkamera diese Werte dokumentiert, kannst du das mit dem Programm „Geosetter“ erfahren.
Kommt auf die Kamera an.
Bei exiftool lautet der Wert der Fokussierung Focus Distance
HTH,
Sebastian
Und dazu ggf auf das verwendete Objektiv.
Meine Kamera blendet bei bestimmten Gelegenheiten sogar den Abstand ins Display ein.
Danke für Eure Tips und Hinweise !!!
Es geht um die Kameramodelle:
- Canon 70D
- Panasonic Lumix GH5
Gruß Hein
Hallo,
Nein. Es wird keine Entfernung gemessen. Statt dessen testet die Kamera an mehreren Feldern im Bild, ob sie eine Schärfe erkennen kann. (Wenn es mehrere scharfe Stellen mit unterschiedlichem Tiefen gibt, muss sich die Elektronik für eine Tiefe entscheiden.)
Aber… einige Kamera-Modelle in Verbindung mit einigen Objektiven erfassen wohl die Stellung der Fokus-Linsen(!) und die Fokus-Punkte im RAW (zum Teil auch im JPG). Und diese Daten wiederum lassen sich mit geeigneten Programmen auslesen und anzeigen. Für Lightroom zum Beispiel gibt es das Plugin Show Focus Points. Und wie schon angedeutet, bei einigen Kombinationen aus Kamera und Objektiv, wird der Wert „Focus Length“ ausgegeben. Bei einigen Kameras aber nur die Werte des möglichen Schärfebereichs, der sich aus Kamera, Objektiv und Blendenöffnung errechnen lässt. Anhand dessen könnte man abschätzen, wie weit das fokussierte Objekt entfernt war.
Grüße
Pierre
P.S.: Nur so aus Neugier und ohne Absicht, Dich zu diskreditieren. Warum bzw. bei welchen Bildern ist der Wert für Dich relevant?
Hallo Pierre,
danke für Deine technischen Erklärungen. Ich habe wieder etwas dazugelernt 
Ich bearbeite Bilder nach und erstelle aus mehreren Bildern Fotomontagen oder wie es heute auf Hochdeutsch heißt: Composing. Wenn ich z.B. in ein Bild ein Objekt (Auto, Fahrrad, Motorrad etc.) einfügen möchte, wäre es hilfreich zu wissen, wie die Maße der anderen Objekte in dem Bild sind, in den das neue Objekt hinein soll.
Ich hatte angenommen, wenn ich die Entfernung vom Sensor bis zum Focus (Scharfstellung) kenne, kann ich von
diesem Wert die anderen Maße besser schätzen.
Wenn ich das neue Objekt fotografiere, nehme ich es aus verschiedenen Blickwinkeln und mit verschiedenen Abständen auf. Danach ziehe ich dann das passende neue Objekt in das Zielbild und positioniere es so, das Größe,
Fluchtpunkt und Perspektive passen. Vielleicht mache ich mir auch zu viel Arbeit, aber ich habe noch keine andere Lösung gefunden, um schneller ans Ziel zu kommen.
Gruß Hein
Danke für die Erklärung. Ja, Du machst Dir viel Arbeit. Aber wer mal bei Doc Baumann (Journalist bei Docma) die Rezensionen von Werbe-Fotomontagen gelesen hat, weiß wie wichtig Beleuchtung, Perspektive, Fluchtpunkt und vieles mehr ist.
Grüße
Pierre
Die Fokuspunkt- Koordinaten sind die eine Sache und natürlich im Zusammenhang mit der Entfernungsangabe zu sehen.
Es gibt tatsächlich Kameras, die diese Entfernung indirekt aus der Linsenstellung ableiten. Nämlich über „Zählung“ der Schritte von den Schrittmotoren des Fokusantriebs.
Deshalb macht die Entfernungsangabe mit zunehmender Entfernung immer grössere „Spünge“.
Ich kenne das allerdigs nur von Objektiven mit „focus by wire“ an Sony e-Mount- Kameras.
Das geht so nicht wirklich.
Dafür müsstest du dasselbe Motiv mit mindestens 2 verschiedenen Fokussierentfernungen fotografieren und dazu auch noch mindestens den Bildwinkel (ergibt sich aus Senseorgrösse und Brennweite) einbeziehen.
Wenn dann das Objektiv bei Fokussierung auf nahe Distanz auch noch die Brennweite (die sich regelmässig auf die Unendlichstelllung bezieht) ändert, wird es etwas kniffeliger - aber nicht unlösbar.