Wird so unsere Arbeitskraft entwertet ?

Politik Europa-Politik
#1

Hallo alle zusammen,

habe grad bei Swr3 im Radio gehört das die Bundesregierung es bald zuläßt das aus dem Osteuropäischem Raum die Zeitarbeitsfirmen auch bei uns ihre Arbeitskräfte verleihen. Allerdings für einen Lohn für den ich keinen Finger krum machen würde: 4,80 Euro/Std. Bei uns hat die Bundesregierung zumindest gesetzlich festgelegt das die Zeitarbeitsfirmen zumindest 2 Euro mehr zahlen müssen. Aber welche Firma ist denn bitte so dumm und leiht sich die Arbeitskräfte von einer viel teuereren Zeitarbeitsfirma wenn sie die Arbeitskräfte auch für 308.- Euro weniger bekommen kann ? Hab das grad mal spasseshalber durchgerechnet: 38,5 Stunden/Woche (wenn diese Zahl man noch aktuell ist, geh selbst mom wieder zur Schule). 38,5Std/Woche x 4,80 x 4 = 739,20 Euro/Monat.
Es wird Zeit das sich bei denen was ändert und merken das man nicht den Steuerzahler für alles bluten lassen kann was einen gerade so stört und die Reichen immer reicher werden und selbst auch an allen Ecken

#2

Habe ich da gerade eine Frage gehört? Oh nein, es „wird“ nicht, sondern es ist in vollem Gange, und es begann mit der deutschen Einheit und der Tatsache, daß wir dummen Ossies es uns gefallen haben lassen, daß man uns sagte „Ihr lernt erst mal arbeiten“, obwohl wir wesentlich mehr und härter gearbeitet haben als ihr. Bei uns hat man den Dunpinglohn getestet, und zu unser aller Schande im Osten (ehemalige DDR) muß ich leider sagen, daß wir uns das haben gefallen lassen (die Wessis waren eben die größten) und den Lohndumpingtest Ost möglich gemacht haben, der sich dann auch bei Euch ausgebreitet hat. Ubrigens, 38,5 Stunden für 4,80 EUR? Ich habe in den 90ern für 4,84 EUR brutto! (lt. Vertrag, aber eigentlich waren es etwa 200 Stunden) fast 9 Jahre gearbeitet und das in einem wirklich qualifizierten Job, nämlich als Offsetdrucker. Ansonsten wird doch ohnehin jede werterzeugende Arbeit seit Jahren schon als wertlos dargestellt, nur der ist noch geschätzt, der Geld aus Geld machen kann.

#3

Alternative Realität
Hallo,
ich kann deine Aufregung zum Teil verstehen, aber anscheinend bringst du in deiner Betrachtung einige Zusammenhänge durcheinander.
Der geringere Lohn im Osten sollte die Produktion im Osten konkurrenzfähig machen. Du reklamierst zwar dass „ihr“ im Osten härter gearbeitet hättet, aber dabei war einfach die Produktivität erheblich schlechter (die Gründe dafür sind sicher vielfältig) und das ist entscheident dafür zu welchem Preis man produzierten kann - nicht die härte des Einsatztes des Einzelnen. Die niedrigeren Löhne sollten also verhindern dass die Ostunternehmen vom Markt gefegt werden, weil sie bei geringerer Produktivität die gleichen Lohnkosten umlegen müssten.
Außerdem sollten Westfirmen dazu bewegt werden Betriebsstätten im Osten zu gründen oder zu übernehmen und modernisieren. Warum sollten Westfirmen im Osten investieren? Auch im Westen werden Betriebsansiedlungen hofiert und subventioniert.
Das sollte also für euch Ossis einen Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt darstellen. Du verdrehst das nun wenig elegant in eine pure Gemeinheit. Das ist schon eine sehr ausgereifte Art selektiver Wahrnehmung.

Gruß
Werner

#4

Hallo,

habe grad bei Swr3 im Radio gehört, dass die Bundesregierung es bald zuläßt, dass aus dem osteuropäischem Raum die Zeitarbeitsfirmen auch bei uns ihre Arbeitskräfte verleihen.

Handelte es sich vielleicht darum, dass hier EU-Recht umgesetzt wird?

Allerdings für einen Lohn für den ich keinen Finger krum machen würde: 4,80 Euro/Std.

Muss ja auch niemand.

Bei uns hat die Bundesregierung zumindest gesetzlich festgelegt das die Zeitarbeitsfirmen zumindest 2 Euro mehr zahlen müssen.

Tatsächlich? Wer ist mit bei uns gemeint? Einen allgemein gültigen gestzlichen Mindestlohn gibt es meiner Kenntis nach noch nicht.

Aber welche Firma ist denn bitte so dumm und leiht sich die Arbeitskräfte von einer viel teuereren Zeitarbeitsfirma wenn sie die Arbeitskräfte auch für 308.- Euro weniger bekommen kann?

Alle dummen Unternehmen, die Leute brauchen, die sofort einsetzbar sind und auch mit der restlichen Belegschaft und den Vorgesetzten kommunizieren können.

Hab das grad mal spasseshalber durchgerechnet: 38,5 Stunden/Woche (wenn diese Zahl man noch aktuell ist, geh selbst mom wieder zur Schule). 38,5Std/Woche x 4,80 x 4 = 739,20 Euro/Monat.
Es wird Zeit das sich bei denen was ändert und merken das man nicht den Steuerzahler für alles bluten lassen kann was einen gerade so stört und die Reichen immer reicher werden und selbst auch an allen Ecken.

Wo blutet hier der Steuerzahler? Und was ist mit selbst auch an allen Ecken gemeint?