Hallo Finanzexperten! Wenn man so die allgemeine Lage des Euro betrachtet, stellt sich mir die Frage, ob wir in 20 Jahren noch immer mit dem Euro zahlen werden. Wäre interesant, mal eine Expertenmeinung dazu zu hören!
in 20 jahren ist eine ewigkeit
in naher zukunft 3-9 jahre sehen wir stabile 1.50er Werte
die 19 monats lows der vergangenen jahre sind in einem volatilen zyklus und in takt ; nur dramatische absacker auf 1.17 werden mit parität bestraft (usd)
positiv bullish long
Hallo, Sicherlich wird es interessant sein, nicht nur eine Meinung einzuholen. Schließlich sind die Sichtweisen auf die Krise im Euroraum kontrovers. Lassen Sie mich auf ein indisches Märchen verweisen. Ein Brahmane findet einen Elefanten und möchte diesen den Bewohner seines Dorfes präsentieren. Allerdings befindet sich der Elefant in einem dunklen Raum, weshalb die Bewohner den Elefant nur erfühlen können. Der erste Bewohner stellt fest, dass es sich bei dem Elefanten um etwas rohrförmiges handle müsse, nachdem eh den Rüssel in seinen Händen hielt. Der Zweite, der das Ohr berührt, zeigt sich dagegen von einem Fächer überzeugt, während der Dritte, der einen der mächtigen Füsse zu spüren bekam, auf einen baumähnlichen Gegenstand schloss…
Zur Frage: Der Euro befindet sich an einem Scheideweg. Klar ist, dass eine Währungsunion ohne flankierenden Institutionellen Rahmen erhebliche Fliehkräfte entwickelt, an deren Ende zumeist ihr Ende steht. Zahlreiche Münzunionen und Währungssysteme (Bretton-Woods, europäisches Währungssystem, etc) sind in der Vergangenheit zerbrochen. Umgekehrt gibt es auch funktionierende Währungsunionen. Bspw. kann die Deutsche Einheit oder der US-Dollar der USA als eine gelungene Währungsunion begriffen werden.
Eine Währungsunion zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass institutionelle Automatismen ein Zerbersten verhindern. D.h. es gibt automatische Transfermechanismen (bsp Soli in Deutschland, Sozialsystem…), deren Missbrauch verhindert wird, da dies durch eine übergeordnete Instanz verhindert wird. So hat die deutsche Bundesregierung unter Gerhard Schröder gewissermaßen eine solche Reduktion der Transfers durch die Einführung der Hartz-Gesetze vorgenommen.
In Europa müsste es solche Institutionen auf europäischer Ebene geben.
Nun stellt sich die Frage, ob die Menschen bereit sind, solch einen Souveränitätstransfer zu akzeptieren. Davon hängt letztlich ab, ob die EWU (Europäische Währungsunion) fortbestehen kann. Ansonsten droht, dass entweder in den Kernländern die Bereitschaft zu Transfers zurückgeht und dadurch die Südländer in eine Solvenz bzw. zum Austritt gezwungen werden, was m.E. unkalkulierbare Verwerfungen implizieren würde. Umgekehrt würde ein „Transferexzess“ (auch unter Verwendung der Notenpresse) die Folge, dass die Kernländer austreten würden. Auch dies wäre mit erheblichen Risiken verbunden.
Es bleibt Ihnen überlassen, die Bereitschaft beider Seiten zum Souveränitätsverzicht zu erodieren. Ich persönlich glaube (und hoffe) dass alle Beteiligten ihrer/unser Verantwortung gerecht werden. Insofern glaube ich, dass ein Fortbestehen des Euros eher wahrscheinlich ist. Möglicherweise wird es hierüber bald eine Volksabstimmung geben.,
Hoffentlich hilft Ihnen dieser Kommentar weiter.
Beste Grüße
Mauricio Vargas
Sehr geehrter Herr mhittgens!
Danke für die Anrede und Wertschätzung zum Experten!
Leider zeugt der benutzte Plural davon, dass Ihr Anliegen wohl eher eine breit gestreute Resonnanz als eine wirklich individuelle Beantwortung Ihres Anliegens als Ziel vorsah.
Eine Beantwortung des von Ihnen benannten Zeithorizonts
wird wohl niemand erfüllen können. Nach dem Ende des 1.WK dachte auch niemand innerhalb von +9 jahren an eine erneute (Weltwirtschafts-)Krise und Währungsreform!
Bitte bleiben Sie bei den naheliegenden Fragen?
JK9