Hallo, ein Kunde hat mich gefragt, ob ich ihm einen Mitarbeiter empfehlen kann, der „arabisch GCC“ spricht. Selber habe ich viele Kollegen, die z.B. aus Ägypten oder dem Libanon kommen und ebenfalls arabisch sprechen. Jetzt frage ich mich, ob da zwischen diesen Ländern und z.b. UAE ein so großer Unterschied ist… oder sprechen Leute, die arabisch können gleichzeitig „arabisch GCC“, vergleichbar mit Österreichern, die auch Hochdeutsch sprechen?
Hallo Escada,
meine Erfahrung ist, dass es schon starke Unterschiede im Arabischen gibt, aber eine gute Verständigung immer möglich ist.
Siboniwe
Hallo Escada,
so ganz kann man die unterschiedlichen Varietäten des Arabischen nicht mit den deutschen Dialekten vergleichen. Denn sie unterscheiden sich deutlicher voneinander und vom Hocharabischen als das hierzulande der Fall ist.
Die Krux mit dem Arabischen ist die, dass man im Alltag zwei Sprachvarietäten bzw. -register benutzt: Im mündlichen Bereich dominiert der jeweilige Dialekt, in der geschriebenen Sprache und den Medien wiederum liest/hört man überwiegend Hocharabisch. Der Unterschied dazwischen ist in etwa so groß wie der zwischen Bayerisch, Schwäbisch o.ä. und Goethedeutsch.
Die Frage ist nun folgende: Über welche (arabische) Schulbildung verfügen Deine muttersprachlichen Kollegen und die potentiellen Geschäftspartner/Kunden/Adressaten aus dem GCC-Raum? Wenn sie in ihrem Heimatland einen ordentlichen Schulabschluss gemacht haben, beherrschen sie die Hochsprache so gut, dass sie sich praktisch problemlos verständigen können. Wenn sich ihre Sprachkenntnisse jedoch auf den umgangssprachlichen Gebrauch beschränken (wie z.B. bei Migrantenkindern in Deutschland, die nie muttersprachlichen Schulunterricht hatten), wird die Verständigung schon schwieriger.
Generell gilt: Je geringer der geographische Abstand, desto größer die Chance auf gute Verständigung. Ein Palästinenser kann sich beispielsweise deutlich besser mit einem Libanesen oder Iraker verständigen als mit einem Nordafrikaner.
Das heißt für Dich, dass Du im Idealfall einen Kollegen vorschlägst, der aus der Levante oder von der arabischen Halbinsel stammt (sprich: östlich von Ägypten) und darüber hinaus auch gut Hocharabisch spricht.
Gruß,
Stefan
Ich kann mich dem was Stafan schreibt absolut anschließen.
Wenn ein Katari und ein Marokkaner in ihrem jeweiligen Dialekte miteinander sprechen, könnte es schon lustig werden, können sich beide auf Hocharabisch ausdrücken, sollte es klappen…