Hallo,
Du musst den Bericht schon lesen, nicht nur meine Zitate.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider
Hallo,
Du musst den Bericht schon lesen, nicht nur meine Zitate.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider
Auf diesen Flüchtligskeitsfehler spielte ich nicht an.
Die Banken müssen gar nichts und machen es i.d.R. auch nicht oder gegen satte Strafgebühren (Vorfälligkeitsentschädigung), solange sich Kredite in der Phase der Zinsbindung befinden.
Man hat aber mit dem Verweis auf eine in Bälde ablaufende Zinsbindungsfrist (ein oder zwei Jahre) eine sehr günstige Verhandlungsposition, um die Bank zu einer früheren Anschlussfinanzierung zu bewegen. Damit bekommt man sofort bessere Zinsen, zahlt aber einen kleinen Aufschlag auf das aktuell am Markt bestehende Zinsniveau. Das Stichwort wäre hierbei Forwarddarlehen.
Für neue Kredite (und Verträge) muss sich eine Bank natürlich an den aktuellen Zinsen am Markt orientieren, um mithalten zu können.
Im Bericht finde ich auch keine andere Aussage.
Wenn mir mal bei einer Versicherung 4% versprochen wurden und ich bekomme jetzt 2%, dann sind das zwar nicht 0% aber ein verlust gegenüber 4% ist es allemal. Nicht realisierte Kursgewinne/Wertsteigerungen kann man auch nicht einfach verrechnen. Denn was würde wohl passieren, wenn sich morgen jeder überlegt seine Kursgewinne auch zu realisieren?
Dass der Minister nun nicht mal auf zwei Stellen vor dem Komma genau das Geldvermögen beziffert und dann auch nicht genauso exakt den Verlust, liegt auf der Hand. Wenn es nun 95 Mrd. von 5,5 Billionen sind oder 100 Mrd. von 5 Billionen spielt nun wirklich keine Rolle für ie Aussage.
Wenn man so pingelig wäre, dann müsste man das hier
auch ein bißchen anders darstellen.
Mit solchen Kurven werden gerne alle möglichen Anlagen verkauft. Nur war es keinem einzigen Anleger bisher möglich seit 1959 diese Entwicklung nachzuvollziehen. Denn 1959 dürfte es keine einzige Bank gegeben haben, wo der kleine Kleinanleger ohne irgendwelche Gebühren diese Aktien hätte kaufen können, geschweige denn kostenlos im Depot verwahren. Da sind noch vor 20 Jahren ganz utopische Summen genommen worden. Es war gar nicht unüblich, da mal stolze 1% „Lagergebühr“ auf den Depotwert zu nehmen, jedes Jahr.
Was ist mit den Aktien, die im Laufe der Zeit aus dem DAX ausgeschieden sind? Da sind ja welche dabei, die am Ende pleite waren und bis zu ihrem Ausscheiden ordentlich Federn gelassen haben. Diese Aktien hätte man dann verkaufen müssen, wieder Gebühren. Und dafür die neu kaufen, die neu in den Index gelangt sind, wieder Gebühren. Woher hätte man das Geld für die neuen Aktien genommen?
Sind welche ausgeschieden, bei denen Kursgewinne realisiert wurden, waren/sind die u.U. steuerpflichtig. Bildet diese Kurve das ab? Wie ist das mit den Dividenden? Die muss man dann auch immer wieder schnell investieren, wieder Gebühren?
Nicht das die Kurve grundsätzlich einen anderen Trend zeigen würde, aber man nimmt es eben nicht immer so ganz genau mit den Zahlen, wenn man etwas verkaufen möchte.
Diese Behauptung kannst du doch sicher mit Zahlen belegen, oder?
Es geht hier nicht darum, was das Gesetz sagt, sondern was die Realitäten am Markt sind. Da herrscht ein offener Wettkampf und die Banken überschlagen sich mit besseren Konditionen. Auch bei laufenden und zinsgebundenen Krediten. Diese Info habe ich übrigens nicht von Wikipedia
Inflation, wie wir sie in den letzten 35 Jahren gesehen haben, heißt nichts anderes, als daß die Preise moderat stiegen und die Gehälter über einen Betrachtungszeitraum von 3-5 Jahren wenigstens genauso stark anstiegen (Betrachtungsgröße ist hier das allgemeine Bruttoeinkommen; die individuelle Gehaltsentwicklung liegt im Regelfall darüber). Genauso lagen die Renditen von Versicherungen und anderen Geldanlagen im Regelfall über der Preissteigerung.
Inflation in dem uns bekannten Maße hieß also nichts anderes, als daß sich die Preissteigerungen und die Entwicklung der Einkommen aus nicht selbständiger Arbeit und Kapitalvermögen wenigstens die Waage hielten. Im Regelfall waren aber Reallohnentwicklung und Realverzinsung positiv.
Das wäre im Moment genauso, wenn es nicht einen kleinen Haken gäbe: die Zinsmarge der Kapitalsammelstellen ist derzeit so gering, daß sie in vielen Segmenten nicht ausreicht, um die Kosten zu decken. Das kann man ignorieren oder sich sogar daran erfreuen, aber das ist nicht hilfreich. Die inzwischen seit 10 Jahren anhaltende Niedrigzinsphase bedroht - nämlich jede private Altersvorsorge (d.h. alles, was über die gesetzliche Rente hinausgeht) und darüber hinaus eine Vielzahl von Unternehmen - und zwar nicht nur in der Finanzbranche, sondern auch in vielen anderen Branchen (s. meine obigen Ausführungen zur betrieblichen Altersvorsorge).
Und sie hat noch eine weitere Folge, die gerne mal übersehen wird: durch die Anleihekäufe der EZB werden die Renditen in dem Sinne verzerrt, als daß sie nicht mehr den tatsächlichen Risiken entsprechen. Das letzte mal als die Relation von Risiko und Verzinsung radikal auseinander lief, bezeichnete man das Ergebnis als Immobilien- bzw. später als Finanzkrise.
Wie ich hier schon seit mittlerweile wenigstens acht Jahren schreibe, sitzen wir nun auf der größten Finanzblase der Geschichte, nämlich einer exorbitanten Überbewertung der Staatsschuldtitel. Wenn die Blase platzt (und das wird sie wie alle anderen Blasen in der Geschichte auch geplatzt sind), wird das Folgen haben, gegen die die Immobilien- bzw. Finanzkrise aussieht wie ein laues Lüftchen.
Hallo ElBuffo,
Zunächst mal das Wichtigste:
der letzte Versuch, Dir, lieber ElBuffo, die Argumentation von Söder zu erklären. Söder hat das Vermögen der deutschen Haushalte auf 5 Billionen geschätzt. Wegen der zwei Prozent Inflation hat er darauf geschlossen, die Deutschen würden 100 Mrd. Euro verlieren. Dies träfe jedoch nur zu, wenn die ganzen 5 Billionen Euro auf Giro- oder Sparkonten lägen. Das ist natürlich Unsinn:
Jetzt zu Deinen naiven Vorstellungen von der Börse. Natürlich konnte man auch 1959 eine Bank beauftragen, ein Depot zu eröffnen und Aktien zu kaufen. Aber das ist lange her.
Jetzt zu Deinen Bemerkungen zur Realisation von Gewinnen. An der Börse werden im Sekundentakt Billionen bewegt. Von den Computern der Großbanken bis zu den Daytradern, die vom heimischen Sofa aus mitmischen. Da interessiert es keine Sau, ob so Hungerleider wie Du oder ich unsere Gewinne realisieren.
Deinen Ausführungen entnehme ich, dass Du glaubst, um in den DAX zu investieren müsse man jeden der 30 Aktientitel kaufen. Hälst Du mich für einen Vollidioten? Ich bin auch in einen Index investiert, der rund 1400 Aktien weltweit umfasst. Wat nu? Dieser ganze Absatz
ist für Anleger völlig irrelevant. Man kauft Index-ETfs, die für 0,5% Gebüren alles erledigen. Es gibt thesaurierende und ausschüttenden ETFs, bei letzteren gibts Dividende. Dividende, wie andere Gewinne, werden mit 25% Kapitalertragssteuer belastet. Das finde ich ganz OK. Wir leben hier, verglichen mit vielen anderen Weltgegenden, auf einer Insel der Seligen. In Deutschland zahle ich gerne Steuern.
Zuletzt noch zu den furchtbaren Gebühren, die die ganzen schönen Gewinne wegfressen. Ich zahle hohe Gebühren, weil ich aus reiner Sentimentalität meiner (teuren) Bank die Treue halte. Aber rechnen wir mal die Gewinne mit den Gebühren gegeneinander. Ende 2011 habe ich mein Depot eröffnet. Der Dax hat sich seitdem so entwickelt:
Hätte ich also 100.000 auf den DAX gesetzt, danach bis heute nichts mehr getan, stände mein ETF heute bei 197.300€. Jetzt rechne ich mal pro Jahr 200 Euro Kosten und Gebühren. Das sind 1000 Euro. Mein Gewinn vor Steuern liegt also bei 96.300€. Der Staat würde davon zunächst 24.075€ Steuern einziehen. Mir blieben 72.225€ netto. Hier stehen also einem Nettogewinn von rund 72.000€ Gebühren und Kosten in Höhe von 1000€ gegenüber.
Freundliche Grüße aus dem sonnigen Mainz, DAX ist bei 12012 (+0,20%)
Hans-Jürgen Schneider
Hallo Wolfgang,
es gibt Leute, die stehen eher auf Immobilien oder Gold, oder auf Anleihen.
Geht es denen denn in einer Weltwirtschaftskrise besser als den armen Aktienbesitzern? Jeden Tag werden in Deutschland ältere Menschen herb enttäuscht, die dachten, sie könnten ihren Lebensabend durch Verkauf ihrer Immobilie finanzieren. Die Häuser will oft niemand, besonders auf dem Land.
Jetzt verkauf mal ein Haus, wenn ein Laib Brot drei Milliarden Euro kostet. Nach dem zweiten Weltkrieg sind die Städter in die Dörfer gekommen, um ihre Goldmünzen und Perserteppiche gegen Lebensmittel einzutauschen. Zu Hause stellten sie dann fest, dass ein Säckchen Mehl zu 80 Prozent aus Spreu bestand, auf die nur eine Schicht Mehl verteilt wurde.
Das Leben ist immer lebensgefährlich, Hans-Jürgen Schneider